Ufer der Oste bricht immer weiter

Die witterungsbedingten Uferabbrüche an der Oste reichen – wie hier bei Großenwörden – teils nahe an den Deichfuß heran. Foto: NLWKN
Nach den dokumentierten Schäden Ende Oktober bei Großenwörden wird ein noch größeres Ausmaß an der Oste sichtbar. Die Landesbehörde reagiert.
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Stade/Hemmoor. Mehrere Uferabbrüche beschäftigen derzeit Anrainer und Hochwasserschützer entlang der Oste. Die in den vergangenen Wochen zum Teil nahe am Deichfuß entstandenen Abbrüche an einzelnen Gewässerabschnitten stellen grundsätzlich eine potentielle Gefahr für die Ostedeiche dar. Aktuell seien die Deiche aber sicher, betonen der Ostedeichverband und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Maßnahmen zur kurzfristigen zusätzlichen Sicherung der betroffenen Uferabschnitte seien in Vorbereitung.
Ein Abbruch des Osteufers war erstmals am 20. Oktober im Bereich des Sportbootanlegers in Großenwörden festgestellt worden. Seither sind weitere Abbrüche einzelner Uferabschnitte auf dem Gebiet der Gemeinden Hemmoor und Hechthausen sowie im Bereich der Mühle in Kleinwörden hinzugekommen.
„Ursache für diese Geländeabgänge ist nach aktuellem Kenntnisstand der Wechsel von mehreren Extremjahren mit sehr trockenem Wetter zu sehr feuchtem Wetter in diesem mit mehreren Hochwassern im Sommer und Herbst“, erklärt Klaus Jänsch, Leiter des Geschäftsbereichs Betrieb und Unterhaltung des NLWKN in Stade. Der Landesbetrieb ist für die Unterhaltung dieses Abschnitts der Oste zuständig.

Der kleine Sportbootanleger der Wassersport-Sparte des TSV Großenwörden ist durch den Uferabbruch förmlich in die Oste gezogen worden. Foto: privat
Schäden am Oste-Ufer müssen ausgebessert werden
In dieser Woche wird der NLWKN den Fluss einmal komplett befahren, um vom Wasser aus zu prüfen, ob weitere Abbrüche vorhanden sind oder sich abzeichnen. Man stehe mit dem Ostedeichverband und dem Deichverband Kehdingen-Oste, die für die Pflege und Unterhaltung der Deiche an der Oste zuständig sind, und weiteren Partnern in der Region in engem Kontakt, betont Jänsch: „Der NLWKN hat sofort nach dem ersten dicht am Deich liegenden Abbruch Anfang November Material für eine Sicherung der betroffenen Uferabschnitte bestellt. Sobald dieses geliefert wird, beginnen die Kollegen des landeseigenen Betriebshofs in Basbeck umgehend mit der Herstellung von Ufersicherungen an den am meisten gefährdeten Stellen bei Hechthausen und Kleinwörden“.
Für die Wiederherstellung der Ufersicherung an den übrigen, weniger stark gefährdeten Abschnitten hat der Geschäftsbereich Planung und Bau des NLWKN eine entsprechende Ausschreibung erstellt und am 1. Dezember veröffentlicht. Der Auftrag soll möglichst noch vor Weihnachten erteilt werden, damit zeitnah im neuen Jahr mit den Arbeiten begonnen werden kann.
Experten: Ostedeiche bleiben sicher
Auch wenn die Ostedeiche nach Einschätzung von Hochwasserschutz-Experten aktuell sicher sind, hat auch der für ihre Unterhaltung zuständige Ostedeichverband vorsorglich Überlegungen angestellt, wie der Deich im Falle eines weiteren Abrutschens des Ufers zu schützen ist. Für die Bereiche Hechthausen-Wisch und Mühle Kleinwörden hat der Verband hierzu einen angepassten Notfallplan erarbeitet. „Die Deichsicherheit ist somit zu jeder Zeit gewährleistet“, betont Verbandsgeschäftsführer Thorsten Ratzke. (st)