TZu viele Fehler: BSV verpasst die Big Points in Bensheim

Der BSV, hier Levke Kretschmann im Hinspiel, hielt am Samstag in Bensheim lange mit. Foto: Jan Iso Jürgens
„Die Niederlage tut ziemlich weh“, sagte BSV-Handballerin Lotta Heider. Buxtehude machte bei der HSG Bensheim/Auerbach zu viele Fehler und verpasste den Sprung in die Play-off-Ränge.
Buxtehude. Nach dem Pflichtsieg gegen den Tabellenvorletzten Neckarsulm wollte der Buxtehuder SV nun auch gegen eine Mannschaft gewinnen, „die vor uns steht“, hatte Trainer Dirk Leun vor dem Spiel gesagt und den Druck auf sein Team erhöht: „Für uns ist ab sofort jedes Spiel ein Endspiel.“
Doch auf die ersehnten Big Points muss der BSV weiter warten. Denn am Samstagabend setzte es eine 28:32 (13:15)-Niederlage bei der HSG Bensheim/Auerbach. Damit bleibt der BSV Tabellenneunter, punktgleich mit dem Achten Göppingen auf dem letzten Play-off-Platz.
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„Bensheim hat weniger Fehler gemacht als wir und hatte den besseren Rückzug gehabt. Uns hat ab und zu die Dynamik und der Wille gefehlt, in die Zweikämpfe zu gehen“, sagte Leun. Beste BSV-Werferin war Anika Hampel mit sechs Treffern.
Sophie Fasold ein starker Rückhalt
Buxtehude musste in Bensheim auf Torhüterin Laura Kuske verzichten. Die 23-Jährige hatte sich vor einer Woche gegen Neckarsulm eine Knieverletzung zugezogen, die sich aber als nicht so schwerwiegend herausstellte. Ihre Vertreterin Sophie Fasold war mit zehn Paraden ein starker Rückhalt.
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Neben Maja Schönefeld (Sehnenentzündung) fielen kurzfristig auch Kreisläuferin Jolina Huhnstock (Achillessehnenreizung) und Teresa von Prittwitz (Magen-Darm-Grippe) aus. Die Norwegerin Mie Elen Rakstad hat den BSV unter der Woche mit sofortiger Wirkung verlassen und sich dem schwedischen Erstligisten Skövde HF angeschlossen.
BSV hält den Rückstand in Grenzen
In der ausverkauften Weststadthalle tat sich der BSV im Angriff zunächst schwer und schraubte mit dankbaren Würfen das Paradenkonto von Vanessa Fehr hoch (insgesamt 11 Paraden). Doch die Buxtehuder Deckung störte gut, verhinderte Durchbrüche und hielt den Rückstand gering.
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Kapitänin Isabelle Dölle spielte den Ball sehenswert an den Kreis zu Levke Kretschmann, 2:3 (6.). Dann suchten erst Anika Hampel und kurz darauf Kretschmann den Durchbruch - mit Erfolg. Der BSV lag mit 5:6 (10.) zurück, leistete sich aber zu viele Fehlwürfe. Allein Dölle vergab fünf Möglichkeiten.
Mehr Tiefe, mehr Dynamik und maximales Tempo
Kurz nachdem Cara Reiche zwei Großchancen vergeben hatte und ein Konterpass von Fasold zu lang geraten war, nahm Leun eine Auszeit. Der BSV-Trainer forderte mehr Tiefe, mehr Dynamik und maximales Tempo. Denn Bensheim hatte Schwächen beim Rückzug vom Angriff in die Abwehr.
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Für die im Abschluss glücklose Halbrechte Dölle kam die etatmäßige Halblinke Levke Kretschmann. Auf der Mitte fügte sich die eingewechselte Isa Ternede gleich mit einem Hammer zum 8:10 (22.) ein. Rechtshänderin Kretschmann traf eine Minute später zum 9:11.
Gegen Bensheim, das zuletzt in der Bundesliga Probleme hatte, rechnete sich der BSV Chancen aus. „Wir dürfen sie nicht über 30 Tore kommen lassen“, sagte Leun vor dem Spiel. Dazu müsse man die eigene Fehlerquote gering halten und die Bensheimer Qualitäten im Angriff einschränken.
Bensheim zieht nach der Pause davon
Der BSV blieb dran, fand aber kaum ein Mittel gegen Nationalspielerin Nina Engel, die sieben ihrer zwölf Tore in der ersten Halbzeit erzielte. „Mit ihr ist eine Verstärkung dazugekommen, die auch zuletzt in der Nationalmannschaft ihre Qualität unter Beweis gestellt hat“, hatte Leun gewarnt.
Was der BSV-Trainer kurz nach Wiederbeginn sah, gefiel ihm gar nicht. Seine Mannschaft produzierte im Angriff reihenweise technische Fehler, Bensheim zog auf 19:14 (37.) davon. Leun sprach das in der Auszeit an und wiederholte seinen Appell aus der ersten Halbzeit: Mehr Tempo, mehr Tiefe!
BSV vergibt viele Konterchancen
Doch der BSV konnte dies nicht so richtig umsetzen, spielte vorne zu harmlos und drucklos, stand hinten zu passiv und dezimierte sich durch zwei Zeitstrafen selbst. Bensheim führte mit 25:19 (47.). Trainerin Heike Ahlgrimm - sie spielte von 2000 bis 2002 beim BSV - erinnerte ihre Mannschaft aber daran, dass das Spiel noch nicht entschieden war.
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Buxtehude hätte sieben Minuten vor dem Ende noch einmal auf drei Tore verkürzen können, doch die ehemalige Bensheimerin Lotta Heider (2020 bis 2023) scheiterte bei einem Konter an Helen van Beurden. Symptomatisch für dieses Spiel, denn damit ließ der BSV erneut einen Gegenstoß ungenutzt.
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„Die Niederlage tut ziemlich weh, weil einiges drin gewesen wäre“, sagte Heider: „Wir waren in der Abwehr und im Angriff heute leider nicht bei 100 Prozent.“
Jetzt kommt das Nordderby
Kurz vor Spielende kam Ersatztorhüterin Ylva Tants ins Spiel, konnte aber auch nicht verhindern, dass die Bensheimer Toptorjägerin Nina Engel ihren zwölften Treffer erzielte.
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Die Aufgaben für den BSV werden nicht leichter: Am Samstag kommt es in Buxtehude zum Nordderby gegen den VfL Oldenburg.
Die Statistik zum Spiel
Spielverlauf aus BSV-Sicht: 4:6 (8.), 7:10 (17.), 9:11 (23.), 13:15 (Halbzeit), 14:18 (36.), 18:22 (44.), 22:28 (55.), 28:32 (Endstand)
Buxtehuder SV: Tants (0 Paraden), Fasold (10 Paraden); Kroepel, Nielsen 3/2, Heider 2, Hampel 6/1, Dölle 5, Kähr, Reiche 2, Kretschmann 4, Hartstock 3, Ternede 3, Lück
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr (11 Paraden), van Beurden (2 Paraden); Berger 1, Hurst 2, Engel 12/3, Ehlert, Agwundedu, Friedberger 4, Irion 4, Nukovic 2, Kretzschmar 1, Ziercke 5, Goldmann 1
Siebenmeter: BSV 3/3 (Nielsen 2/2, Hampel 1/1) - HSG 3/3 (Engel 3/3)
Zeitstrafen: BSV 3 (Heider, Ternede, Lück) - HSG 0
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: Philipp Dinges und Fabian Baumgart
Nächstes Spiel: BSV - VfL Oldenburg (Samstag, 8. Februar, 19.30 Uhr)