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TSeine Fundstücke sind jetzt im Buxtehuder Kulturforum zu sehen

Wie aus einer Unterwasserwelt geborgene Fundstücke muten Jochen Schimmelpennincks amorphe Assemblagen an.

Wie aus einer Unterwasserwelt geborgene Fundstücke muten Jochen Schimmelpennincks amorphe Assemblagen an. Foto: Sheila Dolman/ Atelier Stilbruch

Die amorphen Objekte dieses Stader Künstlers scheinen wie Fundstücke aus einer bizarren Unterwasserwelt. Tatsächlich ist sein Schaffen inspiriert von Ausgrabungsorten.

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Von Fenna Weselmann
Mittwoch, 20.08.2025, 16:58 Uhr

Buxtehude. Das Kulturforum Buxtehude zeigt vom 24. August bis 12. Oktober Werke von Jochen G. Schimmelpenninck. Die Ausstellung des seit 2021 in Stade beheimateten Künstlers steht unter dem Titel „Fundstücke einer künstlichen Archäologie“. Dabei wird die Bandbreite seines Schaffen von Malerei bis hin zu Assemblagen sichtbar.

Italien inspirierte Schimmelpennincks Werk

Geboren 1948 in Varel, zog es Jochen G. Schimmelpenninck nach der Schule in die Münchner Kunstszene. An der dortigen Akademie für bildende Künste absolvierte er ein klassisches Studium bei namhaften Professoren und legte als Meisterschüler sein Diplom mit Auszeichnung ab. Es folgten Studienaufenthalte von Düsseldorf über Paris bis nach New York, Boston und Washington.

Im Anschluss siedelte er nach Italien über, wo er viele Jahre nahe Viterbo unter dem Künstlernamen D‘Agliano arbeitete, unterbrochen von einer Dozententätigkeit in Kairo an der Universität of Applied Arts. Nach weiteren beruflichen Stationen in Köln und Berlin als Dozent und Galerist, zog es den Friesen schließlich in ein frei werdendes Wohn-Atelier in Stade.

Stader Künstler zeigt dystopische Landschaften

In seiner Italien-Zeit lebte Schimmelpenninck neben einer etruskischen Ausgrabungsstätte, die zur Inspirationsquelle für seine Kunst wurde. So entstand eine Vielzahl großformatiger Landschaften in Öl und Acryl, die D‘Agliano in der Kunstszene bekannt machten. Im Kulturforum ist unter anderem ein Gemälde ausgestellt, das einen dystopischen Ort in ferner Zukunft auf dem Planeten Erde zeigt.

Landschaftsbilder einer dystopischen Zukunft: Jochen Schimmelpenninck hat viele Jahre in Italien nahe Viterbo gearbeitet, wo seine Malerei von einer etruskischen Ausgrabungsstätte inspiriert wurde.

Landschaftsbilder einer dystopischen Zukunft: Jochen Schimmelpenninck hat viele Jahre in Italien nahe Viterbo gearbeitet, wo seine Malerei von einer etruskischen Ausgrabungsstätte inspiriert wurde.

Im Laufe seines Schaffens hat Jochen Schimmelpenninck viel experimentiert. Dem entsprungen sind seine Assemblagen - amorphe Fantasie-Objekte, die aus einer Unterwasserwelt stammen können. Nach anfänglichen Arbeiten mit Plexiglasplatten, verformte er später Hartfaserholzplatten, verschraubte sie mit Ästen, verleimte und kaschierte die Oberflächen mit Stoff und Bindemitteln und setzte auf die so kreierten Gebilde kleine Applikationen. An Durchbrüchen, mit Dornen oder Zähnen bewehrt, tun sich weitere pflanzenartige Hohlräume auf.

Künstlergespräch mit bekanntem Filmemacher

Vernissage ist am Sonntag, um 11 Uhr. Eröffnet wird die Ausstellung von Kulturforum-Präsidentin Dr. Maren Köster-Hetzendorf. Im Rahmen der Schau ist für Donnerstag, 18. September, um 18.30 Uhr außerdem ein Künstlergespräch mit Führung geplant. Als Gast nimmt der bekannte Bildwerker und Filmemacher Franz Winzentsen an dem Gespräch mit Schimmelpenninck teil. Thema ist „Die Wertschätzung von Kunst“.

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