Zähl Pixel
Feuerwehr

TPolizei-Appell nach Raketenwürfen in der Silvesternacht: Angriffe auf Helfer anzeigen

Ingo Kretschmer ist Leiter der Polizeistation in Harsefeld.

Ingo Kretschmer ist Leiter der Polizeistation in Harsefeld. Foto: Miriam Fehlbus

Der Besuch der Blaulichtkollegen der Polizei bei der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Harsefeld hat Tradition. Diesmal stand eine Botschaft im Mittelpunkt: Kein Ehrenamtlicher muss das hinnehmen, was in der Silvesternacht in Stade geschah.

author
Von Miriam Fehlbus
Mittwoch, 06.03.2024, 12:50 Uhr

Ahrensmoor. Bei einem Einsatz der Feuerwehr Stade in der Silvesternacht kam es zu den Szenen, die jetzt zu klaren Worten in Ahrensmoor führten. Im Bereich der Mittelnkirchener Straße in Stade wurden Anfang 2024 an den Fahrzeugen der Feuerwehr Feuerwerkskörper gezündet. Auch wurden Feuerwehrleute mit Böllern beschmissen, beziehungsweise mit Raketen beschossen. Zwei Einsatzfahrzeuge wurden beschädigt. Als die Polizei kam, wurde ein Böller gezielt in Richtung der Polizeibeamten geworfen.

„Diese Angriffe müssen aufhören“, sagte Kreisbrandmeister Peter Winter im Rahmen der 44. Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Harsefeld in Ahrensmoor. Sollten die Personen gefasst werden, müssten sie angemessen bestraft werden.

In den vergangenen Jahren kam es in ganz Deutschland vermehrt zu Angriffen auf Einsatzkräfte. Dass ausgerechnet auch der Landkreis Stade in dieser Silvesternacht betroffen war, sorgte an vielen Stellen für Reaktionen. „Die Angriffe auf Feuerwehrleute und Polizisten im Altländer Viertel in Stade sind erschreckend und beschämend“, hatte etwa Stades Landrat Kai Seefried am Neujahrstag gesagt.

„Ich habe mir den Beruf ausgesucht, ihr müsst das nicht hinnehmen“

In diese Richtung ging auch die Ansprache von Ingo Kretschmer, Leiter der Polizeistation Harsefeld. „Das ist eine rote Linie, die da überschritten wird“, sagte er. „Ich habe mir den Beruf ausgesucht, aber wenn ihr als Ehrenamtliche, die in ihrer Freizeit anderen helfen, so angegangen werdet, dann müsst ihr das nicht hinnehmen.“ Er forderte die Mitglieder der Feuerwehren dazu auf, jede Form von Übergriffen anzuzeigen.

Den Wert der ehrenamtlichen Blaulicht-Kollegen stufte er als sehr hoch ein. „Wir sind sehr dankbar, ohne Feuerwehr wären wir aufgeschmissen“, sagte Kretschmer. Als Beispiele nannte er Situationen bei Unfällen, Absperrungen und auch wenn das Geld auf der Straße liegt wie bei dem gesprengten Bankautomaten in Harsefeld.

Zwei Gesichter werden nächstes Jahr in dieser Funktion fehlen

Auch Harsefelds Gemeindebrandmeister Heiko Wachlin unterstrich die vielfältigen Aufgaben. So wurden mit großem personellen Einsatz Anfang dieses Jahres das Freibad, die Eishalle und der Campingplatz vor Überschwemmung geschützt. Personensuchen und Defibrillatoreneinsätze gehörten zu den Aufgaben, die nicht immer gut endeten. „Wir brauchen jede Feuerwehr, mit einer Ausstattung der Zukunft und der Gegenwart und nicht der Vergangenheit“, sagte Wachlin. Für alle Ortswehren in der Samtgemeinde würden Wärmebildkameras angeschafft, teilte er mit - ein wertvolles Hilfsmittel bei Personensuchen. Transportwagen und Hygieneanhänger seien wichtige Anschaffungen für die Sicherstellung freiwilliger Arbeitsstunden.

Quasi am Rande gab nicht nur Ingo Kretschmer bekannt, dass im nächsten Jahr ein neuer Leiter der Polizeistation Harsefeld eingeladen werden müsse. Auch Peter Winter kündigte an, dass er im November nach 24 Jahren als Kreisbrandmeister nicht wieder zur Wahl antreten wird.

Weitere Artikel

Worth-Höfe: Einweihungsfeier in Ahlerstedt erst ab Samstag

In der Ausgabe des Mittwochsjournals vom 10. September hat sich ein Fehler eingeschlichen: Die Einweihungsfeier der neu gestalteten Ortsmitte Ahlerstedt findet ausschließlich am Samstag und Sonntag, 13. und 14. September, statt. Nicht wie angegeben bereits am Freitag.