TTag der Entscheidungen steht an – Straucheln die Tabellenführer noch?

Die VSV Hedendorf/Neukloster und RW Cuxhaven gehen punktgleich ins Saisonfinale. Im Hinspiel siegten die VSV, das Rückspiel gewann RW klar. Der Tabellenführer aus Cuxhaven ist im Vorteil im Titelkampf Foto: Schmietow (nomo)
Von der 1. Kreisklasse bis zur Landesliga steht am Samstag der letzte Spieltag an. Es sind schon viele Entscheidungen gefallen, Erwartungen haben sich erfüllt, Ansprüche wurden verfehlt. An genügend Spannung mangelt es aber noch nicht.
Landkreis. In der 1. Kreisklasse fechten die beiden feststehenden Aufsteiger noch die Meisterschaft aus. Tabellenführer SG Lühe hat es im Heimspiel (18 Uhr) gegen den VfL Güldenstern Stade III in der eigenen Hand. Es wäre schon eine große Überraschung, sollte sich die Mannschaft um Torschützenkönig Mario Scheffler (bisher 44 Tore) den Titel durch einen Nichtgewinn entreißen lassen.
Die SV Agathenburg/Dollern, mit einem Punkt Rückstand Zweiter, hat in ihrem Heimspiel (18 Uhr) mit dem Drittplatzierten MTV Hammah II die wesentlich höhere Hürde zu nehmen.
Der dritte Absteiger nach Mu/Ku II und ASC II wird ebenso noch gesucht. Der MTV Himmelpforten II hat zwei Punkte Rückstand auf den TSV Apensen II, der vor der Saison eigentlich im oberen Tabellendrittel erwartet wurde. Apensen empfängt den ASC (18 Uhr), Himmelpforten kann im Heimspiel (16 Uhr) schon ordentlich Druck aufbauen mit einem Sieg über D/A V.
Die Vizemeisterschaft hat Bedeutung
In der Kreisliga hat der Deinster SV die Meisterschaft gefeiert. Die Vizemeisterschaft wird im direkten Duell der punktgleichen Verfolger ermittelt. Der TSV Wiepenkathen empfängt als Dritter den VfL Güldenstern Stade II (18 Uhr). Das Relegationsspiel um den Aufstieg gegen den Zweiten der Kreisliga Cuxhaven hat Wiepenkathen zwar sicher, weil die Stader durch den Abstieg der ersten Mannschaft nicht aufsteigen dürfen. Aber die Mannschaft von Trainer Nils Zielesniak wird sich dies als regulärer Vizemeister verdienen wollen. Der Meisterschaftsanwärter hat eine Seuchensaison hinter sich, was die personellen Probleme betrifft.
Im Abstiegskampf hat der TuS Jork als Drittletzter nur noch eine theoretische Chance und wenig Hoffnung. Die Tordifferenz zum mit drei Punkten führenden TuSV Bützfleth ist schlicht zu groß. Für Trainer Heinrich Detje wiederholt sich damit Geschichte. Schon 2015 hatte er den TuS erst in die Kreisliga geführt, eine Saison die Klasse gehalten und war im dritten Jahr, seinem letzten, wieder abgestiegen. Nun hatte er den TuS in seiner Antrittssaison 2022 zum Aufsteiger gemacht, souverän die Klasse gehalten und muss bei seinem Abschied wieder einen Abstieg verkraften.
In der Bezirksliga kommt es zum Showdown im Titelkampf
„Der Matchball liegt klar bei RW Cuxhaven“, hat Hedendorfs Trainer Björn Stobbe schon nach dem vorletzten Spieltag gesagt. Die punktgleichen VSV Hedendorf/Neukloster haben das klar schlechtere Torverhältnis und die vermeintlich schwerere Aufgabe auswärts beim TSV Apensen (16 Uhr).
