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Buxtehude

TSpektakulärer Strategiewechsel: Buxtehuder Architekt will Postgebäude erhalten

Der Rohbau des Postgebäudes in der Bahnhofstraße in Buxtehude soll stehen bleiben, aufgestockt und energetisch saniert werden.

Der Rohbau des Postgebäudes in der Bahnhofstraße in Buxtehude soll stehen bleiben, aufgestockt und energetisch saniert werden. Foto: Wisser

Das alte Postgebäude in der Bahnhofstraße sollte eigentlich abgerissen werden. Jetzt gibt es neue Pläne. Das sind die Gründe dafür.

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Von Karsten Wisser
Donnerstag, 12.09.2024, 05:30 Uhr

Buxtehude. Es dürfte eines der bekanntesten Gebäude der Stadt Buxtehude sein: Seit Jahrzehnten ist in dem Bau an der Ecke Bahnhofstraße/Giselbertstraße die Post beheimatet. Eigentlich gab es Pläne, das Gebäude abzureißen und dort neu zu bauen. Jetzt gibt es neue Besitzer mit neuen Plänen.

Rohbau des Postgebäudes bleibt erhalten

„Der Rohbau des Gebäudes wird stehen bleiben“, sagt Tim Schulenburg. Der Architekt aus Buxtehude gehört zu einer Gruppe von Investoren, die das Grundstück einschließlich Gebäude gekauft haben.

Beton ist am Bau der Klimakiller Nummer eins

Tim Schulenburg, Architekt

„Beton ist am Bau der Klimakiller Nummer eins“, sagt Schulenburg. Deshalb wolle man das Gebäude erhalten, energetisch sanieren, mit einer neuen Außenfassade versehen und um ein Stockwerk erhöhen, so Tim Schulenburg gegenüber dem TAGEBLATT. Der Abriss des Gebäudes ist damit vom Tisch. Solche Pläne waren im März 2023 Politik und Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Neues Stockwerk in Holzrahmenbauweise

„Wir bauen nachhaltig und ressourcenschonend“, sagt Schulenburg. Wenn ein neues Stockwerk käme, könnte dies in Holzrahmenbauweise realisiert werden.

Die Postbank bleibt gesichert bis Ende 2026 in dem Gebäude in der Bahnhofstraße. Die Investoren hoffen, dass sie nach der Sanierung dort ebenfalls Mieter bleibt.

Die Postbank bleibt gesichert bis Ende 2026 in dem Gebäude in der Bahnhofstraße. Die Investoren hoffen, dass sie nach der Sanierung dort ebenfalls Mieter bleibt. Foto: Wisser

Aktuell laufen laut dem Architekten die Gespräche mit der Stadt, wie man das knapp 3100 Quadratmeter große Grundstück gegenüber von Marktkauf und dem Bahnhof nutzen kann. Die Stadt hat auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet. Nach Sanierung und Umbau soll in den Räumen weiterhin Platz für Postangelegenheiten und die Postbank bleiben.

Post-Logistik ist ins Gewerbegebiet umgezogen

Neben dem Postgebäude wurde der rückwärtige Teil des Grundstücks früher für die Logistik der Post genutzt. Dieser Bereich ist schon jetzt verwaist.

Der neue Zustellstützpunkt der Post in der Philipp-Reis-Straße in Buxtehude ist fertig und in Betrieb. In dem 1265 Quadratmeter großen Gebäude werden die Briefe und Pakete für die jeweiligen Zustelltouren zusammengestellt. Alle Haushalte im Buxtehuder Stadtgebiet sowie in den Ortschaften werden von hier aus versorgt.

Neues Wohngebäude in zweiter Reihe?

An der Ecke Bahnhofstraße/Giselbertstraße gibt es mit dem Auszug der Post-Logistik Potenzial für ein neues, zusätzliches Gebäude. Dazu hält sich Tim Schulenburg mit dem Hinweis auf den engen Austausch mit der Buxtehuder Stadtverwaltung aber noch bedeckt. Angesichts der in Buxtehude fehlenden Mietwohnungen und dem erklärten politischen Willen zur Nachverdichtung ist dort Wohnungsbau aber wahrscheinlich. Die neuen Besitzer wollen auch auf den in der ersten Planung vorgesehenen Bau einer Tiefgarage verzichten.

Um den Masterplan ist es still geworden

Das Postgrundstück ist auch Bestandteil des Masterplans für den Buxtehuder Bahnhof. Hier wollte die Stadt gemeinsam mit der Deutschen Bahn Umfeld und Bahnhof neu gestalten. Nach vielen Aktivitäten bis Mitte 2023 ist es um dieses Projekt still geworden.

Neubau und Sanierung des Postgebäudes sollen in zwei bis drei Jahren beginnen. Als Bauzeit rechnet Tim Schulenburg mit eineinhalb Jahren.

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