TWie der Buxtehuder SV die Auswärtsmisere beenden will

Der BSV, hier Sinah Hagen, Maj Nielsen und Teresa von Prittwitz (von links), will endlich auch auswärts punkten. Foto: Jan Iso Jürgens/IsoluxX Fotografie (Archiv)
Zweiter in der Heimtabelle und Vorletzter in der Auswärtstabelle: Der Buxtehuder SV scheint in dieser Bundesliga-Saison zwei ganz unterschiedliche Gesichter zu haben. Der Trainer sieht nun eine realistische Chance, dass sich das ändert.
Buxtehude. Der Buxtehuder SV wollte die letzten beiden Heimspiele gewinnen und hat es geschafft. Mit positiven Auswirkungen auf die Stimmung: „Die Mannschaft ist sehr gut drauf. Wir haben Spaß beim Training“, sagt Trainer Dirk Leun. Vor allem aber: „Man hat gesehen, dass wir uns weiterentwickeln.“ Und das könnte helfen, um das nächste Ziel zu erreichen.
Die Buxtehuderinnen wollen die Auswärtsmisere möglichst schon am Wochenende beenden. Am Sonntag (16 Uhr) tritt der Tabellenachte beim Tabellenzehnten SV Union Halle-Neustadt an. „Dort haben wir zum ersten Mal eine klare und realistische Chance, ein Auswärtsspiel zu gewinnen“, sagt Leun.
Zwar belegt der BSV in der Heimtabelle den zweiten Platz (10:2 Punkte), doch auswärts zeigte die Mannschaft bisher ein ganz anderes Gesicht. In fünf Auswärtsspielen konnte der BSV noch keinen einzigen Punkt holen.
Gegen den VfL Oldenburg (20:33), die HSG Blomberg-Lippe (18:29), die TuS Metzingen (23:29), den Thüringer HC (23:38) und die SG BBM Bietigheim (25:34) setzte es ausnahmslos Niederlagen. In der Auswärtstabelle belegt der BSV den vorletzten Platz. Nur Aufsteiger Solingen ist noch schlechter.
Keine Unruhe beim BSV
Für den BSV ist das aber kein Grund, unruhig zu werden. „Ich glaube nicht, dass wir auswärts Hemmungen oder mentale Probleme haben“, sagt Leun. Vielmehr sei es dem Spielplan geschuldet, der den BSV bisher auswärts mit spielstarken Mannschaften konfrontierte. Schon in der vergangenen Saison holte der BSV bis auf ein Unentschieden in Blomberg auswärts gegen diese Mannschaften ebenfalls keine Punkte.
Handball-Bundesliga
T Von diesem Handball-Talent werden die BSV-Fans in Zukunft noch mehr sehen
Handball-Bundesliga
T Die Kämpferin geht: BSV verliert Top-Spielerin
Was den BSV-Trainer allerdings beschäftigt, ist die Art und Weise, wie diese Niederlagen zustande kamen. „Das waren zum Teil sehr schlechte Leistungen“, sagt Leun. Gegen den VfL Oldenburg und die HSG Blomberg-Lippe habe man sich abschlachten lassen. Der BSV schloss seine Angriffe zu schnell ab, lud den Gegner zum Kontern ein, schaltete zu langsam von Angriff auf Abwehr um.
Inzwischen haben die Buxtehuderinnen Fortschritte gemacht und die letzten beiden Trainingswochen inklusive des spielfreien Wochenendes genutzt, um „bestimmte Dinge“ zu stabilisieren. Dazu gehörte auch das Umschaltspiel. „Wir wollen den Gegner vor allem in der zweiten Welle länger unter Druck setzen und mutiger werden“, sagt Leun.
Alternativen für die Mitte
Außerdem arbeitete der BSV daran, Spielmacherin Sinah Hagen, die erst vor kurzem nach einer schweren Knieverletzung zurückgekehrt war, besser ins Spiel einzubinden. Auch Rückraumshooterin Isabelle Dölle und Kreisläuferin Maxi Mühlner wurden auf mögliche Einsätze auf Rückraum-Mitte vorbereitet. Einerseits soll Hagen dadurch entlastet werden, andererseits will der BSV seine Gegner so vor andere Aufgaben stellen.

BSV-Trainer Dirk Leun: „Alles in allem halte ich die Aufgabe für lösbar.“ Foto: Jan Iso Jürgens/IsoluxX Fotografie (Archiv)
Noch ist Sinah Hagen die einzige gelernte Spielmacherin im Buxtehuder Kader. Und das soll auch noch eine Weile so bleiben. Denn die für das Frühjahr geplante Rückkehr von Maja Schönefeld wird sich wohl verzögern, da sie noch Probleme mit dem Knie hat. Schönefeld hatte im März vergangenen Jahres einen Kreuzbandriss erlitten. Kürzlich konnte sie ihren ersten halbstündigen Lauf absolvieren.
Überraschungspunkt gegen Bensheim
Gegen Halle-Neustadt (Sachsen-Anhalt) mussten sich die Buxtehuderinnen in fünf Auswärtsspielen bisher zweimal geschlagen geben. „Das waren zuletzt immer harte Fights“, sagt Leun. Wie der BSV hat auch Union Halle-Neustadt bisher alle Punkte zu Hause geholt.
Handball-Oberliga
T Marinkovics Meisterplan: Stader Handballerinnen wollen zwei Titel
Gegen die HSG Bad Wildungen, den HSV Solingen-Gräfrath und die Sport-Union Neckarsulm setzte sich Halle in dieser Saison bereits durch, gegen Bayer Leverkusen und am letzten Spieltag gegen den Tabellendritten HSG Bensheim/Auerbach gab es jeweils einen Punkt. „Wir fahren mit großem Respekt dorthin. Halle kann zu Hause immer für eine Überraschung sorgen“, sagt Leun.
Seine Mannschaft ist vor dem Gegner gewarnt und will mit einer stabilen Deckung und einer erneut starken Torhüterleistung dagegen halten. „Alles in allem halte ich die Aufgabe für lösbar“, sagt der Trainer. Der BSV ist heiß auf die ersten Auswärtspunkte.