Geldautomat in Harsefeld gesprengt: Was Zeugen gesehen haben

Die Bankfiliale in Harsefeld ist im Inneren zerstört. Foto: Polizei Stade
Am Sonnabend sprengten Unbekannte in Harsefeld einen Geldautomaten. Noch in der Nacht nahm die Polizei die Ermittlungen auf - und fand erste Zeugen. Kann ein Handyvideo den Fall lösen?
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Harsefeld. Als am Sonnabend gegen 3 Uhr bislang unbekannte Kriminelle in Harsefeld in die Filiale der Deutschen Bank in der Marktstraße eindrangen und einen Geldautomaten sprengten, blieben sie möglicherweise nicht unentdeckt.
Die Ermittler gehen derzeit von drei Tätern aus. Zeugen haben die dunkel gekleideten Diebe während der Tatzeit vor der Bank gesehen, teilt die Polizei mit. Ihr Fluchtfahrzeug stand demnach in der Zufahrt zwischen der Filiale und dem danebenliegenden Elektrofachgeschäft Krumm.
Wichtiger Zeuge gesucht
Während der Tatzeit habe zudem ein Fahrzeug vor dem Eiscafé Dante gehalten und gehupt, wie Anwohner gegenüber der Polizei berichten. „Diese Person hat möglicherweise ein Handyvideo oder Fotos von der Tat und den Tätern gemacht“, sagt Rainer Bohmbach von der Polizei Stade. Die Ermittler hoffen, dass die bislang unbekannte Person ein wichtiger Zeuge sein könnte.

Das Fluchtfahrzeug der Täter soll in der Einfahrt neben der Deutsche-Bank-Filiale gestanden haben. Ein wichtiger, noch unbekannter Zeuge soll sich nur wenige Meter vor einem Eiscafe aufgehalten haben. Foto: Google Maps/macrovector
Mindestens 100.000-Euro-Schaden?
Die Wucht der Explosion hatte auch den zweiten Geldautomaten zerstört und das Innere der Bankfiliale in ein Trümmerfeld verwandelt. Geborstene Schaufensterscheiben und zahlreiche Geldscheine lagen auf der Straße. Wie hoch die Beute ausfiel, ist noch unklar.
Derzeit wird geprüft, wie viel Wert alleine die vielen Banknoten haben, die die Beamten einsammelten. Es dürfte sich um mehrere zehntausend Euro handeln, so die Polizei. Den genauen Schaden an der Filiale (geschätzt 100.000 Euro) wird ein Gutachter festlegen.

Die Beamten stellten vor Ort reichlich Bargeld sicher, das die Täter zurückgelassen hatten. Foto: Polizei Stade
Ermittler prüfen Sprengstoffspuren
Am Einsatzort in der stundenlang gesperrten Marktstraße sicherten unter anderem Sprengstoffexperten des LKA zahlreiche Spuren. Sie ermitteln nun, mit welchen Mitteln die Täter die Detonation auslösten.
Weitere Zeugen gesucht
Die Polizei sucht nun nach der Person, die mit ihrem Fahrzeug in Tatortnähe war und eventuell ein Video oder Fotos gemacht hat. „Diese wird gebeten, sich als wichtige Zeuge zur Verfügung zu stellen“, so Bohmbach.
Weitere ebenfalls noch nicht bekannte Zeugen werden zusätzlich gebeten, sich unter der Rufnummer 04164-888260 bei der Polizeistation Harsefeld oder unter 04161-647115 beim Polizeikommissariat Buxtehude zu melden. (lw)