TSchwedisches Café Saltkråkan in Stader Innenstadt schließt

Am Freitag öffnet Marko Hohmeister das Café Saltkråkan zum letzten Mal. Es gibt bereits einen Nachfolger. Foto: Stehr
Am Freitag ist das beliebte Saltkråkan in der Stader Altstadt zum letzten Mal geöffnet. Warum Marko Hohmeister aufhört und welches Café dort neu eröffnet.
Stade. Von der Zimtschnecke über selbst gebackene Kuchen, typisch schwedische Frühstücksspezialitäten, Quiche und Suppen bis zum Lakritz Latte Macchiato reichte das Angebot im Saltkråkan in der Kleinen Schmiedestraße direkt neben dem neuen Rathaus. Dass es in dem schwedischen Café und Conceptstore auch skandinavisches Interieur zu kaufen gab, kam sowohl bei Stammgästen als auch Touristen gut an.

Im Jahr 2019 hat Marko Hohmeister das schwedische Café Saltkråkan in Stade eröffnet. Jetzt ist es Zeit für etwas Neues. Foto: Stehr
Benannt nach Astrid Lindgrens Roman „Ferien auf Saltkråkan“ warb das Café damit, dass Gäste sich hier wie in den Ferien fühlen können. Doch diese Ferien sind jetzt vorbei. Marko Hohmeister öffnet sein Café am 20. Dezember zum letzten Mal. Abends wird es noch eine kleine Abschiedsfeier mit einigen Stammgästen geben.
Geschäftsaufgabe hat mehrere Gründe
Die Gründe für seine Entscheidung seien vielfältig, sagt Hohmeister, der sein Café im Juni 2019 eröffnete - anfangs noch mit Öffnungszeiten von montags bis sonntags. Unter anderem spielten die Corona-Pandemie und die Inflation eine Rolle.
Coronabedingt habe er Personal verloren. Später seien auch weniger Gäste gekommen. Viele hätten die Gewohnheit beibehalten, mittags im Büro zu essen und ihren Kaffee mit der Freundin zu Hause zu trinken. „Abends gehen die Leute wieder essen, aber am Kaffee wird offensichtlich inzwischen gespart“, sagt Hohmeister.
Vielleicht habe sein Konzept auch einfach nicht gepasst. In Stade gebe es zu wenig junge Menschen, weil - anders als in Buxtehude - eine Hochschule im Zentrum fehle. Um die Besucherfrequenz in der Innenstadt insgesamt zu erhöhen, brauche es zudem einen besseren Mix an Branchen und bessere Anreize für Ladenbesitzer. Hier sieht Hohmeister auch die Stadt in einer noch größeren Pflicht.
Am Ende habe einfach die Masse gefehlt, sagt Hohmeister. Im vergangenen Dreivierteljahr habe er den Laden von montags bis freitags alleine geschmissen. Unterstützung bekam er allerdings von seiner Frau Sophie, die viele als ehemalige Stader Citymanagerin kennen und die inzwischen wieder bei der Wirtschaftsförderung der Hansestadt Stade tätig ist.

Marko Hohmeister wird künftig gern als Gast hier seinen Kaffee trinken. Foto: Stehr
Mit ihr bekam Marko Hohmeister in den vergangenen drei Jahren zwei Kinder - ein weiterer Grund, warum er sich beruflich verändern wolle. Der finanzielle Druck und der Stress, keine Reserven bilden zu können, seien am Ende zu groß gewesen, sagt der gebürtige Rheinländer. Zudem will er sich auch viel um seine Kinder kümmern.
Marko Hohmeister wird Kulturmanager in Drochtersen
Deshalb wechselt Hohmeister jetzt in ein Angestelltenverhältnis und fängt damit beruflich ein ganz neues Leben an. Nach vielen Jahren als Selbstständiger, der unter anderem einen Landgasthof im Rheinland betrieben und schwedischen Cider vertrieben hat, wird Marko Hohmeister ab Februar 2025 der neue Kulturmanager für Nordkehdingen und Drochtersen - eine 25-Stunden-Stelle, die ihm viel Spielraum für seinen Job als Hausmann lässt.
Hertlein-Nachfolge
T Kehdinger Kulturmanagement wird fortgesetzt
Er freut sich aber nicht nur auf den beruflichen Neustart. Glücklich ist er auch darüber, dass für sein Café ein Nachfolger gefunden wurde. Ab Februar öffnet im ehemaligen Saltkråkan das Café Butterbrot & Blattgold, das es auch schon in der Buxtehuder Altstadt gibt.
„Dann kann ich hier als ganz normaler Gast weiter meinen Lieblingskaffee trinken“, sagt Hohmeister. Er appelliert auch an alle anderen Stader, die lokale Gastronomie zu unterstützen, indem man einfach hingeht. Hohmeister geht derweil erst einmal woanders hin: mit seiner Familie in die Ferien.