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Katastrophenschutz

Mehrere Besonderheiten: So lief der Warntag im Landkreis Stade

Er hat den Warntag für den Landkreis Stade gestartet: Leitstellen-Disponent Vincent Tschierschke.

Er hat den Warntag für den Landkreis Stade gestartet: Leitstellen-Disponent Vincent Tschierschke. Foto: Landkreis

Die Feuerwehr-Warntrupps wurden beim Warntag in Stade neugierig beäugt, zwei Hamburger Polizisten verletzten sich. Auch die TAGEBLATT-Leser melden sich zu Wort.

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Von Britta Feindt
Donnerstag, 11.09.2025, 17:08 Uhr

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Landkreis. Punkt 11 Uhr löste am Donnerstag Vincent Tschierschke, Disponent der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle (FRL), per Mausklick für den gesamten Landkreis die Sirenen aus. Bereits seit 2019 läuft dieser Prozess vollständig digital. Außerdem sendete die kostenlose Warn-App NINA eine Probealarmierung, das System Cell Broadcast verschickte Warnnachrichten als SMS direkt aufs Handy oder Smartphone.

Erster Einsatz der drei Feuerwehr-Warntrupps

Premiere hatte am Donnerstag die neue Warndiensteinheit. Feuerwehrleute aus Stade-Hagen, Himmelpforten und vom Buxtehuder Zug II fuhren mit 15 km/h auf verschiedenen Routen durch Stade und spielten Durchsagen zum Probealarm ab. Es habe alles wie geplant geklappt, berichtet Nico Brede von der Buxtehuder Feuerwehr. Die neue Truppe stieß auf Interesse: In der Glückstädter Straße hätten beispielsweise Schüler neugierig aus den Fenstern geguckt.

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Diese Themen brannten Bürgern unter den Nägeln

In Stade war auf dem Platz Am Sande erstmals ein Infostand des Amts für Sicherheit, Ordnung und Migration zu finden. Die Mitarbeiter hätten die Passanten über die Warnung in Schadensfällen, aber auch über andere Themen des Katastrophenschutzes informiert und Flyer verteilt, berichtet ein Landkreis-Sprecher. Ein Thema sei auch der empfohlene Zehn-Tage-Notfallvorrat gewesen.

Nach einer Dreiviertelstunde beendete ein weiterer Sirenenton die Aktion. „Der Warntag verlief im Landkreis Stade positiv“, zieht Wilfried Sprekels, FRL-Leiter, ein Fazit. „Die Alarmierung mittels Sirenen sowie die Information der Bevölkerung über Notfall-Apps und Cell Broadcast haben reibungslos funktioniert. Es hat keine Probleme in der Alarmierungskette gegeben.“

Das Amt Sicherheit, Ordnung und Migration zeigt auf dem Platz Am Sande in Stade Präsenz und informiert Passantinnen und Passanten.

Das Amt Sicherheit, Ordnung und Migration zeigte auf dem Platz Am Sande in Stade Präsenz und informierte Passantinnen und Passanten. Foto: Landkreis/Florian Obst

Hier waren die Sirenen im Kreis Stade nicht zu hören

Einzelne Rückmeldungen über fehlende oder kaum wahrnehmbare Sirenen habe es etwa aus mehreren Bereichen im Stader Stadtgebiet gegeben, teilt der Landkreis mit. Wer keine oder nur schwache Sirenensignale gehört hat, kann seinen Standort per E-Mail an frl@landkreis-stade.de oder per Telefon unter 04141/123700 melden. Um die Sireneninfrastruktur zu verbessern, werde diese Resonanz gesammelt. So seien in den vergangenen Jahren in einigen Orten zusätzliche Sirenen installiert worden.

Premiere für die Warndiensteinheit: Mit Durchsagetechnik ausgestattet sind mehrere Feuerwehrfahrzeuge im Stadtgebiet von Stade unterwegs.

Premiere für die Warndiensteinheit: Mit Durchsagetechnik ausgestattet waren mehrere Feuerwehrfahrzeuge im Stadtgebiet von Stade unterwegs. Foto: Landkreis/Florian Obst

„Der Warntag soll einerseits Informationen darüber liefern, an welchen Stellen es in der Alarmierungskette womöglich hakt und ob womöglich Sirenen defekt sind. Andererseits werden die Menschen im Landkreis Stade mit den Sirenensignalen und den weiteren Kanälen für Warnungen vertraut gemacht“, erläutert Wilfried Sprekels. Der Termin im September sei dabei ideal: Die rund 230 Sirenen im Kreisgebiet würden vor der Sturmflutsaison getestet, die in einigen Wochen im anstehenden Herbst beginnt.

Wie die TAGEBLATT-Leser den Warntag erlebten

Das TAGEBLATT hat seine Leser um ihre Meinung gebeten. An der Umfrage über den Whatsapp- und Instagram-Kanal beteiligten sich 778 Nutzer (Stand: Donnerstag, 16.40 Uhr)

  • 739 haben Sirene und Handy gehört
  • 22 von ihnen haben sogar die neuen Feuerwehr-Warntrupps erlebt
  • 5 haben weder Sirene noch Smartphone wahrgenommen
  • 12 waren an einer Stelle, wo keine Warnung ankommen kann

Das hat alles gut geklappt, bestätigt Joachim Markhoff dem TAGEBLATT bei Facebook die allgemeine Wahrnehmung der Leser. Es sei wichtig, dass diese Übung stattfinde, findet er. Zu seiner Schulzeit in den 70er, 80er Jahren seien diese, damals ABC-Übung genannten Probealarme selbstverständlich gewesen.

Zwei Polizisten während des Warntags in Hamburg verletzt

In Hamburg lief der Warntag nicht ganz so reibungslos ab wie im Landkreis Stade: Zwei Einsatzkräfte sind beim Auslösen einer Böllerschussanlage verletzt worden. Bei den Verletzten handele es sich um zwei Polizisten, die die Anlage bedient haben, sagte ein Sprecher der Innenbehörde der Hansestadt. Wie genau es zu den Verletzungen kam und wie schwer diese sind, sei derzeit bisher nicht bekannt.

Insgesamt bezeichnete die Innenbehörde den Warntag in der Hansestadt als erfolgreich: Alle Warnsysteme hätten ausgelöst, außer die, die sich in der Wartung befunden hätten. Dabei handele es sich nach Angabe des Sprechers um „eine Handvoll“. (fe/pm/dpa)

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