TTalentierte Kinder: Diese Familie aus Nottensdorf lebt für den Fußball

Das Leben von Christian, Ben, Ida und Lena Brugner (von links) wird vom Fußball bestimmt. Foto: Stahmann
Ben und Ida Brugner sind begabte Nachwuchskicker. Die Eltern müssen ihre Kids deshalb fast täglich weit fahren. Warum die Familie das in Kauf nimmt - und wie sie damit umgeht.
Nottensdorf. Tagtäglich heißt es für Lena und Christian Brugner: ab ins Auto. Ihre beiden Kinder Ida und Ben müssen zum Fußballtraining. Beide kicken für den JFV A/O/B/H/H. Sohn Ben ist Teil der U19 und spielt in der A-Junioren-Regionalliga. Tochter Ida spielt bei den Jungs in der U14 mit. Die 13-Jährige spielt seit Sommer außerdem für die C-Mädchen des HSV.
Das Talent der Beiden kommt nicht von ungefähr. Vater Christian spielte jahrelang für die VSV Hedendorf/Neukloster bis in die Landesliga und ist bis heute als Trainer bei den Altherren aktiv. Sowohl Ben als auch Ida machen ihre ersten fußballerischen Schritte bei den VSV - und werden dabei von ihrem Vater trainiert.
Geschwister sind unterschiedliche Spielertypen
„Beide waren schon immer sehr ehrgeizig, diszipliniert und haben alles gegeben“, sagt Christian Brugner. Ben ist Außenverteidiger, ist schnell und zweikampfstark. Ida verfügt über eine starke Technik, dirigiert Spiel und Mitspieler aus dem defensiven Mittelfeld.
Auch Mutter Lena hat eine erfolgreiche sportliche Vergangenheit - allerdings im Handball. „Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass meine Kinder auch Handball spielen“, sagt sie und schmunzelt.
Der Aufwand, beide Kinder zum Training und zu den Spielen zu fahren, ist groß. Speziell die Fahrten mit Tochter Ida zum Nachwuchsleistungszentrum des HSV in Norderstedt durch den Elbtunnel nehmen viel Zeit und Geld in Anspruch. „Das nervt schon manchmal“, sagt Ida.
Fahrgemeinschaften und die Großeltern müssen helfen
Ben stört die Fahrerei weniger. In einem Jahr darf er selbst zum Training fahren, wenn er seinen Führerschein hat. Bis es soweit ist, müssen Fahrgemeinschaften unter den Eltern gebildet werden, oder die Großeltern fahren, damit alle Termine wahrgenommen werden können. „Die Zeit im Auto ist es Wert“, sagt Ben.
Und dann wäre da ja noch die Schule. Viel Zeit für anderes bleibt da nicht. Zumal selbst in der Schule das Thema Fußball präsent ist. Ida reist mit dem Aue-Geest-Gymnasium zum Bundesfinale von Jugend trainiert für Olympia nach Berlin. „Wir sind eingespielt, fast alle kommen von A/O/B/H/H“, sagt Ida.
Wenn noch Freizeit bleibt, verbringen die beiden Kinder sie mit Freunden, oder - wie sollte es anders sein - beim Fußballgucken. Spiele aus der Bundesliga sind Programm. „Ich habe keinen Lieblingsverein. Ich schaue einfach gerne guten Fußball“, sagt Ben.
Gemeinschaft und Emotionen begeistern die Geschwister
Der Zusammenhalt begeistert den 17-Jährigen am meisten. Seine Schwester sieht es ähnlich: „Alle halten immer zusammen und geben alles füreinander.“
Nach dem Finale von Jugend trainiert für Olympia will Ida weiter daran arbeiten, beim HSV Fuß zu fassen. „Anfangs war ich etwas überfordert.“ Aber der Druck fällt schnell ab, das liegt auch am Umgang der Trainer. „Die sind da total entspannt“, sagt Mutter Lena.
Ein Anbruch des Wadenbeins verhindert aktuell, dass Ben spielen kann. Er möchte schnell wieder Stammspieler werden und sich auf die Zeit im Herrenbereich vorbereiten. Motivation liefert dafür sein Freundeskreis.
Fußball-Regionalliga
T D/A erwartet aggressiven Gegner und will „wildes Spiel“ vermeiden
Leland Junge wechselte vom JFV A/O/B/H/H in das Nachwuchsleistungszentrum von Holstein Kiel. „Das spornt einen natürlich an“, sagt Ben. Er, Junge, sowie Luis Christofzek tauschen sich täglich aus. „Das gibt mir viel Kraft und Motivation“, sagt Ben.