TMillionenprojekt: Spektakuläre Pläne für die Buxtehuder Hochschule 21

Blick von der Harburger Straße: Der geplante Erweiterungsbau soll auf dem von der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule als Sportplatz genutzten Gelände entstehen. Foto: akyol kamps Architekten
Die Buxtehuder Hochschule 21 braucht mehr Raum zur Weiterentwicklung. Dafür ist ein moderner Neubau geplant. Für das Millionenprojekt gibt es gute Nachrichten.
Buxtehude. Dass die Buxtehuder Hochschule 21 an ihre Kapazitätsgrenze stößt und eine Erweiterung plant, ist nichts Neues. Aber das passend zum Jubiläum vorangetriebene Vorhaben hat inzwischen eine spektakuläre Entwicklung genommen - vor allem mit Blick auf die Finanzierung des Neubauprojekts. So konnten HS21-Präsident Ingo Hadrych und Geschäftsführer Marcus Hübner den politischen Vertretern der Stadt gute Neuigkeiten verkünden.
Die Hochschule will ihren Campus erweitern
Im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Gewerbeflächenmanagement informierte die Hochschulleitung am Mittwoch über den aktuellen Planungsstand. Sie gab Einblicke, wie das geplante Gebäude aussehen und welche Funktion es erfüllen soll.

Hochschulpräsident Ingo Hadrych und Geschäftsführer Marcus Hübner setzen alles daran, dass die Räume des geplanten Neubaus zum Wintersemster 2028/2029 in Betrieb genommen werden können. Foto: Hochschule 21
Veranschlagt ist eine Nutzungsfläche von 1200 Quadratmetern, bei einer Grundfläche von 600 Quadratmetern. Der zweigeschossige Neubau an der Harburger Straße wird unmittelbar an die ehemalige Albert-Schweitzer-Schule angrenzen, auf dem einstigen Sportplatz. In dem vom Landkreis unterhaltenen Altbau hat die Hochschule bereits Flächen angemietet. Der andere Teil wird zurzeit saniert, damit die BBS hier Räume nutzen kann.

Auf diesem ehemaligen Sportplatz der Albert-Schweitzer-Schule soll der Neubau zur Erweiterung der Buxtehuder Hochschule 21 realisiert werden. Foto: Weselmann
Beim Neubau setzen die Planer bewusst auf moderne Architektur. Die hebt sich deutlich vom alten Schulgebäude ab und wird sofort ins Auge fallen. „Es muss sichtbar sein, dass hier etwas Neues entstanden ist“, so Hadrych mit Blick auf die Gestaltung. Im Vergleich zur ersten Projektvorstellung im Sommer 2024 wurde das Raumkonzept noch einmal weiterentwickelt - mit dem Fokus auf flexible Nutzungsmöglichkeiten.
Im Erdgeschoss entstehen multifunktionale Hallen- und Laborflächen. Hier ist dann beispielsweise Platz für Baustoff-Versuche. Im Obergeschoss sind weitere Projekträume und ein zusätzlicher Hörsaal vorgesehen. „Wir sind im Moment so ausgelastet, dass wir keine Fachveranstaltungen ausrichten können“, gibt Hadrych Einblick in die akute Platznot. Außerdem kann das Foyer im Neubau als Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche genutzt werden. Darüber hinaus könne so der Campus weiterentwickelt werden.
Millionenprojekt gelingt nur mit Landesmitteln
Das veränderte Konzept eröffnet einen großen Vorteil: „Die Förderung des Landes kann so deutlich größer ausfallen“, erklärt Präsident Hadrych. Mit dem Neubau würden rund 5,5 Millionen Euro in den Buxtehuder Hochschulstandort investiert. Ein entsprechender Zuschuss aus Landesmitteln könnte 60 Prozent der veranschlagten Kosten decken. Das wären rund 3,25 Millionen Euro. „Ohne eine Landesförderung ist das Projekt nicht zu realisieren“, so Geschäftsführer Hübner. Und dann braucht es noch die restlichen 40 Prozent Co-Finanzierung.
Der Buxtehuder Rat hat bereits seine Zustimmung gegeben, die Stadt wird den Neubau mit 444.000 Euro unterstützen. Der Landkreis Stade ist mit 222.000 Euro ebenfalls im Boot. Damit bleiben noch rund 1,5 Millionen übrig, die von der Hochschule selbst zu tragen sind. Das geht nicht ohne Sponsoren- und Stiftungsgelder.
Ein Kompetenzzentrum in Buxtehude ist das Ziel
Mit der Erweiterung möchte die Hochschule ein neues „Institut für innovative Technologie zur nachhaltigen Entwicklung“ (ITN) einrichten, das auf den bestehenden Ressourcen aufbaut. Von dieser Standortstärkung profitiert die gesamte Region, wie Buxtehudes Wirtschaftsförderin Kerstin Maack bei der Präsentation im Ausschuss herausstellte. Forschungs- und Entwicklungsprojekte, wissenschaftliche Begleitung und Dienstleistung, Fort- und Weiterbildung, Ausrichtung von Fachveranstaltungen, Unterstützung von Ausbildung und Studienprojekten - für all das soll der Neubau künftig noch mehr Raum bieten.
Mit dem Institut sind mehrere Zielsetzungen verbunden: Im Themenfeld Bauen will es Expertisen und Kompetenzen bündeln, Wissenstransfer und Qualifizierung weitertragen, die praxisorientierte Forschung und Entwicklung stärken und als Inkubator Gründungen befördern. Als Beispiele für regionale Zusammenarbeit und initiierte Ausgründungen nannte Hochschulpräsident Hadrych die wissenschaftliche Begleitung der Smart City in Harsefeld und die Entwicklung des selbstfahrenden Erntehelfers Aurora.
Im August 2028 soll der Neubau fertig sein
Der Antrag für die Landesmittel soll im dritten Quartal 2025 erfolgen. Bis Ende des Jahres hofft die Hochschule 21 auf eine Projektbewilligung. Wenn dieser große Meilenstein erreicht ist, kann es 2026 in die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für den Neubau gehen. An das Go in Sachen Landesförderung ist auch die Besetzung einer ersten wissenschaftlichen Stelle geknüpft, die sich dann um die Ausgestaltung der inhaltlichen Arbeit im neuen ITN kümmert. Formaler Start für die Tätigkeit des ITN soll demnach im Juli 2026 sein.
Baugenehmigung und Ausschreibung der Bauleistungen sind für Quartal 3 und 4 des kommenden Jahres vorgesehen. Baubeginn soll Anfang 2027 sein, der Rohbau bis Ende 2027 stehen. Die Planer haben die Fertigstellung bis Ende August 2028 im Visier, damit die neuen Räume zum Wintersemester 2028/2029 in Betrieb genommen werden können.
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