Kfz-Versicherung 2025: Was Autofahrer im Kreis Stade wissen müssen

Der Bezirk Stade gehört in der Kfz-Haftpflicht zu den Top 7 der am höchsten eingestuften Bezirke. Foto: Robert Michael/dpa
Verursachen Autofahrer in einer Region viele Unfälle, wird dort die Kfz-Versicherung teurer. Die Werte sind neu berechnet worden. Im Bezirk Stade bleibt es teuer.
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Hannover/Bremen. Knapp 500.000 Autofahrer in Niedersachsen müssen mit einer höheren Einstufung in der Kfz-Haftpflichtversicherung rechnen. Das ist das Ergebnis der Neu-Bewertung der Unfallrisiken, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte.
Teurer wird es unter anderem in Osnabrück, Uelzen und Wolfenbüttel. Auch die Landkreise Rotenburg, Nienburg und Göttingen (Land) rutschen in eine höhere Regionalklasse. Versicherer können die Statistik für neue Verträge ab sofort anwenden - bei bestehenden Verträgen zum nächsten Versicherungsjahr.
Regionalklassen geben Auskunft über den Schaden, den Fahrer aus einem Zulassungsbezirk verursachen. Je höher die Regionalklasse ist, desto höher fällt tendenziell der Versicherungsbeitrag aus. Über die Beitragshöhe entscheiden außer der Regionalklasse weitere Faktoren wie das Auto, das Nutzeralter und die Zeit ohne Unfall.
Unfallstatistik
Weniger Verkehrstote und Unfälle auf deutschen Straßen
Regionalklassen: Bezirk Stade mit am höchsten eingestuft
Je höher die Unfallschäden in einem bestimmten Bezirk ausfielen, umso schlechter ist dessen Einstufung in die jeweiligen Klassen. Für die meisten der rund 4,3 Millionen Autofahrer ändere sich wenig – so auch im Bezirk Stade. Hier hat es die letzten Änderungen zum Jahreswechsel 2023 gegeben. Für das kommende Jahr bleibt es in Stade bei
- Haftpflichtklasse 6 (von 12) - keine Veränderung
- Vollkaskoklasse 3 (von 9) - keine Veränderung
- Teilkaskoklasse 6 (von 16) - keine Veränderung
Damit gehört der Bezirk Stade in der Kfz-Haftpflicht zu den Top 7 der am höchsten eingestuften Bezirke. Entsprechend teurer ist im Landkreis der Versicherungsschutz.
Nicht nur die Aufstieg in die Haftplichtklasse 4 verteuert die Versicherung im Bezirk Rotenburg. Auf einem einsamen Spitzenplatz liegt der Stader Nachbarkreis auch mit der Teilkaskoklasse 12.
- Haftpflichtklasse 4 (von 12) - keine Veränderung
- Vollkaskoklasse 4 (von 9) - keine Veränderung
- Teilkaskoklasse 12 (von 16) - keine Veränderung
Im Wendland kracht es am seltensten
Rund 290.000 Versicherte in Göttingen (Stadt), Cloppenburg, Holzminden, Friesland und Wesermarsch profitieren laut GDV von günstigeren Regionalklassen. Die beste Schadensbilanz erreichte den Angaben zufolge erneut der Kreis Lüchow-Dannenberg; am schlechtesten war die Schadensbilanz wie im Vorjahr in Hannover.
Weniger Veränderungen gibt es bei der Kaskoversicherung, die für Schäden am eigenen Auto aufkommt: Von den rund 3,9 Millionen Kaskoversicherten rutschen rund 240.000 in eine höhere und etwa 300.000 in eine niedrigere Klasse.
Bremen bleibt günstige Großstadt
In Bremen gelten der Regionalstatistik zufolge weiterhin gute Schadensbilanzen und niedrige Regionalklassen. Im kleinsten Bundesland bleibe es in der Kfz-Haftpflichtversicherung bei der Regionalklasse 7. Damit ist Bremen bundesweit die zweitgünstigste Großstadt mit mehr als 300.000 Einwohnern nach Münster. Hannover (Stadt) wird dagegen unverändert in Regionalklasse 9 eingestuft. Wilhelmshaven als zweitteuerste Stadt im Nordwesten liegt unverändert in Regionalklasse 8.
Etwas teurer wird es in Bremerhaven, aber nur in der Teilkasko: Die rund 20.000 Teilkaskoversicherten dort rutschen in eine höhere Regionalklasse. Für alle anderen rund 230.000 Autofahrenden in Bremen und Bremerhaven ändert sich laut GDV nichts.
Kfz-Versicherung: Neue Regionalklassen für 2026
Für rund jeden vierten Versicherten deutschlandweit (rund 24,5 Prozent) ändert sich für 2026 in der Kfz-Haftpflicht die Regionalklasse. Das teilte der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) mit. So können sich knapp 5,3 Millionen Autofahrer in 51 Bezirken über bessere Regionalklassen freuen, während rund 5 Millionen Autofahrer in 48 Bezirken heraufgestuft werden. Für die meisten Autohalter bleibt alles beim Alten: Denn bei rund 32,1 Millionen von ihnen in den 314 weiteren Bezirken gelten die Klassen des Vorjahres.
Grundlage der jährlichen Berechnung ist, wo die meisten oder teuersten Schäden entstehen. Demnach haben - wie in den Vorjahren - Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern besonders gute Schadensbilanzen - und entsprechend günstigere Einstufungen.
Der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg kann sich über die bundesweit beste Schadensbilanz in der Kfz-Haftpflichtversicherung freuen. Hier liegen die Schäden rund 30 Prozent niedriger als im Durchschnitt.
Höhere Klassen werden den Angaben zufolge vor allem in Hessen und Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Hier wird fast jeder vierte Versicherungsnehmer hochgestuft. Hohe Regionalklassen gibt es wie bislang besonders in Großstädten. Die schlechteste Bilanz hat demnach Offenbach, jedoch dicht gefolgt von Berlin. Hier liegen die Schäden um fast 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Neue Klassen gibt es auch in der Voll- und Teilkaskoversicherung
Neue Regionalklassen gelten künftig auch für die Voll- und Teilkaskoversicherung. Insgesamt ändert sich aber nur wenig. So kommen hier rund 2,6 Millionen Kaskoversicherte in niedrigere und etwa 2,1 Millionen in höhere Klassen, erläutert der GDV. Für die meisten der rund 38 Millionen Kaskoversicherten ändert sich wiederum nichts. So bleiben für rund 33,4 Millionen Voll- oder Teilkaskoversicherten die alten Klassen relevant. Das sind fast 88 Prozent.
Grundsätzlich gilt: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger ist das für den Versicherungsbeitrag, der aber noch von weiteren Parametern bestimmt wird. Maßgeblich ist für die Regionalklasse der Wohnort des Halters - und nicht, wo ein Schaden entstanden ist.
Die Regionalstatistik des GDV ist für die Versicherungen unverbindlich. Sie kann ab sofort bei Neuverträgen und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden, teilte der GDV mit. (dpa/fe/tip)