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Handball-Bundesliga

TProblemzone Abwehr: BSV-Trainer vermisst den Schaum vorm Mund

Der Zwickauer Rückraum hatte oft zu viel Platz zum Werfen.

Der Zwickauer Rückraum hatte oft zu viel Platz zum Werfen. Foto: Jan Iso Jürgens

Der Buxtehuder SV war vorbereitet, aber geholfen hat es nicht. Gegen Zwickau kämpfte das Team mit großen Problemen in der Abwehr. Dennoch bleibt der Trainer optimistisch.

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Von Tim Scholz
Sonntag, 20.04.2025, 20:22 Uhr

Buxtehude. Cara Hartstock hatte einen kurzen Arbeitstag. Nach rund 20 Minuten ersetzte sie Charlotte Kähr im Innenblock und verlor gleich ihren ersten Zweikampf. Trainer Dirk Leun machte seinem Frust lautstark Luft.

„Sie geht auch nicht in die Zweikämpfe, begleitet die Gegnerin ein bisschen und lässt sie werfen. Das ist zu wenig“, kritisiert Leun nach dem Spiel. Fünf Minuten später übernahm Kähr wieder im Abwehrzentrum.

Keine Lösungen trotz intensiver Vorbereitung

Doch was Trainer und Spielerinnen am Samstag auch versuchten, der BSV hatte massive Probleme in der Abwehr und verlor das erste Play-down-Spiel gegen Sachsen Zwickau mit 29:32. Leun vermisste den „Schaum vorm Mund“, den man in so einem Spiel brauche, und bezeichnete die Abwehrarbeit als „katastrophal schlecht“.

BSV-Trainer Dirk Leun bezeichnete die Abwehrarbeit als "katastrophal schlecht".

BSV-Trainer Dirk Leun bezeichnete die Abwehrarbeit als "katastrophal schlecht". Foto: Jan Iso Jürgens

Dabei war klar, dass mit Zwickau eine körperlich starke Mannschaft zu Gast war, die vor allem im Rückraum und im Zusammenspiel mit dem Kreis gefährlich ist. Schon im Hauptrundenspiel vor drei Wochen war das zu sehen, weshalb der BSV im Training intensiv an der Abwehr gearbeitet hat.

Zwickauer Kreisläuferin beschäftigt die Abwehr

Doch am Spieltag zeigten sich schon früh die Schwächen. Statt zu agieren, reagierte der BSV in der Abwehr nur und kam oft einen Schritt zu spät. Fast jeder Wurf des Gegners landete im Tor. In einer Auszeit forderte Leun, nicht überstürzt aus der Abwehr herauszustürmen, um so besser in die Zweikämpfe zu kommen. Der BSV verkürzte noch vor der Pause.

Doch das war nur eine kurze Phase. Zwickau kam in der zweiten Halbzeit immer wieder zu einfachen Toren, weil die physisch starke Kreisläuferin Laura Szabó den Buxtehuder Innenblock permanent beschäftigte und so dem Rückraum Platz zum Werfen verschaffte. Das 26:20 (42.) aus Zwickauer Sicht war die Vorentscheidung.

Leun nimmt sich nicht aus der Schuld

„Mit dieser Abwehrleistung können wir kein Spiel gegen Zwickau gewinnen“, sagt Leun. „Wir haben es nicht geschafft, auch ich nicht, ein besseres Abwehrsystem hinzukriegen.“ Auch die beiden Torhüterinnen waren selten ein Faktor.

Auf BSV-Youngster Lin Lück könnte es jetzt ankommen.

Auf BSV-Youngster Lin Lück könnte es jetzt ankommen. Foto: Jan Iso Jürgens

Dennoch ist Leun optimistisch, dass der BSV die Serie noch drehen kann. Dazu müsse die Mannschaft aktiver verteidigen, ein besseres Timing hinbekommen und eine andere Körpersprache zeigen. Vielleicht könnte der Trainer auch mehr auf Youngster Lin Lück setzen, wegen ihrer Physis. Leun: „Wir brauchen jetzt einen klaren Plan.“

Die Statistik zum Spiel

Spielverlauf: 4:7 (8.), 10:12 (16.), 13:16 (23.), 16:18 (Halbzeit), 19:22 (36.), 22:27 (43.), 26:30 (52.), 29:32 (Endstand)

BSV: Kuske (4 Paraden), Tants (0 Paraden), Fasold (4 Paraden); Kroepel, Nielsen 1, Heider 4, Hampel 6/3, Kähr 3, Reiche 1, Kretschmann 5, Hartstock, von Prittwitz 6, Ternede, Huhnstock 3, Lück

Zwickau: Györi (12 Paraden), Kadovic (0 Paraden); Corovic, Szabó 3, Hoitzing 4, Gruner, Gierga, Kajdon 7/3, Gorb 8, Madjovska, Walkowiak 4, Nakayama

Siebenmeter: BSV 3/4 (Hampel 3/3, Nielsen 0/1) - ZWI 3/5 (Kajdon 3/4, Szabó 0/1)

Zeitstrafen: BSV 1 (Kähr 1) - ZWI 6 (Hoitzing 2, Corovic 2, Szabó 1, Gorb 1)

Zuschauer: 1075

Schiedsrichter: Loppaschewski/Blümel

Nächstes Spiel: Zwickau - BSV (Sa., 26. April, 18.30 Uhr)

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