TStrategie und Tradition: Das ist Donald Trumps Wirtschafts-Philosophie
Präsident Donald Trump setzt auf Einfuhrzölle, um die US-amerikanische Wirtschaft zu schützen. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
25 Jahre Sparkasse Harburg-Buxtehude: Zum Abschluss des Jubiläumsjahres erklärt ein Ökonom die Weltwirtschaft. Sein Ausblick für Deutschland und Europa ist optimistisch.
Buxtehude. „Verrückt ist der Mann nicht. Hinter seinem Vorgehen stecken durchaus bekannte Tradition und Strategie“, sagt Ulrich Kater. Gemeint ist der US-amerikanische Präsident Donald Trump. Der Chef-Volkswirt der Deka Bank und renommierte Ökonom analysierte auf Einladung der Sparkasse Harburg-Buxtehude beim 18. Investmenttag die Lage der Weltwirtschaft vor mehr als 400 Gästen.
Kritischer und zuversichtlicher Blick in die Zukunft
Unter dem Motto „Weltwirtschaft in Bewegung“ warf Ulrich Kater einen kritischen, zugleich aber zuversichtlichen Blick auf die aktuellen Entwicklungen. Er erklärte, wie sich die Entscheidungen der US-Regierung auf die Märkte auswirken, welche Rolle China und Europa spielen und welche Szenarien denkbar sind.

Vorstandsmitglied Frederik Schröder (rechts) und Regionaldirektor Cord Köster (links) freuten sich über Ein- und Ausblicke von Deka-Chefvolkswirt Dr. Ulrich Kater beim Sparkassen-Investmenttag. Foto: Wisser
Der Ökonom Kater beschrieb die Lage wie folgt: Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten die USA dafür gesorgt, dass Zölle lange keine Rolle spielten. Das habe den Aufbau des Welthandelssystems begünstigt und zu Wohlstand geführt. Doch schon in den 1990er Jahren habe die republikanisch geprägte MAGA-Bewegung (Make America Great Again) für wirtschaftlichen Nationalismus argumentiert.
Fokus auf Industrie und Leistungsbilanz
Nach dieser Philosophie agiere heute Donald Trump - mit mehr Industrie und einer ausgeglichenen Leistungsbilanz im Fokus. Ein seit langem unterschätzter Player, den Amerika jedoch schon seit vielen Jahren kritisch beobachte, sei China.
Das „Reich der Mitte“ habe sich nach einer langen Durststrecke zu einer ökonomischen Supermacht und zu einem Konkurrenten der USA entwickelt, so Kater. Insbesondere die Geschwindigkeit bis zur heutigen Position im Welthandel sei für viele überraschend gewesen.
China: Wichtiger, aber auch risikobereiter Partner
Ein Fazit des Experten: Zölle allein lösen kaum Probleme, entscheidender seien ausgewogene Handelsbeziehungen und die Anpassung an neue Rahmenbedingungen. In diesem Kontext sieht Ulrich Kater China als wichtigen, aber auch als risikoreichen Bestandteil der globalen Wertschöpfungsketten.
Die Zukunft sehe er in zwei Handelsblöcken - einem westlichen und einem östlichen „Club“ - wobei die Mitgliedschaft klare Pflichten, darunter Verteidigungsbereitschaft und eine ausgeglichene Leistungsbilanz, mit sich bringe.
Europa ist weiterhin größter Binnenmarkt der Welt
Seine Einschätzung: Der globale Handel bleibe aktiv, die Aktienmärkte zeigten Stabilität, und deutschsprachige Unternehmen seien solide positioniert.
Der Kontinent ist nicht nur wichtiger Absatzmarkt, sondern auch Kernakteur im globalen Handel.
Ulrich Kater, Chef-Volkswirt der Deka Bank
Die Perspektiven für Europa bleiben laut Ulrich Kater positiv: „Der Kontinent ist nicht nur wichtiger Absatzmarkt, sondern auch Kernakteur im globalen Handel“, sagt er. Europa sei der größte Binnenmarkt weltweit.
Für das kommende Jahr rechnet Kater insgesamt mit moderatem, realistischem Wachstum - eine Prognose, die auch von der Sparkasse Harburg-Buxtehude als verlässlicher Orientierungspunkt für Anlagestrategien unterstützt wird.
25 Jahre nach der Fusion: Persönlicher Kontakt zählt
Gastredner Ulrich Kater war anlässlich des Investmenttags und zum Abschluss eines ereignisreichen Jubiläumsjahres unter dem Motto „25 Jahre eine Sparkasse“ nach Buchholz gekommen. Frederik Schröder, Vorstandsmitglied der Sparkasse, und Cord Köster, Direktor Regionaler Vertrieb Privatkunden, begrüßten die Gäste und nahmen sie auf einen Rückblick mit.
Automatisierung
T In diesem 30-Tonnen-Quader erledigt Altkloster Geldgeschäfte
Am 1. Januar 2000 hatten sich die Kreissparkasse Harburg und die Stadtsparkasse Buxtehude zusammengeschlossen, um sich für die Zukunft im Hamburger Süden aufzustellen. Diese Entwicklung wolle die Sparkasse Harburg-Buxtehude weiter vorantreiben. Unter anderem werde man das Angebot durch moderne, digitale Services ergänzen - ohne den persönlichen Kontakt zu vernachlässigen.
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