TWie funktioniert genau das digitale Passfoto? Das müssen Sie wissen

Mithilfe von Fototerminals können Bürgerbüros selbst Passfotos anfertigen. Foto: Jan Woitas/dpa
Seit dem 1. Mai sind ausschließlich digitale Fotos für Ausweise zulässig. Doch was müssen Bürger jetzt genau beachten? Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten.
Kann ich mein eigenes Passfoto machen und mitbringen?
Nein. Bis zum 31. Juli gab es eine Übergangsfrist für gedruckte Passfotos, beispielsweise aus dem Fotoautomaten oder vom Fotografen. Seit dem 1. August ist das nicht mehr möglich, die Behörden akzeptieren ausschließlich digitale biometrische Passfotos. Auch selbstgemachte Fotos mit der eigenen Kamera oder dem Smartphone werden nicht akzeptiert.
Warum wird das jetzt alles digital gemacht?
Bereits 2020 hatte der Bundestag ein Gesetz verabschiedet, um die Sicherheit im Passwesen zu stärken. Durch die grundsätzlich digitalen Lichtbilder sollen Manipulationen wie sogenanntes „Morphing“ verhindert werden. Beim Morphing werden zwei Lichtbilder zu einem verschmolzen, was dazu führt, dass zwei Personen mit dem gleichen Ausweisdokument reisen könnten.
Wo kann ich mein digitales Passfoto machen lassen?
Viele Bürgerbüros haben eigene Fototerminals oder spezielle Smartphones, um digitale Passfotos vor Ort zu erstellen und direkt weiterzuverarbeiten. Professionelle Fotografen oder Fotostudios mit der erforderlichen Lizenz sind online zu finden unter www.alfo-passbild.com.
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Dort bekommt man einen QR-Code, der im Bürgerbüro eingescannt wird. Auch bekannte Drogeriemärkte bieten einen digitalen Fotoservice an.
Was kostet mich das?
In Bürgerbüros angefertigte Passfotos kosten bundeseinheitlich 6 Euro pro Bild. Fotografen und andere Fotodienstleister legen ihre Preise individuell fest.
Kann ich mein digitales Passfoto mehrfach verwenden?
Die in den Bürgerbüros angefertigten Passfotos können nur tagesaktuell genutzt werden. Beantragt man einen Personalausweis und einen Reisepass gleichzeitig, kann dasselbe Foto ohne Mehrkosten genutzt werden.
Fotos, die von Fotografen oder anderen Fotodienstleistern angefertigt wurden, sind bis zu sechs Monate in einer Cloud gespeichert. Mithilfe eines speziellen QR-Codes kann das dort gespeicherte Foto beliebig oft ohne zusätzliche Kosten für verschiedene Anträge genutzt werden.
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Der Bundes-Pressesprecher merkt hierzu an, dass das digitale Lichtbild für gewöhnlich aus der Cloud gelöscht wird, sobald die Passbehörde es abgerufen hat. Wer es auch nach der Antragstellung weiterhin in der Cloud gespeichert haben möchte, soll die Mitarbeiter im Bürgerbüro darauf hinweisen.
Können Babys oder Menschen mit Behinderung auch im Bürgerbüro fotografiert werden?
Ja, das ist möglich. Die Fototerminals können Personen im Hintergrund entfernen. Alternativ bieten die Bürgerbüros an, dass etwa Eltern ihr Baby vor einen weißen Hintergrund halten oder darauf ablegen.
Wo wird mein digitales Foto gespeichert?
Passfotos, die in einem Bürgerbüro angefertigt wurden, werden dort für vier Tage auf den Geräten gespeichert und dann gelöscht. Fotos von Fotografen oder Fotostudios werden verschlüsselt in einer Cloud gespeichert und nach spätestens sechs Monaten automatisch gelöscht.
Was passiert, wenn ich den QR-Code vom Fotografen verloren habe?
Der gleiche QR-Code kann nicht noch einmal ausgehändigt werden, da selbst der Cloudbetreiber nicht auf die verschlüsselten Fotos zugreifen kann. In diesem Fall muss ein neues Passfoto gemacht werden.
Betrifft das nur den Personalausweis oder auch den Führerschein?
Die Neuregelung betrifft bisher nur Ausweisdokumente wie Personalausweis, Reisepass, elektronische Aufenthaltstitel sowie Reiseausweise des Ausländerrechts. Für Führerscheine im Landkreis Stade werden weiterhin Papierfotos genutzt.
Anmerkung der Redaktion: Die Antworten ergeben sich aus schriftlichen Anfragen an die Samtgemeinde Horneburg, die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork, den Landkreis Stade sowie die Pressestelle des Bundesinnenministeriums (BMI).
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