TWie BSV-Talent Kroepel zu seiner Chance kam - aber nicht alles klappte

Larissa Kroepel begann mit acht Jahren beim Buxtehuder SV Handball zu spielen. Foto: Jan Iso Jürgens
Larissa Kroepel ist die dritte Kreisläuferin beim Buxtehuder SV und freut sich nun über mehr Spielanteile. Zuletzt musste sie allerdings Lehrgeld zahlen.
Buxtehude. Vor einem Jahr feierte Larissa Kroepel ihr Debüt in der Bundesliga und lernte ein ganz anderes Niveau kennen. Kein Vergleich zu dem, was sie aus der dritten Liga und der A-Jugend kannte. Schon gar nicht als Kreisläuferin. „Am Kreis braucht man eine ganz andere Stabilität, sonst wird man durch die Gegend geschubst“, sagte sie.
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Inzwischen hat der „Rookie am Kreis“, wie Trainer Dirk Leun sagt, große Fortschritte gemacht, ist fester Bestandteil des Bundesliga-Kaders. Und doch reichte es meist nur für Kurzeinsätze, wie zuletzt beim Heimsieg gegen Neckarsulm: Die Partie war bereits entschieden und Kroepel sammelte noch ein paar Minuten Spielpraxis.
„Mir war klar, dass ich als dritte Kreisläuferin nicht so viele Spielanteile bekomme“, sagt die 20-Jährige. Mit Nationalspielerin Jolina Huhnstock (11 Länderspiele) und Cara Hartstock hat der Buxtehuder SV zwei Kreisläuferinnen mit Bundesliga-Erfahrung im Kader.
Schnell, uneigennützig, aggressiv
Kroepel schaut sich von ihnen zwar einiges ab, hat aber ihren eigenen Stil entwickelt. Das mag allein schon an der unterschiedlichen Größe und Konstitution des Trios liegen. „Vorne versuche ich, viel zu laufen und Räume für den Rückraum zu schaffen“, sagt die Maschinenbaustudentin. Und in der Abwehr?
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Kroepel deckt trotz ihrer 1,78 Meter im Mittelblock. Wegen des Größennachteils agiert sie offensiver als zum Beispiel Cara Hartstock (1,89 m). Mit ihrer Schnelligkeit und Zweikampfstärke versucht sie, die groß gewachsenen Gegnerinnen früher zu attackieren. Ob das in der Praxis funktioniert?
Topspielerin attackiert BSV-Talent mit Vollgas
Durch den mehrwöchigen und schmerzhaften Ausfall von Jolina Huhnstock (Reizung der Achillessehne) kam die gebürtige Buxtehuderin am Wochenende in Bensheim zu ihrem bisher längsten Bundesliga-Einsatz und machte ihre Sache im Angriff nach Ansicht des Trainers ordentlich, musste aber hinten Lehrgeld zahlen.

Jolina Huhnstock wird dem BSV verletzungsbedingt mehrere Wochen fehlen. Foto: Jan Iso Jürgens
Kroepel wollte Bensheims Topspielerin Kim Irion mit einer aggressiven Zweikampfführung unter Druck setzen. Doch das erwies sich als schwierig. Irion hatte offenbar erkannt, dass sie es mit einer unerfahrenen Spielerin zu tun hatte und attackierte Kroepel „mit Vollgas“ (Leun).
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Der BSV-Trainer ist darüber nicht böse, will die Leistung gegen Bensheim aber auch nicht überbewerten. „Sie ist jung, es ist ihre zweite Saison in der Bundesliga, alles in Ordnung. Man sieht, dass sie es schaffen kann“, sagt er und erklärt, mit welchen Qualitäten Kroepel das schon in der Jugend geschafft hat.
So schaffte es Kroepel nach oben
„Larry war nie das Supertalent oder in einer Auswahlmannschaft, und das allein ist auch nicht entscheidend“, sagt Leun. Kroepel habe sich mit Willen, Beharrlichkeit und Trainingsfleiß nach oben gearbeitet. So habe sie sich in der A-Jugend auch gegen Merja Wohlfeil, eine Kreisläuferin mit DHB-Erfahrung, durchgesetzt. Derzeit sollen sich Kroepel und der BSV in Gesprächen über ihren auslaufenden Vertrag befinden.

Larissa Kroepel feierte vor einem Jahr ihr Bundesliga-Debüt. Foto: Jan Iso Jürgens (Archiv)
Kroepel freut sich schon auf das nächste Spiel am Samstag (19.30 Uhr) gegen den Tabellenfünften VfL Oldenburg und ihren möglicherweise nächsten längeren Einsatz. „Wir müssen mit viel Power ins Derby gehen“, sagt sie.
Gegen die beste Torhüterin der Bundesliga
Ihr Trainer sieht das ähnlich. „Wir müssen kämpferisch so überzeugen, wie es Oldenburg immer auf die Platte bringt“, sagt Leun und warnt explizit vor Madita Kohorst, der nach Paraden besten Torhüterin der Bundesliga. „Sie kann der X-Faktor sein.“
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Neben Huhnstock muss der BSV auf Maja Schönefeld (Sehnenentzündung) verzichten. Bei Torhüterin Laura Kuske (Knieprobleme) bestand am Donnerstag noch eine „kleine Chance“ (Leun) auf einen Einsatz. Wieder mit dabei ist Teresa von Prittwitz. Tickets gibt es im BSV-Shop, an der Tageskasse und unter tickets.bsv-live.de.