31-Jähriger randaliert in Wohnhaus in Drochtersen und verletzt Polizisten

Bei einem Einsatz in einem Haus in Drochtersen sind zwei Polizisten verletzt worden. Ein Mann hatte gegenüber den Beamten erheblichen Widerstand geleistet (Symbolbild). Foto: pexels/neosiam
Eine Streifenwagenbesatzung genügte nicht, um den Randalierer außer Gefecht zu setzen, so sehr widersetzte er sich den Beamten.
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Drochtersen. Am Montagvormittag gegen 11.20 Uhr wurde die Polizei zu einem Randalierer in den Schäferstieg nach Drochtersen gerufen.
„Ein 31-jähriger Hamburger war bei seinen Verwandten erschienen und forderte Geld zur Finanzierung seiner Drogensucht“, berichtet der Stader Polizeisprecher Matthias Bekermann am Dienstag. „Als seine Forderungen abgelehnt wurden, begann der 31-Jährige, das Wohnhaus auseinanderzunehmen.“
Randalierer attackiert seine Verwandten
Zudem habe er seine Verwandten beleidigt und körperlich angegriffen. Als der erste Streifenwagen eintraf, habe sich der Randalierer kurzzeitig entfernt. „Er erschien jedoch wieder und erklärte, er werde jetzt die Konfrontation mit den Beamten suchen“, so Bekermann weiter.
Unter „erheblichem Krafteinsatz“ hätten sie den Randalierer zu Boden bringen und fixieren können. Der Mann habe sich jedoch so stark gewehrt, dass eine zweite Streifenwagenbesatzung anrücken musste, um ihn außer Gefecht zu setzen.
31-Jähriger verletzt zwei Polizisten durch Tritte
„Während der körperlichen Auseinandersetzung wurden eine 40-jährige Polizeibeamtin und ihr 54-jähriger Kollege durch Tritte des 31-Jährigen leicht verletzt“, heißt es in der Mitteilung. Beide blieben dienstfähig. Der 31-Jährige leistete trotz Fixierung Widerstand und sperrte sich dagegen, in einen Streifenwagen gebracht zu werden.
Erst in Stade habe der Mann seinen Widerstand aufgegeben. Er kam in Gewahrsam.
Suchtkranker randaliert
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Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade und Anordnung des Amtsgerichts Stade wurde dem 31-Jährigen eine Blutprobe entnommen. Einen weiteren Verbleib im Polizeigewahrsam habe das Amtsgericht Stade jedoch abgelehnt. Bekermann: „Der Mann wurde nach der Blutprobenentnahme und Erteilung eines Platzverweises wieder entlassen.“
Einsatzkräfte werden immer wieder Opfer von Gewalt
2024 zeichnet sich in Niedersachsen ein weiterer Anstieg der Fallzahlen von Gewalt gegen Einsatzkräfte im Vergleich zum Vorjahr ab. Vor allem Polizeibeamte wurden nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums demnach Opfer, Feuerwehr- und andere Rettungskräfte im Vergleich dazu deutlich seltener.
Für das Jahr 2023 verzeichnet die Polizei 72 Fälle von Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte im Kreis Stade. 22-mal wurden Beamte tätlich angegriffen, sechsmal bedroht. In 43 Fällen kam es zum „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen“. Des Weiteren wurde ein Fall von Nötigung gegenüber den Polizeibeamten gemeldet. (pm/vdb/set/dpa)