TWischhafen ist angeschlagen - Altländer Derby vor großer Kulisse

Patrick Hanke, hier beim Kopfballduell, erzielte für Jork die schnelle Führung gegen seinen Ex-Club ASC. Foto: Rolf Schmietow
Rund 300 Zuschauer waren beim ersten Pflichtspiel-Derby zwischen Cranz-Estebrügge und Jork dabei und sahen eine verdiente Punkteteilung. Die Topteams Wiepenkathen und Deinste erfüllten ihre Pflichtaufgaben. Bützfleth besiegt Wischhafen.
Landkreis.
TuSV Bützfleth - FC Wischhafen/Dornbusch 3:2.
Von Krise will man in Wischhafen nichts hören. Aber nach der Niederlage in Bützfleth, zuvor zu Hause gegen Bliedersdorf und dem Viertelfinal-Sieg im Kreispokal erst nach Elfmeterschießen bei Buxtehude-Altkloster, ist zumindest eine Leistungsdelle angezeigt. „Auch wenn diesmal ein Unentschieden verdient gewesen wäre, gehen wir aktuell auf dem Zahnfleisch und es fehlt das Spielglück“, sagte ein zerknirschter FC-Trainer Stefan Raap: „Jetzt müssen wir die Kräfte bündeln.“ Bei Bützfleth hingegen scheint der Knoten geplatzt zu sein. „Wir haben endlich konstant Fußball gespielt - hinten solide gestanden, dazu schnelle Angriffe gefahren“, sagte ein erleichterter TuSV-Coach Can Yildiz, der seinen Kapitän Enes Atli in höchsten Tönen lobte. Tore: 1:0 (15.) Grauke, 2:0 (31.) Yilmaz, 2:1 (53.) Henning, 2:2 (57.) Rudolph, 3:2 (88.) Cakar. Gelb-Rot: (83.) Schütt (FC).
FSV Bliedersdorf/Nottensdorf - TuS Eiche Bargstedt 1:3.
Rainer Rambow hatte seine Jungs gewarnt. Doch mit dem guten Gefühl des Sieges in Wischhafen vom vergangenen Wochenende wurde der Gegner unterschätzt. „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen, hinzu kamen individuelle Fehler. Am Ende steht eine verdiente Niederlage“, sagte der FSV-Trainer. Große Glücksgefühle hingegen bei Maik Ohlandt: „Zum ersten Mal in dieser Saison konnte ich meine Wunsch-Elf aufbieten - und die hat jeden Zentimeter des Platzes umgepflügt. Dieser Erfolg ist wie eine Befreiung - und Nino Johansen ist einfach ein begnadeter Stürmer“, sagte der TuS-Coach. Tore: 0:1 (14.), 0:2 (70.) Johansen, 1:2 (76.) Döffinger, 1:3 (84.) Johansen. Gelb-Rot: (83.) Martens (FSV).
TSV Wiepenkathen - VSV Hedendorf/Neukloster II 2:0.
Die Reise im Fahrstuhl nach oben ist für Hedendorf in Wiepenkathen gestoppt worden. Wobei: Wenn die VSV-Reserve in Minute zwei nicht nur die Latte trifft, wäre die Partie vielleicht anders gelaufen. So aber konnte der Spitzenreiter sein seriöses Spiel „ohne Halligalli“ - so Trainer Nils Zielesniak, der 15 Absagen verkraften musste und die Leistung des Schiedsrichter-Gespanns auf einem grenzwertig durchweichten Geläuf lobte - aus einer stabilen Abwehr heraus abspulen. Nihat Sagir trauerte den vergebenen Chancen gerade in der ersten Hälfte nach: „Uns fehlt einfach nach wie vor ein Knipser“, sagte der VSV-Coach. Tore: 1:0 (60.) Spreckels, 2:0 (82.) Martens.
SV Drochtersen/Assel IV - Deinster SV 1:4.
Gunnar Ziche, der den Unparteiischen für seine faire Leistung hervorhob, musste vor der Begegnung sein Team komplett umbauen, da das gesamte Stamm-Mittelfeld fehlte - „und deshalb wollten wir uns in erster Linie einfach nur gut verkaufen“, sagte der D/A-Trainer. „Das ist ihnen auch gut gelungen. D/A stand hinten wirklich gut“, lobte Filippo Callerame den Gegner: „Aber wir haben zum jeweils richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und damit die Pflichtaufgabe erfüllt“, sagte der DSV-Coach. Tore: 0:1 (15.) Glodeck, 0:2 (30.); 0:3 (65.) Aue, 1:3 (73.) Jagemann, 1:4 (77.) Glodeck.
