TWieder freie Fahrt in Dammhausen - warum ging das so schnell?
Am Mittwochmorgen wirkt die Ortsdurchfahrt Dammhausen wie für den Verkehr freigegeben. Zumindest versperren Baken nicht mehr die Zufahrt aus dem Kreisverkehr. Foto: TV Elbnews / Andre Hellwig
Zwei Wochen früher als erwartet endet die Baustelle am inoffiziellen A26-Zubringer in Dammhausen. Wie ist das gelungen? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.
Buxtehude. Am Mittwochmorgen schien die Vollsperrung beendet und die Ortsdurchfahrt Dammhausen wieder für den Kraftfahrzeugverkehr frei zu sein. Zumindest versperrten Baken nicht mehr die Zufahrt aus dem Kreisverkehr (Jorker Straße) in die Dammhauser Straße. An den Fahrbahnrand verschoben waren die Absperrungen.
Der Landkreis Stade dagegen beharrte am Mittwoch auf TAGEBLATT-Nachfrage darauf: Offizielle Freigabe der Ortsdurchfahrt Dammhausen (Kreisstraße 51) sei einen Tag später am Donnerstag. Offenbar befuhren manche Autofahrer verkehrswidrig die Straße.
Pendler können aufatmen
Wie auch immer: Die seit dem 15. September andauernde Baustelle und damit die Vollsperrung der K51 endet zwei Wochen früher als ursprünglich erwartet. Anwohner und Autofahrer im gesamten Buxtehuder Stadtgebiet und auch viele Pendler atmen auf. Denn in der Praxis ist die Dammhauser Straße ein inoffizieller Zubringer zur Autobahn 26. An Werktagen befahren fast 10.000 Fahrzeuge die Straße.

Dienstagmittag versperrten noch Baken die Zufahrt aus dem Kreisverkehr (Jorker Straße) in die Ortschaft Dammhausen. Foto: Sulzyc
Die Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Dammhausen sorgte für Gesprächsstoff - die unerwartet früh beendete Instandsetzung auch. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Projekt.
Wie war es möglich, die Baustelle deutlich früher zu beenden?
Als Ursache nennt der Landkreis Stade den Vorschlag, den das beauftragte Bauunternehmen den Anliegern im Zuge der öffentlichen Informationsveranstaltung unterbreitet hatte: Auf die ursprünglich geplanten sechs Bauabschnitte wurde verzichtet.
Stattdessen wurde die gesamte Strecke (mehr als 2,2 Kilometer) innerhalb von zwei Wochen unter Anliegerverkehr gefräst und anschließend sofort die Asphaltbinder- und Deckschicht eingebaut. Beschleunigend wirkten also die Änderung der Ausführungsplanung und Optimierung des Asphalteinbaus.
Hat der zuletzt lang anhaltende Regen die Baustelle nicht verzögert?
Beim Aufbringen von Markierungen sei Feuchtigkeit weniger hinderlich als die Lufttemperatur, antwortet Kreissprecherin Nina Dede. „Und die Temperaturen waren gut.“
Vorgesehen sei noch, Piktogramme auf der Fahrbahn aufzubringen: Zeichen für den Busverkehr und zur Erinnerung an die zulässige Höchstgeschwindigkeit Tempo 50. Dazu sei ein trockener Untergrund nötig. Die Straße müsse dafür aber nicht gesperrt werden.
Warum wurden die Fahrbahnen nicht mit Linien gekennzeichnet?
Die erneuerte Ortsdurchfahrt wird nicht mit Seitenlinien und einer Linie in der Mitte der Fahrbahn markiert. Mit dem Verzicht auf die Fahrbahnbegrenzung solle das Fahren in „engen Spuren“ unterbunden werden.

Eine Trennlinie in der Mitte der Fahrbahn und Markierungen an den Fahrbahnrändern fehlen auf der erneuerten Dammhauser Straße. Foto: Sulzyc
Die Idee sei, dass Autofahrer beim Fehlen einer Fahrbahnbegrenzung langsamer fahren, erklärte Ortsbürgermeister Heinrich Bröhan in einer Anwohnerinformation. In der benachbarten Gemeinde Jork gibt es ähnliche Beispiele, etwa auf der Straße Osterjork.
Handelt es sich um eine Sanierung oder um eine Modernisierung?
Der Landkreis spricht von einer Fahrbahnerhaltung. Diese umfasse Straßenbauarbeiten zur Gewährleistung der Funktion der Kreisstraße 51 sowie der Sicherheit. Um den Höhenverlauf der Fahrbahn aufgrund des Untergrundes zu verbessern, wurde ein zweischichtiger Aufbau aus einer Asphaltbinderschicht und Asphaltdeckschicht gewählt.
Im gesamten Streckenbereich wird die Fahrbahn nicht in der Lage sowie im Querschnitt verändert. Das bedeutet: Es erfolgt kein Fahrbahnneubau und es werden keine Änderungen ausgeführt. Die Deckschicht bildet ein lärmmindernder Asphalt.
Warum wird die Straße eigentlich nicht grundlegend saniert?
Das hat mit der Öffnung der Autobahnanschlussstelle Jork im Jahr 2015 zu tun. Rechtlich war die Öffnung in beide Fahrtrichtungen umstritten. Im Planfeststellungsbeschluss war das so nicht vorgesehen.
Eine Klage aus Dammhausen wurde durch zahlreiche Zugeständnisse verhindert. Stillschweigend gehörte zu dem Paket auch, dass die Fahrbahn in einem schlechten Zustand bleibt. Damit sollten hohe Geschwindigkeiten verhindert werden und der Ausschluss von Lkw-Verkehr aufgrund schlechter Straßenverhältnisse möglich bleiben.
Wie lange ist die erwartete Lebensdauer der jetzt gebauten Fahrbahn?
Die geplante Lebensdauer der Deckschicht betrage circa acht bis zehn Jahre. Sie sei von vielen Faktoren abhängig, zum Beispiel vom Untergrund, der Qualität der Ausführung und der Verkehrsbelastung.
Ein Vorteil aus Sicht des Landkreises: Bei einer sehr starken Verkehrsbelastung sei lediglich eine Deckenerneuerung mit geringem Kostenaufwand möglich beziehungsweise erforderlich.
Drohen in Buxtehude demnächst weitere Baustellen auf Straßen?
In der Hansestadt Buxtehude sei derzeit nicht mit längeren Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Die größeren Projekte seien abgeschlossen, antwortete die Stadtverwaltung.
Am Dienstag, 4. November, kommt es stadtauswärts aufgrund von Asphaltierungsarbeiten zu einer halbseitigen Sperrung im Schützenhofweg. Eine Ampel regelt den Verkehr. Deshalb müssen Autofahrer mit Verzögerungen im „Koggenkreisel“ und in der Straße Westmoor rechnen.
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