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Handball-Bundesliga

TNach schwerer Saison: Christin Kaufmann greift beim BSV neu an

Christin Kaufmann ist vor kurzem von Leverkusen nach Buxtehude gezogen.

Christin Kaufmann ist vor kurzem von Leverkusen nach Buxtehude gezogen. Foto: privat (nomo)

In Leverkusen war Christin Kaufmann eine Einzelkämpferin auf ihrer Position. Beim Buxtehuder SV wird sich das ändern. So könnte ihre Rolle aussehen.

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Von Tim Scholz
Mittwoch, 16.07.2025, 18:30 Uhr

Buxtehude. Der Umzug ist geschafft. Wenige Tage vor dem Trainingsauftakt des Buxtehuder SV ist Christin Kaumann in ihrer neuen Heimat angekommen - mit einem Sprinter vollgepackt bis unters Dach. „Der Fanclub hat mir Hilfe angeboten“, sagt die 21-Jährige und lächelt. Innerhalb einer Stunde war alles in der Wohnung.

Nach fünf Jahren beim Bundesliga-Absteiger Bayer Leverkusen beginnt für die Linkshänderin ein neues Kapitel. „Ich liebe den Teamsport, ich mag den Zusammenhalt. Der erste Eindruck war, alle sind mega nett. Das war für mich ein wichtiger Grund, hierherzukommen“, sagt Kaufmann.

Große Erfolge mit den „Juniorelfen“

Die gebürtige Nürnbergerin begann mit sechs Jahren Handball zu spielen. Ihre Schwester zog es zum Ballett, ihr Vater zum Fußball. „Und ich fand Handball besser“, sagt Kaufmann. Sie zeigte schnell Talent, wechselte mit 16 Jahren vom 1. FC Nürnberg ins Sportinternat nach Leverkusen. Ihr Ziel lautete: Bundesliga.

Kaufmann trug fünf Jahre das Leverkusen-Trikot.

Kaufmann trug fünf Jahre das Leverkusen-Trikot. Foto: Jörg Dembinski (nomo)

Mit der A-Jugend der „Juniorelfen“ wurde Kaufmann 2021 deutsche Vizemeisterin, 2022 folgte dann die Meisterschaft. Bereits 2019 wurde sie Deutsche Meisterin im Beachhandball.

BSV-Zugänge trumpfen in Leverkusen auf

In der Saison 2022/23 schaffte Kaufmann den Sprung in das Leverkusener Bundesligateam. In der abgelaufenen Spielzeit stieg sie wegen einer Verletzung erst Ende Dezember ein und wurde noch zweitbeste Torschützin des Teams - nach Johanna Andresen, die im Sommer ebenfalls nach Buxtehude wechselte.

BSV-Neuzugang Christin Kaufmann.

BSV-Neuzugang Christin Kaufmann. Foto: Jan Iso Jürgens

Sportlich lief es allerdings nicht rund für Bayer: Mit nur einem Saisonsieg musste Leverkusen nach 50 Jahren den Gang in die zweite Liga antreten. „Das war eine Saison, aus der man viel mitnehmen konnte“, sagt Kaufmann rückblickend.

Besonders herausfordernd: Auf ihrer Position Rechtsaußen war sie alleine, ohne Backup. „Ich hatte niemanden, mit dem ich mich austauschen konnte.“ Das wird sich in Buxtehude ändern.

Was ist von Kaufmann zu erwarten?

Beim BSV spielt Kaufmann künftig mit Maj Nielsen auf Rechtsaußen - Nielsen war in der letzten Saison beste Torschützin des Teams. „Es ist einfach gut, jemanden zu haben, der einem Sicherheit geben kann“, sagt Kaufmann.

Christin Kaufmann beim Trainingsauftakt in der Halle Nord.

Christin Kaufmann beim Trainingsauftakt in der Halle Nord. Foto: Jan Iso Jürgens

Sie ist gespannt, wie die Rollen verteilt sein werden. Denn: Nielsen kann auch im Rückraum spielen, wie sie vergangene Saison unter Beweis gestellt hat.

Der BSV hat Kaufmann geholt, weil sie eine „technisch wie athletisch sehr gut ausgebildete“ Außenspielerin sei, sagte Leun. Im Vergleich zu anderen Außen sei sie in der Lage, sich auf engem Raum durchzusetzen und Tore zu werfen.

Und sie passt zur neuen Spielidee, denn der BSV will in der kommenden Saison noch stärker auf Tempo setzen. Voraussetzung dafür ist nicht nur eine stabile Abwehr, sondern auch schnelle Außen. Leun sieht Kaufmann dafür gut gerüstet, wie sich in den ersten Trainingswochen zeigte: „Hinten hat sie schon ein gutes Gefühl für die Aufgabe.“

Hobbys: Familie, Freunde, Social Media

Neben dem Handball absolviert Kaufmann ein Fernstudium im Medienmanagement. „Ich kann mir gut vorstellen, später in Richtung Social Media zu gehen. Aber was genau, lasse ich auf mich zukommen“, sagt Kaufmann, die neben Zeit für Familie und Freunde auch Social Media zu ihren Hobbys zählt.

Der Buxtehuder SV geht mit sechs Neuzugängen in seine 37. Bundesliga-Saison.

Der Buxtehuder SV geht mit sechs Neuzugängen in seine 37. Bundesliga-Saison. Foto: Jan Iso Jürgens

Wenige Tage nach dem Umzug wirkt Kaufmann schon in Buxtehude angekommen. „Eine schöne, kleine Stadt“, sagt sie - und nicht so groß wie Leverkusen.

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