ASC Cranz-Estebrügge - TuS Jork 2:2.
Darauf mussten die Fans beider Seiten lange warten: Nach elfeinhalb Jahren Pause gab es nun wieder ein Kreisliga-Pflichtspiel unter Nachbarn. 7:1 hieß es im April 2012 für den ASC - Jorks Trainer war damals Heinrich Detje. Seine Rückkehr an den Ort der einstigen Pleite lief diesmal besser. Am Ende stand vor der Großkulisse von rund 300 Zuschauern ein leistungsrechtes 2:2 - und damit der erste TuS-Punktgewinn seit dem gleichen Ergebnis im Oktober 2008 in einem Kreisligaspiel.
Tus Jork kann Vorsprung nicht halten
Jork ging wacher in die Partie - Konsequenz war die frühe Führung. Doch die Platzherren fingen sich, nahmen das Derby von Minute zu Minute besser an. „Anfang der zweiten Hälfte haben wir es versäumt, den dritten Treffer zu erzielen. Das hat sich am Ende gerächt, wenngleich das Unentschieden unterm Strich in Ordnung geht“, sagte ASC-Trainer Sven Hubert, der vor dem Spiel selbst eine leichte Anspannung spürte, „die aber im Laufe der Partie abgefallen ist“.
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T D/A: Ex-HSV-Profi Matti Steinmann steigert sich
Heinrich Detje sprach von „einem wunderbaren Ergebnis für die gemeinsame dritte Halbzeit“. Der TuS-Trainer, der bei seiner Verletztenmisere auf drei Spieler aus der Reserve zugreifen musste, ließ nach dem Wechsel mit mehr Risiko spielen und wurde belohnt: „Deshalb sind wir auch doppelt happy.“ Anekdote am Rande: Bei der 7:1-Pleite vor elfeinhalb Jahren hieß der Schiedsrichter Timo Beyer (VSV Hedendorf/Neukloster) - und diesmal wieder. Tore: 0:1 (5.) Hanke, 1:1 (18.) Barrasch, 2:1 (21.) Haase, 2:2 (83.) Korzanowski.
Großenwörden angeschlagen
TSV Großenwörden - TSV Eintracht Immenbeck II 1:3. Vier magere Punkte aus 13 Spielen - über Großenwörden kreisen langsam die Geier. Auch gegen Immenbecks Reserve gab es nichts zu holen. „Es war ein Spiel der vergebenen Chancen, das besonders weh tut. Dabei kann ich dem Team keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben eine Reaktion gezeigt und eine ordentliche Partie gezeigt“, sagte TSV-Trainer Sven Koppelmann: „Wir geben nicht auf.“ Von einem „harten Stück Arbeit“ sprach Dirk Ahlfeld: „Nach der frühen Führung haben wir etwas losgelassen. Nach dem Wechsel sind wir höher angelaufen und haben voll dagegengehalten.“
Tore: 0:1 (6.) Weseloh, 1:1 (30.) Wassermann, 1:2 (35., FE); 1:3 (59.) Poppe.
MTV Himmelpforten muss auf Stammspieler verzichten
SSV Hagen - MTV Himmelpforten 2:1.
Da der Platz in Himmelpforten die Regenfälle der vergangenen Tage noch nicht verdaut hatte, wurde kurzfristig das Heimrecht getauscht - das erste schlechte Omen für den MTV. Denn in der Partie in Hagen gab es dann nicht nur eine Niederlage, sondern es fallen jetzt auch noch drei Mittelfeld-Motoren mit schweren Verletzungen aus. Marcel Böhn (17. Minute) zog sich einen Außenbandriss zu und fällt bis zum Ende des Jahres aus. Dann verdrehte sich Thore Baumgarten (55.) das Knie und Tjark-Sören Nagel musste mit Verdacht auf Kreuz- und Innenbandriss (61.) vom Platz.
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„Diesmal stimmte die Einstellung der Jungs, aber nach den Ausfällen der Stammkräfte gab es zwei individuelle Fehler, die zur Niederlage führten“, sagte Trainer Jan Samland, der für die letzten fünf Minuten sogar selbst noch aufs Feld musste: „Jetzt kommen bis zur Winterpause schwere sechs Wochen auf uns zu.“ Mats Börger hingegen war zufrieden: „Spielerisch haben wir sicherlich noch Luft nach oben, aber dies war angesichts der Tabellensituation ein wichtiger Dreier“, sagte der SSV-Coach.
Tore: 0:1 (45. + 2) Abraham, 1:1 (60.) Muli, 2:1 (65.) Ruiz Cortes, bes. Vork.: G/R (90.) Georgi.