TOb aus Hafer oder Mandeln: Pflanzliche Milchalternativen sind mehr als ein Trend

Ob aus Hafer, Soja, Mandeln oder Kokos – Die Auswahl an pflanzlichen Milchalternativen ist vielfältig. Foto: Schuldt/dpa
Ernährungsgewohnheiten ändern sich und unterliegen immer wieder Trends und Moden. Die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen zur Milch hat allerdings den Status eines Trends schon lange hinter sich gelassen.
Milchalternativen werden aus Sojabohnen, Mandeln, Hafer oder Kokos hergestellt. Käse wird zum Beispiel auch aus Cashewnüssen gemacht, denn auch vegane Lebensmittel gewinnen eine immer größere Bedeutung.
Laut Statista ist der Absatz von pflanzlichen Drinks im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 um 85 Prozent gestiegen und bei pflanzlichen Alternativen zum Käse hat er sich verdoppelt.
Die Statistik sagt auch, dass knapp 13 Prozent der Verbraucher in Deutschland die Alternativen der Milch vorziehen. Das gilt vor allem für Menschen, die sich vegan oder laktosefrei ernähren. Als häufigsten Grund für den Verzicht auf Milchprodukte werden Tier-, Umwelt- und Klimaschutz genannt.
Pflanzendrinks und Milch: Nährwerte im Vergleich
Ob Milch oder Milchalternative – die Basis ist in erster Linie Wasser. Während Milch reich ist an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen sowie an Zucker, Fett und Eiweiß ist, werden vielen pflanzlichen Alternativen Calcium und Vitamine hinzugegeben, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.
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Das Max Rubner-Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung in Karlsruhe, hat Soja-, Mandel- und Haferdrinks auf ihre Nährwerte hin untersucht. Dort wurde festgestellt, dass Hafer- und Mandelgetränke geringere Mengen an Proteinen enthalten und der Körper sie dadurch schlechter verwerten kann, Sojadrinks hingegen einen hohen Proteingehalt haben.
Wie viele Kalorien haben die Milchalternativen?
Die Haferdrinks enthalten durch ihre Getreidebasis viele Kohlenhydrate und wenig Eiweiße. Dadurch haben sie, im Vergleich, viele Kalorien – durchschnittlich 46. Wer beim Milchersatz Kalorien sparen möchte, der sollte zu ungesüßten Mandel- oder Kokosdrinks greifen, denn sie haben nur 13 bis 21 Kalorien pro 100 Milliliter, wurde von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ermittelt.
Damit haben die beiden Pflanzendrinks auch deutlich weniger Kalorien als Kuhmilch. Bei Vollmilch, mit einem Fettgehalt von 3,5 Prozent, sind es rund 65 Kalorien auf 100 Milliliter und fettarme Milch mit 1,5 Prozent Fett hat rund 45 Kalorien. Drinks aus Soja liegen mit rund 38 Kilokalorien im Mittelfeld.
Wer allerdings mit seinem Pflanzendrink Milchschaum schlagen will, der greift zu den Barista-Varianten und die sind fett- und damit auch kalorienreich.
Treibt Hafermilch tatsächlich den Blutzuckerspiegel hoch?
In den sozialen Medien wird seit einiger Zeit diskutiert, ob Haferdrinks mit ihrem relativ hohen Zuckergehalt für einen Anstieg des Blutzuckers sorgen. Dadurch sollen sie Müdigkeit, Heißhunger oder sogar Probleme mit der Haut begünstigen.
Tatsächlich enthalten Haferdrinks Zucker, auch wenn sie ungesüßt sind, denn wie jedes Getreide besteht auch Hafer aus Stärke.
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Um sie zu verarbeiten, werden Enzyme hinzugegeben, die die Stärke spalten. Dabei werden Zuckerreste abgespalten und es entsteht Malzzucker, erklärt der Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm. Durchschnittlich vier Gramm pro 100 Gramm Getränk.
Dabei kommt es immer auf zwei Werte an
Ausschlaggebend für den Anstieg des Blutzuckerspiegels sind aber der glykämische Index und die glykämische Last. Der glykämische Index zeigt an, wie stark Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel erhöhen. Langkettige Kohlenhydrate, wie in Vollkornprodukten, erhöhen den Blutzuckerspiegel langsam, und zuckerhaltige Limonaden, mit kurzkettigen Kohlenhydraten, schneller.