TRatsherr Clemens Ultsch wechselt von der Satirepartei zur Linken
Der Kreistagsabgeordnete und Ratsherr Clemens Ultsch wechselt zur Linkspartei. Foto: Wisser
Die Änderungen im Buxtehuder Rat reißen nicht ab. Nach der Rücktrittswelle in den vergangenen Monaten wechselt jetzt ein Abgeordneter die Partei. Das sind die Hintergründe.
Buxtehude. „Mir gefällt die Energie“, sagt Clemens Ultsch. Der Ratsherr aus Buxtehude und Kreistagsabgeordnete hat sich jetzt entschieden, seine kommunalpolitische Arbeit bei der Linkspartei fortzusetzen. Bei der Kommunalwahl 2021 hatte Ultsch seine Mandate für die Satirepartei „Die Partei“ gewonnen.
„Ich brauchte einen politischen Heimathafen“, begründet Ultsch den Parteiwechsel. Er habe sich durch seine kommunalpolitische Arbeit und seine berufliche Tätigkeit als freigestellter Betriebsrat politisiert.
Suche nach einem politischen Heimathafen
Als neuen politischen Heimathafen waren auch die Buxtehuder Sozialdemokraten und die Grünen bei Ultsch ein Thema. Den Weg zur Linkspartei habe er gewählt, weil ihm die Arbeit der im vergangenen Jahr stark gewachsenen Partei gefalle und er sich mit seinen politischen Positionen dort zu Hause fühle.
Mit der SPD wäre es schwieriger geworden, weil er viele Entscheidungen der SPD auf Bundesebene nicht mittragen könne. Er denkt dabei an Themen wie die Musterung junger Männer für den Wehrdienst, die Bürgergeldreform und die Verschärfung der Migrationspolitik.
Spaltung durch ultrakonservative bis rechtsextreme Kräfte
„Ich wechsle zur Partei ‚Die Linke‘, weil ich Teil einer Partei sein möchte, in der notwendige Veränderungen ernsthaft thematisiert und in aktives Handeln übersetzt werden - es ist Zeit für klare, solidarische und nachhaltige Politik“, sagt Ultsch.
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„Unsere Demokratie wird bedroht durch die Spaltung ultrakonservativer bis rechtsextremer Kräfte, die abbauen statt aufbauen“, sagt er. Er sehe es als seine Verantwortung an, dieser Gefahr entgegenzutreten. Ultsch: „Die Linke ist dabei eine klare Stimme und treibende Kraft, um demokratische Werte zu verteidigen - und sie in Räten wie auch auf der Straße weiterzuentwickeln.“
Buxtehude: Gemeinsame Gruppe mit der Linkspartei
Der Weg zur Linkspartei war aber auch ein kurzer, weil Clemens Ultsch im Rat der Stadt Buxtehude mit den Linken in einer gemeinsamen dreiköpfigen Gruppe sitzt. Im Stader Kreistag ist Clemens Ultsch bis jetzt Einzelabgeordneter. In beiden Gremien gibt es demnächst eine größere Linken-Fraktion.
Ultsch ist nicht das erste prominente Partei-Mitglied, das die Satirepartei verlässt. Auch der frischgewählte Linken-Kreisvorsitzende und Landratskandidat Dean Höft aus Balje hatte 2021 für die Partei kandidiert und war Schatzmeister der Partei. Ultsch und Höft kennen sich aus dieser Zeit.
Bürgermeisterwahl: Stellt die Linke einen Kandidaten auf?
Die Linke hat sich noch nicht erklärt, ob sie einen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Buxtehude im September 2026 aufstellen will. Jetzt haben sie mit Ultsch und den Linken-Fraktionsvorsitzenden und Gruppensprecher Benjamin Koch-Böhnke zwei Menschen, die mit einer Kandidatur Erfahrung haben. Beide waren 2021 Kandidaten.
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