Wie groß ist also die Hoffnung? RW muss beim TSV Stotel antreten. Auf der einen Seite hat dieser TSV zuletzt ein 0:4 beim angeschlagenen TuS Harsefeld II kassiert. Die Harsefelder hatten am Vortag nämlich den 30. Geburtstag eines Spielers gefeiert. Zum anderen hat Stotel in seinem Heimspiel zuvor gegen den MTV Hammah gewonnen – und der Tabellendritte ist schließlich eine Topmannschaft. Bleibt abzuwarten, welche Leistung Stotel abrufen kann und will.
Fußball-Bezirksliga
T FC Mulsum/Kutenholz feiert den Klassenerhalt in Immenbeck
A/O II wiederum entscheidet den Abstiegskampf. Trainer Moris Kaiser, der seiner Mannschaft zuletzt die nötige Mentalität absprach, wird also die richtigen Worte finden müssen. A/O II muss beim TSV Geversdorf gewinnen. Ansonsten steigt die mit dem TSV punktgleiche und spielfreie SG FAW ab.
In der Landesliga wiederum geht es schon länger um nichts mehr. Der VfL Güldentern Stade und der TSV Elstorf stehen als Absteiger fest. A/O beendet eine Saison im Zeichen großer personeller Probleme als Tabellenvierter. Der TuS Harsefeld und D/A II konnten ihren Ansprüchen aus verschiedenen Gründen nicht gerecht werden.
Zweikampf um die Torjägerkanone mit Vorteilen
In der Kreisliga steht zudem noch der Kampf um den Preis des besten Torjägers an. Die Volksbank Stade-Cuxhaven und das TAGEBLATT krönen die Torschützenkönige auf Kreisebene in der zweiten Saison. Mario Scheffler ist der erste Platz in der 1. Kreisklasse sicher. In der Kreisliga geht der 20-jährige Mika Wehdemeyer (35 Tore) mit einem Vorteil ins letzte Spiel. Seine SV D/A IV empfängt den TuS Jork und er wird den Abstiegskandidaten sicherlich nicht verschonen wollen. Maurice Schulze (33 Tore) muss mit Stade in Wiepenkathen bestehen.

D/A IV-Trainer Gunnar Ziche (links) und seine Tormaschine Mika Wehdemeyer. Wehdemeyer hat die besten Aussichten auf die Torjägerkanone in der Kreisliga. Foto: Berlin
Was die Torjägerkanone betrifft, muss auch die Geschichte von Wiepenkathens Topstürmer Tim Hinrichs zum Saisonfinale noch einmal erzählt werden. Seine Quote übertrifft weiterhin alles. In den vergangenen beiden Saisons war Hinrichs mit 34 und 40 Treffern Torschützenkönig geworden. In dieser hatte er nach fünf Spielen die Konkurrenz mit elf Toren schon distanziert. Dann riss er sich das Syndesmoseband und zwei Außenbänder, ein Innenband war zudem angerissen. Im März feierte er sein Comeback. Er hat mit nun 13 Spielen nur halb so viele wie seine Stürmer-Konkurrenten und hat schon wieder 24 Treffer erzielt. Das soll die Leistungen der Konkurrenten nicht schmälern – ist aber bemerkenswert.
Fußball-Kreisliga
T Wiepenkathens Top-Torjäger Tim Hinrichs kehrt früher zurück
Hochzeiten bilden die Anekdote zum letzten Spieltag. Bezirksligist TSV Eintracht Immenbeck tritt wegen einer Hochzeit im Mannschaftskreis nicht zum letzten Spieltag an. Gegner Stinstedt hatte einer Spielverlegung auf den Freitagabend nicht zugestimmt. In der Kreisliga könnten der TuS Jork und Eiche Bargstedt, steigt zum zweiten Mal in Folge ab, wegen anstehender Feierlichkeiten personelle Probleme bekommen. Was im Abstiegskampf aber nur noch für theoretischen Gesprächsstoff sorgen dürfte.