TVier Tage Altstadtfest: Stades City wird zur Partymeile

Stade tanzt: Die DJs brachten bei der Open-Air-Disco auf dem Platz am Sande Partystimmung und Nebel unters Volk. Foto: Alexandra Bisping
Mutig im T-Shirt oder in dicker Jacke, aber fröhlich: So waren die Besucher des Altstadtfestes in Stade unterwegs. Aus teils überraschenden Gründen.
Stade. Feste feiern, wie sie fallen: Spaß stand beim Altstadtfest in der Stader City an erster Stelle. Und das trotz des launischen Wetters mit nahezu herbstlichen Temperaturen - das sich aber auch mal von seiner sonnigen Seite zeigte.
Gestartet war das Fest, organisiert von Stade Marketing, am Donnerstag mit dem bekannten Handeln und Hökern. Verhandlungsfreudige konnten bei Interesse direkt mit den Händlern feilschen und das eine oder andere Schnäppchen ergattern.
Altstadtfest
T Hökern und Handeln: Beteiligung in Stade könnte besser sein
Kunstinteressierte kamen ab Freitag beim Kunsthandwerkermarkt im Historischen Rathaus auf ihre Kosten.
Stade mit Familienangeboten, Fußball und Futterbuden
Besonders bunt und trubelig wurde es am Samstag. Vor allem Familien nahmen die Angebote auf dem Platz Am Sande wahr. Die reichten vom Kinderprogramm bis zu Tanzauftritten.

Mit dem Nachwuchs unterwegs waren Matej Kocmarsky mit Lias und Alex Steinborn mit Stella. Foto: Alexandra Bisping
Frauen und Töchter seien bei einem Cheerleading-Auftritt, erzählten der Stader Matej Kocmarsky und Alex Steinborn aus Bremerhaven. Die Väter hatten sich ihre Jüngsten geschnappt und waren losgezogen. „Wir sind jedes Jahr da, es gibt tolle Sachen“, fand Kocmarsky. Ihr nächstes Ziel: „Fußball mit Schaschlik und Bier.“ Denn Futterbuden gab es von der Holzstraße über den Pferdemarkt bis hin zum Platz Am Sande reichlich.

Auf dem Fischmarkt heizten die "Pocket Rockets" dem Publikum ein. Foto: Alexandra Bisping
Live-Musik gab es auf dem Fischmarkt am Nachmittag von den „Pocket Rockets“, der Bürgermeister-Dabelow-Platz wurde von „Elbsand“ unterhalten. Auf dem Pferdemarkt sorgte „Soundtrain - Die Band“ für jazzige Vibes. „Schön, dass Ihr bei dem Wetter mit uns ausgehalten habt“, bedankte sich der Frontmann der Big Band zum Schluss. „Trinken Sie noch zwei bis zwölf Bier.“

Ein Gläschen Wein ließen sich Susanne und Maik Engelbrecht schmecken. Foto: Alexandra Bisping
Bier wollten Maik und Susanne Engelbrecht aus Drochtersen eher nicht. Sie ließen sich am Neuen Pferdemarkt ihren Wein schmecken. Der Wind-Sonne-Regen-Mix hatte sie nicht abgeschreckt. „Wenn Stade schon mal was bietet, muss man das auch annehmen und unterstützen“, sagte Susanne Engelbrecht. Das Ehepaar hatte schon eine Weinprobe gemacht. Was noch auf dem Plan steht? „Eine Kleinigkeit zu essen“, sagten sie gut gelaunt.
Junge Sportler und frischgebackene Zimmermänner entdecken Stades City

Endlich Geselle: Yannik Heuschkel, Johann Kaltofen, Gabriel Carbuhn, Hannes Eckhoff und Marvin Rupsch hatten kurz vorher die Freisprechung erhalten. Foto: Alexandra Bisping
Beste Stimmung und einen Grund zum Feiern auch bei fünf frisch gebackenen Gesellen. Erst eine halbe Stunde zuvor waren Yannik Heuschkel, Johann Kaltofen, Gabriel Carbuhn, Hannes Eckhoff und Marvin Rupsch aus den Landkreisen Stade, Rotenburg, Cuxhaven und der Stadt Hamburg freigesprochen worden. Wo sie übernachten würden - egal. „Zimmermänner können überall schlafen, auch auf einer harten Parkbank.“

Eine Runde durch Stade hieß es für die junge Handballtruppe aus Nordrhein. Foto: Alexandra Bisping
Mit diesen Gedanken dürften sich die vielen jungen Sportler nicht getragen haben, mit denen Michaela Hufschmidt aus Nordrhein unterwegs war. Allesamt Handballerinnen und Handballer, erklärte die Landestrainerin. Es gehe um den EWE-Cup. Da treten fünf Landesverbände gegeneinander an. „Wir haben heute schon gespielt und weil Stade so eine schöne Stadt ist, drehen wir noch mal ‘ne Runde.“
Tausende bei Open-Air-Disco – Tanzen bis drei Uhr morgens
Auf die Party am Disco Tower mit den wechselnden DJs konnten die Jugendlichen wegen ihrer Spiele leider nicht gehen. Dort stieg die Feier- und Tanzlaune so richtig, nachdem das letzte EM-Spiel Italien - Albanien vorbei war. Das hatten die Besucher bis dahin auf einer riesigen Leinwand Am Sande verfolgt, allerdings ohne Ton.

"Heute inkognito", lautete die Ansage der zukünftigen Braut (vorne), der alle folgten. Foto: Alexandra Bisping
Gar nicht tonlos verlief dort der Abschied vom Junggesellen- und Junggesellinnendasein für eine feierfreudige Meute aus den Landkreisen Cuxhaven und Stade. Die zukünftige Braut war für Anonymität, ihre Namen blieben geheim.
Aus den Boxen wummerten die Basse, die Hände flogen in die Luft. Bei remixten Hits von „I don’t care I love it“ (DJ Zam & Racer), „Alles neu“ (Peter Fox) oder „Von Allein“ (Culcha Candela) ging es auf der Tanzfläche ab.

Sie sammelten ihre Eltern ein: Laura Buddelmann, Amelie Fastert, Rami Omar und Erik Horvath. Foto: Alexandra Bisping
Sabrina Klapper, verantwortlich für den Disco Tower, hatte es arrangiert: Erstmalig durfte in diesem Jahr länger und bis drei Uhr gefeiert werden.
Dass sich dabei auch ältere Semester gut amüsierten, berichtete Amelie Fastert. Die 18-Jährige war mit einer Schulclique unterwegs - aber nicht unbedingt, um selbst zu tanzen. „Wir holen unsere Eltern ab“, verriet sie. „Die haben hier heute auch ihren Spaß.“