Mieczyslav Weinberg: Unbegrenzte Inspiration
Der 1919 in Warschau geborene Mieczyslav Weinberg musste, da er jüdischer Abstammung war, vor den Nazis fliehen, zuerst nach Weißrussland, dann nach Taschkent und Moskau. Die enge Freundschaft zu Schostakowitsch ist zwar in seinen Kompositionen spürbar, dennoch aber hat er einen unverkennbaren Individualstil entwickelt. Der durch die Zeitumstände und den großen Schatten seines Mentors und Freundes fast unbeachtet gebliebene, 1996 verstorbene Weinberg wird jetzt endlich allmählich entdeckt, auch mit seiner Kammer- und Orchestermusik. Kaum jemand hat sich für Weinbergs Oeuvre so vehement eingesetzt wie Gidon Kremer und seine Kremerata Baltica, deren neues Doppelalbum mit den vier Kammersinfonien und dem Klavierquintett Op. 18 wichtige Werke vorstellt. „Für mich,“ sagt Gidon Kremer, „bedeutet die Entdeckung Weinbergs vor einigen Jahren eine Quelle unbegrenzter Inspiration.“ Das teilt sich dem Hörer dieser hoch individuell komponierten Werke auch mit. (Deutsche Grammophon / ECM New Series 2538/39).