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Fußballschule

Trainieren mit HSV-Legende Manfred Kaltz

Manfred Kaltz gibt für seine Fußballschule nicht nur seinen Namen. Er konzipiert und leitet das Training auch selbst. Fotos: Berlin

Manfred Kaltz gibt für seine Fußballschule nicht nur seinen Namen. Er konzipiert und leitet das Training auch selbst. Fotos: Berlin

Sie sind zwischen 6 und 14 Jahre alt und haben den Traum, Fußballprofi zu werden. Nach einem Wochenende mit HSV-Legende Manfred Kaltz sind sie ihrem Traum ein kleines Stückchen näher gekommen.

Von Daniel Berlin Montag, 24.06.2019, 09:15 Uhr

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Sie tänzelt mit dem Ball am Fuß im Zickzack durch die Hütchen, die auf dem Rasen des Fußballplatzes des Schulzentrums Süd drapiert sind. „Sehr gut, Ida“, ruft Manfred Kaltz dem Mädchen zu. Er will kurze, kleine Schritte sehen. Vorwärts, rückwärts, seitwärts. Am besten auf Fußspitzen. Wie beim Ballett. Kaltz entpuppt sich schnell als Fan des kleinen Talents. „Sie ist eine Rakete“, sagt die HSV-Legende.

Das Buxtehuder Modehaus Stackmann feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit vielen Aktionen. Als Sponsor des Jugendfußballs beim Buxtehuder SV veranstaltete Stackmann in Kooperation mit dem TAGEBLATT und dem BSV-Jugendfußball die Manfred Kaltz Fußballschule. Fast 50 Kinder kamen. Stackmann übernahm dabei den Großteil der Kosten. Mit den Lokalmatadoren Jacqueline Dohrn vom JFV Buxtehude und Manfred Schulz vom BSV hatte Kaltz zwei erfahrene Co-Trainer an seiner Seite.

Ida Brugner kannte Manfred Kaltz bis Freitag nicht. Den Mann, der fast 600 Mal für den HSV aufgelaufen ist, mit den Hamburger in den 1970er und 80er Jahren deutsche Meisterschaften, Pokalsiege und Europapokalsiege feierte und 1980 Europameister wurde. Ihr ging es wie vielen Kindern. Einige lasen im Internet nach oder ließen sich die Geschichten von einst von ihren Eltern erzählen. Kaltz ist heute 66 Jahre alt.

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Mit dem TAGEBLATT und verschiedenen Sponsoren hat er bereits einige Fußballschulen im Landkreis Stade hinter sich. Er trainiert heute noch regelmäßig Kinder in Bochum und über die Sommermonate am Weißenhäuser Strand an der Ostsee. Auf dem Sportplatz des Schulzentrums Süd steht er mit kurzer schwarzer Hose, blauem T-Shirt und schwarzen Fußballschuhen, die die besten Jahre hinter sich haben. Er gibt für seine Fußballschulen nicht nur seinen prominenten Namen. Er macht die Übungen vor.

Kaltz gilt als Mann klarer Worte und klarer Ansagen, mit einem Schuss knochentrockenen Humor. Mit der Fußballsprache von heute kann er wenig anfangen. „Gegen den Ball arbeiten?“, „spielt in die Schnittstellen“: Kaltz verdreht die Augen, wenn er das hört. „Meine Oma ist schneller als du“, ruft er einem Jungen zu. Nach der nächsten Aktion lobt er den Kleinen und wuschelt dem Dribbelkünstler sachte durch die Haare. Die Kinder mögen das. Kaltz kann gut mit Kindern. Einem Jungen, der am Sonnabend passen musste, weil ihm nicht wohl war, schickte er am Sonntag eine Videobotschaft mit guten Wünschen für die Blinddarm-OP ins Krankenhaus.

„Die Kinder müssen Spaß haben. Dann laufen sie automatisch“, sagt Kaltz. Die Kinder sind von Freitag bis Sonntag gut 15 Kilometer gelaufen. Die meisten davon mit dem Ball am Fuß. „Zu früh irgendwelche Taktiken beibringen, ist Blödsinn“, sagt der Ex-Profi. Die Basis müsse stimmen, dann laufe das Spiel. Und es lief.

Kinder, die die Siegerehrung verpasst haben, können sich ihre Urkunden und ein kleines Erinnerungsgeschenk ab Dienstag bei Intersport Stackmann in Buxtehude abholen.

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Die Kinder präsentieren sich beim Fußballtraining.

Die Kinder präsentieren sich beim Fußballtraining.

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