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TWeinfest und Cyclassics am selben Tag: Wie lief Buxtehudes Super-Sonntag?

Buxtehude bildet eine würdige Kulisse für den Start der Cyclassics 2025, hier in der Breiten Straße.

Buxtehude bildet eine würdige Kulisse für den Start der Cyclassics 2025, hier in der Breiten Straße. Foto: Jan Iso Jürgens

Es gab Sorgen im Vorfeld: Weinfest und Cyclassics am selben Tag - kann das gutgehen? Kann es. Eine Frage ist allerdings noch ungeklärt.

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Von Fenna Weselmann,
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Von Daniel Berlin,
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Von Karsten Wisser
Montag, 18.08.2025, 19:20 Uhr

Buxtehude. „Buxtehude hat sich von seiner besten Seite gezeigt“, sagt Katja Oldenburg-Schmidt. Die Bürgermeisterin klingt dabei begeistert, fast euphorisch.

Am Sonntag gab es in der Hansestadt gleich zwei Veranstaltungen. Am Super-Sonntag startete das Profi-Radrennen der Cyclassics erstmals in Buxtehude. Parallel dazu bestimmte das Weinfest des Altstadtvereins das Geschehen.

Perfekte Zusammenarbeit zwischen Verein und Stadt

„Wir waren am Anfang skeptisch“, sagt Hans-Ulrich Wiegel, Vorsitzender des Altstadtvereins, der Interessensvertretung der Kaufleute in der Innenstadt von Buxtehude. „Aber es hat alles sehr gut funktioniert“, so Wiegel. Gerade die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sei hervorragend gewesen.

Symbolhaft für die Zusammenarbeit stand aus Wiegels Sicht die Nacht von Sonnabend auf Sonntag. „Wir haben bis 2.30 Uhr aufgeräumt und den Rathausplatz freigemacht. Um 4 Uhr sind die Mitarbeitenden der städtischen Betriebe gekommen und haben alles für den Start vorbereitet und saubergemacht“, so Wiegel.

Tausende Menschen feuern Profis und Amateure an

„Ich habe mich echt gefreut, dass sich die Buxtehuder Altstadt am Sonntagmorgen schon früh mit Menschen gefüllt hat“, sagt Oldenburg-Schmidt. Auch an den Straßen entlang der Strecke hätten sich viele Menschen versammelt, um das hochkarätige Teilnehmerfeld anzufeuern.

Ein guter Moment für ein Selfie: Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt und Stades Landrat Kai Seefried.

Ein guter Moment für ein Selfie: Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt und Stades Landrat Kai Seefried. Foto: Jan Iso Jürgens

Wie viele Menschen in Buxtehude am Sonntag wegen der Cyclassics unterwegs waren, ist schwer zu schätzen. Mehrere Tausend werden es gewesen sein.

Buxtehuder Weinfest stellt Besucherrekord auf

Auch Wiegel tut sich schwer, nach konkreten Besucherzahlen gefragt. Aber: „Es sind sich alle einig, dass wir einen neuen Besucherrekord hatten“, so Wiegel. Das sei auch die Einschätzung der Winzer gewesen. „Alle waren sehr zufrieden mit dem Umsatz“, schildert er die Stimmungslage.

Es sind sich alle einig, dass wir einen neuen Besucherrekord hatten.

Uli Wiegel, Vorsitzender des Altstadtvereins

Besonders am Samstagabend war die Altstadt brechend voll. Wiegel vermutet 30.000 bis 40.000 Besucher von Freitag bis Sonntag beim Weinfest. Er weiß, wovon er und seine zahlreichen Mitstreiter reden: Der Altstadtverein richtet mit finanzieller Unterstützung der Stadt neben dem Weinfest unter anderem das Steampunk-Festival und das Altstadtfest aus.

Die Cyclassics können gerne wiederkommen

„Die Cyclassics können gerne wiederkommen. Ich denke, wir haben unsere Visitenkarte abgegeben“, sagt die Bürgermeisterin. Dass es die Cyclassics im Jahr 2026 geben wird, ist unbestritten. Mit dem 16. August steht das Datum auch bereits fest, teilt die Pressestelle des Veranstalters A.S.O. Germany auf Nachfrage mit. Ob der Radklassiker allerdings erneut in Buxtehude starten werde, sei noch völlig unklar.

Viele Menschen aus Buxtehude und Umgebung haben beim Jedermann-Rennen der Cyclassics mitgemacht. „Ich bin bisher bei sieben Cyclassics als Jedermann mitgeradelt“, sagt Matthias Schneider. Es seien für ihn die besten Cyclassics gewesen. „Die Streckenführung war klasse“, so Schneider.

Gänsehaut-Momente bei der Fahrt durch Buxtehude

Besonders hoch seien die Begeisterung und der Support in Buxtehude gewesen. „Da habe ich sogar Gänsehaut bekommen, als ich mit meinem BSV-Trikot von den Zuschauern erkannt und begrüßt wurde“, so Schneider.

Die Schnellsten vom Team Buxtehude (von links): Leonie Pfeiffer, Viviane Pfennig, Alexander Wey, Erik Manke und Axel Pfeiffer.

Die Schnellsten vom Team Buxtehude (von links): Leonie Pfeiffer, Viviane Pfennig, Alexander Wey, Erik Manke und Axel Pfeiffer. Foto: BSV

Ausgestattet mit einheitlichen Trikots gingen 18 BSV-Athleten unter der Führung von Erik Manke auf der längeren Distanz über 110 Kilometer an den Start. Mittendrin fuhr Moritz Timm. Der Hobbysportler aus Altkloster war begeistert. „Wir sind die ganze Zeit als blau-gelber Zug zusammengeblieben und die anderen aus dem Team haben mich nach vorne getragen“, sagt Timm.

Gänsehaut-Moment für Moritz Timm: die Fahrt an seiner jubelnden Familie vorbei.

Gänsehaut-Moment für Moritz Timm: die Fahrt an seiner jubelnden Familie vorbei. Foto: Jule Timm

Der schönste Abschnitt war die Fahrt durch heimatliche Gefilde. „Von der Einfahrt nach Buxtehude bis Apensen war das der absolute Flash.“ Persönlicher Höhepunkt sei die Apensener Straße gewesen, wo seine Familie an der Strecke ordentlich Alarm gemacht habe. „Wenn ich daran denke, kriege ich immer noch Gänsehaut“, sagt Timm.

Sturzkurve in Königreich kein großes Problem

Für den langen Anstieg konnte er diesen Motivationsschub gut gebrauchen. „Jetzt weiß ich, wie fies die Apensener Straße reinhaut, wenn man da so vom Ellerbruch die Höhenmeter wegknallt.“

Die Kurve in Königreich, wo es zu Stürzen gekommen sei, habe er persönlich als relativ sicher erlebt. „Als wir dort ankamen, wurden wir frühzeitig runtergebremst, und an der Strecke gab es überall engagierte Helfer“, so der Radsportler.

Eric Manke hofft, dass die Strecke mit Buxtehude bestehen bleibt und so den Radsport weiter belebt.

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