TADAC warnt nach Zeitumstellung vor Wildunfällen – Wie verhält man sich richtig?

Im Herbst steigt wieder die Gefahr für Wildunfälle. Foto: Julian Stratenschulte
Die Zeitumstellung hat nicht nur Auswirkungen auf Menschen, sondern auch auf die Tierwelt. Wie kann man Wildunfälle vermeiden und was ist dann zu tun?
Durch die Zeitumstellung wird es zum abendlichen Berufsverkehr noch dunkler auf den Straßen. Der ADAC warnt deshalb vor Unfällen mit dämmerungsaktiven Wildtieren. Wenn die Tage im Herbst wieder kürzer sind, werden viele Wildtiere besonders aktiv.
Sie versuchen, sich für die kargen Monate im Winter ein Polster anzufressen, oder sind auf der Suche nach einem Partner. Vor allem Wildschwein, Dam- und Rotwild sind im Oktober und November besonders aktiv.
Straßen an Feldrändern und Wäldern besonders gefährlich
Zu den Wildtieren, die die Straßen kreuzen, kommen dann noch regennasse Fahrbahnen, rutschiges Laub und eine schlechte Sicht. Daher ist gerade jetzt erhöhte Wachsamkeit auf den Straßen angeraten.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt, auf Straßen, die durch den Wald oder entlang der Wald-Feld-Kanten führen, besondere aufzupassen.
Mit der Wucht eines ausgewachsenen Elefanten
Und was können Autofahrer sonst tun? „Lieber etwas langsamer fahren, um im Ernstfall noch rechtzeitig bremsen zu können“, sagte ein ADAC-Sprecher in Laatzen bei Hannover. Wer nur Tempo 80 anstatt 100 fährt, verkürzt seinen Bremsweg dabei um etwa 25 Meter.
Wer mit Tempo 100 ein Wildtier sieht, der braucht 79,2 Meter, um zu reagieren und anzuhalten. 92,8 Meter sind es sogar bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h.
Blaulicht
T Wildunfall auf B73: Schausteller weicht Reh aus
Kommt es zu einem Zusammenstoß, können große Säugetiere auch einen großen Schaden anrichten. Stößt ein Pkw bei Tempo 60 mit einem Rothirsch zusammen, entspricht die Wucht mit fünf Tonnen dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten. Und das Gewicht eines deutlich kleineren Rehs wirkt immerhin noch mit der Wucht von 0,8 Tonnen auf das Fahrzeug.
Der ADAC rät, auf keinen Fall auszuweichen. Damit bringe man nur sich und andere in Gefahr.
Zuerst die Unfallstelle sichern
Außerdem gut zu wissen: Ein Tier kommt selten allein. Wechselt ein Reh die Straße, taucht häufig auch ein zweites am Straßenrand auf. Das gilt besonders für Reh, Hirsch oder Wildschwein. Um die Tiere nicht zu blenden, sollte der Autofahrer das Fernlicht ausschalten und hupen, um sie von der Straße zu vertreiben.
Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Zusammenstoß gekommen, sollte zuerst die Unfallstelle gesichert werden. Das heißt, die Warnlichter anschalten, die Warnweste anziehen und dann das Warndreieck aufstellen. Erst dann wird die Polizei alarmiert.
Tote Tiere nicht mitnehmen
Tote oder verletzte Tiere sollten nach Möglichkeit von der Fahrbahn gezogen werden, um eventuelle Folgeunfälle zu vermeiden. Dabei sollten Handschuhe angezogen werden. Mitnehmen darf man ein totes Tier übrigens nicht, ansonsten droht eine Anzeige wegen Wilderei.
Wurde ein Tier angefahren und es flüchtet, sollte das unbedingt gemeldet werden, um unnötiges Leid zu vermeiden, denn ausgebildete Jagdhunde können auch die geflüchteten Tiere aufspüren. (cnv/dpa/set/vdb)
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit den Cuxhavener Nachrichten.