TStartchancen-Programm: Mehr Bildungsgerechtigkeit im Kreis Stade

Auch die Oberschule Stade wird durch das Startchancen-Programm unterstützt. Foto: Bisping
Mit dem frisch verabschiedeten Startchancen-Programm sollen gezielt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Diese Schulen aus dem Landkreis Stade sind dabei.
Landkreis. Mit großer Freude verkündet die Landtagsabgeordnete Corinna Lange (SPD), dass 13 Schulen im Landkreis Stade in das Startchancen-Programm des Bundes und der Länder aufgenommen wurden.
Der Landkreis Stade ist im Zuständigkeitsbereich des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung (RLSB) Lüneburg mit den meisten Schulen vertreten und bedacht worden.
Landkreis Stade
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Diese Schulen aus dem Landkreis Stade sind dabei
Unterstützt werden im Landkreis die Grundschulen Montessori, Bockhorster Weg, Bützfleth und die Grundschule am Burggraben, Hahle und Wiepenkathen, die Hauptschule Thuner Straße, die Oberschule sowie BBS III - alle in Stade.
Außerdem dabei sind die Grundschule am Rotkäppchenweg und die Hauptschule Süd in Buxtehude, die Grundschule Fredenbeck und die Grundschule Dornbusch in Drochtersen.
Das Startchancen-Programm unterstützt gezielt Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Dafür investieren Bund und Länder zusammen ungefähr 20 Milliarden Euro in zehn Jahren. Es ist damit das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Landtagsabgeordnete Corinna Lange (SPD) zeigt sich begeistert über diese Entwicklung: „Es ist eine großartige Nachricht für unseren Landkreis und besonders für die Schülerinnen und Schüler, die nun von den verbesserten Bildungsbedingungen profitieren werden“, sagt sie.
Es ziele darauf ab, die Chancengerechtigkeit und Bildungsqualität in Schulen zu verbessern, insbesondere in sozial benachteiligten Gebieten. Mit den zusätzlichen Mitteln und Unterstützungsmaßnahmen sollen diese Schulen ihre Bildungsangebote erweitern und die Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler optimieren.
Das Startchancen-Programm ermögliche es den teilnehmenden Schulen, zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit und anderes nicht lehrendes Personal zu schaffen, um die multiprofessionellen Teams auszubauen und damit zu stärken.
Stader Schulen erhalten zusätzliches Budget
In Niedersachsen nehmen insgesamt circa 122.000 Schülerinnen und Schüler an 390 Schulen teil. Gemäß den Vorgaben des Bundes werden hiervon 60 Prozent Grundschulen oder Schulen mit Grundschulzweig sein. Hinzu kommen 130 weiterführende allgemein bildende Schulen und zehn berufsbildende Schulen. Insgesamt wurden 21 Schulen aus dem Raum Cuxhaven und Stade in das Programm aufgenommen.
Die Programmschulen erhalten darüber hinaus ein zusätzliches Budget, mit dem sie Maßnahmen zur Schulentwicklung sowie zur Verbesserung der Basiskompetenzen finanzieren können. An weiterführenden Schulen soll mit diesem Budget auch die berufliche Orientierung ausgebaut werden. „Damit wollen wir erreichen, dass mehr Jugendliche eine Ausbildung beginnen, die auch zu ihnen passt“, betont Lange.
Die Landtagsabgeordnete Melanie Reinecke (CDU) äußert sich ebenfalls erfreut zu dem vorgestellten Sozialindex an Schulen und begrüßt die Aufnahme mehrerer Schulen in ihrem Wahlkreis in das Programm.
Von 2718 Schulen werden nur 390 gefördert
Aber sie kritisiert: „Mit dem Startchancen-Programm werden von insgesamt 2718 Schulen in Niedersachsen nur 390 Schulen gefördert, das entspricht einem Anteil von lediglich 14,3 Prozent.“ Ministerin Hamburg solle sich daher dringend beim Bund für eine Ausweitung des Programms einsetzen. Außerdem sollten Personaleinstellungen möglichst schnell umgesetzt werden.
Bei der Auswahl der 390 Schulen kommt erstmals der für Niedersachsen neu entwickelte sozialdatenbasierte Index zum Einsatz. Künftig sollen mit dem Index zusätzliche Ressourcen an Schulen gesteuert werden, um diese gezielt dort einsetzen zu können, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Der Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider (SPD) äußert sich ebenfalls erfreut: „Es ist großartig, dass so viele Schulen aus unseren Regionen profitieren. Diese Unterstützung wird die Bildungschancen und Zukunftsaussichten unserer Schülerinnen und Schüler elementar verbessern“, erklärt Schneider.
Auch der grüne Landtagsabgeordnete Pascal Leddin freut sich. Es sei ein echter Meilenstein auf dem Weg zu mehr Chancengerechtigkeit für Schülerinnen und Schüler und ihre Familien. „Der Sozialindex des Landes ist ein wichtiges Instrument, um die Gelder nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen, sondern gezielt den Schulen zur Verfügung zu stellen, die sie am dringendsten brauchen“, erklärt Leddin.
Das Programm sei der richtige Schritt, sagt Melanie Reinecke. Bis zum Ende der Programmlaufzeit soll die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, halbiert werden. Ob das so gelingen kann, bezweifelt sie.