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Blaulicht

T35-Jährige stirbt bei Zugunfall in Mulsum - Zwei kleine Mädchen schwer verletzt

In Mulsum ist es am Freitag gegen 13.15 Uhr zu einem tödlichen Unfall mit einem Zug gekommen. Eine Autofahrerin starb, zwei Kinder wurden schwer verletzt.

In Mulsum ist es am Freitag gegen 13.15 Uhr zu einem tödlichen Unfall mit einem Zug gekommen. Eine Autofahrerin starb, zwei Kinder wurden schwer verletzt. Foto: Overschmidt

Zu einem schlimmen Unfall kam es am Freitag im Kreis Cuxhaven. Eine 35-Jährige ist mit ihrem Auto beim Überqueren eines Bahnübergangs mit einem Zug kollidiert.

Von P. Overschmidt und I. Hansen Freitag, 25.10.2024, 19:04 Uhr

Landkreis Cuxhaven. Das Drama in dem 500-Seelen-Dorf Mulsum im Kreis Cuxhaven ereignete sich in der Mittagszeit. Eine 35-jährige Autofahrerin, die ihre beiden kleinen Töchter mit im Auto hatte, wollte auf dem Weg nach Hause gegen 13.15 Uhr den Bahnübergang Lewinger Specken überqueren und wurde mit ihrem Auto vom Zug erfasst. Die Frau starb noch am Unfallort, wie die Polizei Cuxhaven mitteilte.

Im Auto, das bei dem Zusammenstoß total demoliert wurde, saßen die beiden kleinen Töchter der Frau. Eine Dreijährige, die lebensgefährlich verletzt aus dem Auto geborgen wurde, und ihre siebenjährige Schwester, die schwer verletzt wurde. Beide wurden mit Rettungshubschraubern in umliegende Krankenhäuser gebracht, die Ärzte dort kämpfen um das Leben der beiden Mädchen.

Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Warum das Fahrzeug mit dem Zug zusammenprallte, ist noch nicht klar. Der Bahnübergang ist unbeschrankt und nur mit einem Andreaskreuz gesichert. Autofahrer müssen sich solchen Bahnübergängen im Schritttempo nähern, die Zugführer müssen zweimal laut hupen, sagt Polizeisprecher Stephan Hertz. Ob das alles geschehen ist, wird die Polizei jetzt untersuchen. Sie hat die Ermittlungen aufgenommen.

Den zahlreichen Rettungskräften bot sich ein schlimmes Bild. Das Auto wurde komplett demoliert, der Lokführer stand unter Schock, die rund 90 Fahrgäste im Zug, von denen zwei leicht verletzt wurden, waren ebenfalls sehr mitgenommen. „Das ist alles ganz, ganz furchtbar, wir sind ja auch nur Menschen“, sagt Polizeisprecher Hertz. Feuerwehren und Polizei sperrten die Unfallstelle großräumig ab, damit sich keine Schaulustigen nähern konnten.

In dem Zug saßen rund 90 Fahrgäste. Mehrere von ihnen standen nach dem Unfall unter Schock.

In dem Zug saßen rund 90 Fahrgäste. Mehrere von ihnen standen nach dem Unfall unter Schock. Foto: Overschmidt

Anwohnerin sorgt sich um Sicherheit am Bahnübergang

Neben den Feuerwehren und der Polizei waren auch Bundes- und Landespolizei angerückt, die Rettungsdienste natürlich, aber auch Seelsorge und Krisenintervention.

Eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen möchte, hat den Einsatz mitbekommen und zeigte sich schockiert. Als sie die Martinshörner hörte und das Blaulicht am Bahnübergang sah, habe sie sich auf den Weg zu einem Landwirt gemacht, der dort seinen Hof hat, erzählt sie. Sie kennt das Unfallopfer und ihre Kinder. Sie habe schon lange die Sorge gehabt, dass an den Bahnübergängen in Mulsum mal etwas passiert, sagt sie.

Der Bahnübergang in Mulsum ist nur mit einem Andreaskreuz gesichert. Schranken gibt es nicht.

Der Bahnübergang in Mulsum ist nur mit einem Andreaskreuz gesichert. Schranken gibt es nicht. Foto: Overschmidt

Im Ort verbreitete sich die Nachricht schnell. Mulsums Ortsvorsteher Udo Skeraitis zeigte sich erschüttert. „Das nimmt einen mit“, sagt er. Unfälle habe es an den Bahnübergängen schon einige gegeben, erinnert sich der 59-Jährige. „Aber noch nie solch einen schlimmen.“

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„Den Leuten ist heute nicht nach Versammlung zumute“

Die Einwohnerversammlung, die ausgerechnet an diesem Freitagabend stattfinden sollte, hat der Ortsvorsteher wegen des tödlichen Unfalls abgesagt. „Den Leuten ist heute nicht nach einer Versammlung zumute“, sagt er. Die Sicherheit an den unbeschrankten Bahnübergängen, über die in Mulsum seit Jahren diskutiert wird, werde im Ort aber wieder ein Thema werden, glaubt er.

„Wir haben vier Bahnübergänge im Ort, aber alle sind unbeschrankt“, berichtet er. Auch wenn der Unfall vermutlich ein tragischer Unglücksfall sei.

Wochenlang fuhren auf der Strecke keine Züge. Erst seit wenigen Tagen war sie wieder in Benutzung.

Wochenlang fuhren auf der Strecke keine Züge. Erst seit wenigen Tagen war sie wieder in Benutzung. Foto: Overschmidt

„Unsere Bahnstrecke hier war ja wochenlang gesperrt, die Züge fahren erst seit heute wieder“, erzählt er. Er könne sich gut vorstellen, dass das zu der Unachtsamkeit der Autofahrerin beigetragen habe, sagt Skeraitis.

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