Hamburger Fischmarkt bei Sturmflut teils überspült – Elbfähre setzt Fahrten aus

Autos stehen auf einem überfluteten Parkplatz am Fischmarkt. Eine im Sommer seltene Sturmflut hat den Hamburger Fischmarkt in Teilen unter Wasser gesetzt. Foto: Georg Wendt/dpa
Eine im Sommer seltene Sturmflut hat den Hamburger Fischmarkt in Teilen unter Wasser gesetzt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hatte auch vor Hochwasser an der Nordseeküste gewarnt.
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Landkreis. Eine für den Sommer ungewöhnliche Sturmflut hat den Hamburger Fischmarkt am Abend in Teilen unter Wasser gesetzt. Das Wasser stieg knapp über die Kaikante und reichte bei einigen noch dort geparkten Autos bis zu den Türen, wie ein dpa-Fotograf beobachtete. Auch der Sandstrand vor der Strandperle in Övelgönne war betroffen. Von Schäden wurde jedoch nichts bekannt. Zuvor hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) vor einer Sturmflut im Weser- und Elbegebiet sowie an der ost- und nordfriesischen Küste gewarnt. Die Warnung galt bis Freitagabend 20.07 Uhr.
Das Nachmittags- beziehungsweise das Abend-Hochwasser an der ostfriesischen Küste, im Weser- und Elbegebiet sollte nach BSH-Angaben 1 bis 1,5 Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen. Für die nordfriesische Küste und das Hamburger Elbegebiet hatte das BSH 1,5 bis 2 Meter über dem mittleren Hochwasser prognostiziert.
Das Lagezentrum der Hamburger Polizei hatte über das Warnsystem Katwarn mitgeteilt, dass am Pegel St. Pauli 1,25 bis 1,75 Meter über dem mittleren Hochwasser erwartet würden. Bei 1,5 Metern schwappt das Elbwasser über die Kaikante auf den Fischmarkt. Die Polizei hatte die Menschen aufgefordert, tiefliegende Gebiete - insbesondere im Hafen, in der Hafencity und in elbnahen Arealen - zu verlassen und dort abgestellte Fahrzeuge zu entfernen.
Sturmtief bei Island trifft Nordseeküste
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Windböen und stürmischen Böen, an der Küste sogar vor Sturmböen. Auf den Inseln sei vorübergehend Gefahr schwerer Sturmböen. Abends sei die Lage allgemein nachlassend.
„Am Rande eines umfangreichen Sturmtiefs bei Island gestaltet sich das Wetter wechselhaft. Insbesondere das Sturmfeld eines Randtiefs über der Nordsee erfasst die Küste Niedersachsens“, teilt der DWD mit.
Am Freitagvormittag (23. August 2024) sei generell Windzunahme festzustellen. An der See sei mit Sturmböen zu rechnen, am Nachmittag mit Kaltfrontpassage und Winddrehung auf West. Vorübergehend könne einzelne schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten um 95 km/h (Bft 10) geben.
DWD warnt vor Sturm-Schäden im Kreis Stade
„Vereinzelt können Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Achten Sie besonders auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände“, warnt der DWD.
Besonders im Norden des Landkreises Stade wird es stürmisch. Dort können Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 55 km/h (15 m/s, 30 kn, Bft 7) und 65 km/h (18 m/s, 35 kn, Bft 8) auftreten. In Schauernähe rechnen die Meteorologen sogar mit Sturmböen um 80 km/h (22 m/s, 44 kn, Bft 9).
Auch im Süden des Landkreises Stade können Windböen demnach bis zu 55 km/h erreichen. In exponierten Lagen könne es auch zu Sturmböen mit bis zu 65 km/h kommen.
Am Abend und in der Nacht zum Sonnabend lasse der Wind nach.
FRS Elbfähre Glückstadt Wischhafen bleibt im Hafen
Die Sturmwarnung wirkt sich auf den Fährverkehr über die Elbe aus. Zwischen Wischhafen und Glücksstadt bleiben die Fähren im Hafen. „Aufgrund des aktuell vorhergesagten Hochwassers muss der Fährbetrieb am 23.08.2024 leider von ca. 17 Uhr bis ca. 20 Uhr eingestellt werden“, teilt die Reederei FRS Elbfähre auf ihrer Homepage mit.

Ende des vergangenen Jahres stand der Anleger der Elbfähre in Wischhafen unter Wasser. Wegen des Hochwassers musste der Fährverkehr unterbrochen werden. Foto: Thomas Sulzyc
Die Lühe-Schulau-Fähre hält nach aktuellem Stand an ihrem Fahrplan fest.
Nur eine Verbindung am Freitag von und nach Helgoland
MS „Helgoland“ der Reederei Cassen Eils hat sich auf den Sturm und die Wellen frühzeitig eingestellt. Das Schiff fuhr am Freitag bereits morgens um 8.30 Uhr von Cuxhaven nach Helgoland. Dort startet es die Rückfahrt aus dem Südhafen bereits frühzeitig um 12. 30 Uhr, um vor dem Schlechtwetter mit einer prognostizierten Wellenhöhe von vier Metern wieder in Cuxhavens Fährhafen einzutreffen.

Die Reederei Cassen Eils hat den Fahrplan für die "Helgoland" aufgrund des Sturms verändert. Archivfoto: Rauch Foto: Rauch
Dies ist Freitag die einzige Verbindung von und nach Helgoland. Der „Halunder Jet“ der FRS Helgoline hat witterungsbedingt seine Fahrten von und zum Festland am Freitag ganz eingestellt, ebenso wie die anderen Schiffe im Helgolanddienst.

In Cuxhaven dürfte es stürmisch werden. Foto: dpa

Autos stehen auf einem überfluteten Parkplatz am Fischmarkt. Eine im Sommer seltene Sturmflut hat den Hamburger Fischmarkt in Teilen unter Wasser gesetzt. Foto: Georg Wendt/dpa

Der Wellen könnten am Freitag durch die Grimmershörnbucht peitschen. Archivfoto: Kuczorra Foto: Kuczorra