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TSo berichten Medien über den Terror in der „Kleinstadt Harsefeld“

Großes Medieninteresse an dem Bandenterror in Harsefeld.

Großes Medieninteresse an dem Bandenterror in Harsefeld. Foto: Screenshot/Berlin

Der Fall der Harsefelder Jugendbande, die unter Schülern ihr Unwesen trieb, hat überregional für Schlagzeilen gesorgt - darunter einige sehr interessante.

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Von Lars Strüning
Freitag, 11.07.2025, 22:16 Uhr

Stade. Über den eigenen Gartenzaun zu schielen und zu gucken, was die anderen so treiben, ist ja immer mal wieder empfehlenswert. Die TAGEBLATT-Redaktion hat sich umgeschaut, wie andere Medien mit dem aufsehenerregenden Treiben der Harsefelder Jugendbande journalistisch in ihren Online-Auftritten umgegangen sind.

„Jugendbande terrorisiert Mitschüler - Bürgerwehr formiert sich“, titelte t-online Hamburg unter anderem mit Berufung auf die TAGEBLATT-Berichterstattung. Auffällig wie überall: Die Überschriften sind knackig bis überspitzt, in den Inhalten sind sich die meisten Medien dann einig. Den Vogel schießt aber wohl die Bild-Zeitung ab.

„Zu wenige Polizisten - Kleinstadt gründet Bürgerwehr“. So wurde es online angepriesen. Dass Harsefeld nach Stade und Buxtehude als drittgrößte Kommune im Landkreis Stade zur Kleinstadt mutierte, mag vielleicht dem einen oder der anderen gefallen haben, den Tatsachen entspricht es nicht. Harsefeld ist ein Flecken.

Weiter schreibt die Bild online: „Kinder wachsen abseits der großen Städte sicher und behütet auf? In Harsefeld vor den Toren Hamburgs kann davon keine Rede sein...“ Oder auch: „In der 14.782-Einwohner-Gemeinde Harsefeld spitzt sich die Sicherheitslage zu.“ Lange Zeit haben aber nur wenige Einwohner vom unsäglichen Treiben etwas mitbekommen.

NDR und RTL berichten. Der NDR ganz sachlich, der RTL-Bericht ist überschrieben mit: „Harsefeld - brutale Gewalt-Videos sorgen für Angst!“

Selbst der Stern nimmt sich dem Geschehen auf der Stader Geest an. „Jugendbande erpresst und attackiert Gleichaltrige in Harsefeld“, heißt es dort wahrheitsgemäß. Bad news are good news: Sind also schlechte Nachrichten für die Medien gute Nachrichten, weil sie sich „verkaufen“ lassen? Für Harsefeld wohl nicht so.

Das Image des aufstrebenden Ortes ist arg ramponiert durch die „Consti-Gang“, in der sich Jugendliche im Alter zwischen 15 und 16 Jahren organisiert haben. Sie terrorisierten Kinder und Jugendliche, filmten ihre brutalen Taten und stellten sie ins Netz. Die letzten bekannten Übergriffe stammen aus dem Mai. Ende Juni machten zwei Harsefelder Schulen auf die Taten aufmerksam. Seitdem ist das Thema öffentlich - und wird intensiv diskutiert.

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