Zähl Pixel
Blaulicht

TNächstes Unglück im Kreidesee: Taucher stirbt in Hemmoor

Während einer der beiden Taucher im Rettungswagen vom Rettungsdienstpersonal erstversorgt wird, werden beim zweiten Taucher lebensrettende Maßnahmen auf dem Anleger durchgeführt.

Während einer der beiden Taucher im Rettungswagen vom Rettungsdienstpersonal erstversorgt wird, werden beim zweiten Taucher lebensrettende Maßnahmen auf dem Anleger durchgeführt. Foto: Lange

Zwei Taucher geraten am Dienstag bei einem Tauchgang im Kreidesee in Schwierigkeiten. Einer der beiden stirbt noch vor Ort.

Von Jürgen Lange Mittwoch, 08.10.2025, 12:48 Uhr

Hemmoor. Am späten Dienstagnachmittag wurden die Rettungskräfte über Notruf zum Kreidesee gerufen. Zwei Taucher hatten große Probleme bei einem Tauchgang.

Beim Eintreffen der Rettungskräfte hatte einer der beiden Taucher seinen Tauchpartner, der vermutlich in nur 8,7 Metern Tiefe gesundheitliche Probleme hatte, bereits aus dem Wasser geholt und auf einen Anleger gebracht.

Notarzt und Rettungsdienst kümmerten sich umgehend um beide Taucher.

Taucher verliert das Bewusstsein

Nach NEZ/CN-Informationen, die die Polizei am Mittwochvormittag noch nicht bestätigen konnte, handelt es sich bei den beiden um zwei erfahrene, langjährige Tauchlehrer aus Dinslaken (Nordrhein-Westfalen). Beide haben offenbar schon viele Tauchgänge hinter sich.

Einer der beiden, ein 54-jähriger Mann, wurde sofort zur Erstversorgung durch das Rettungsdienstpersonal in einen Rettungswagen gebracht.

Die Besatzungen zweier Rettungswagen versorgen die Patienten am Kreidesee.

Die Besatzungen zweier Rettungswagen versorgen die Patienten am Kreidesee. Foto: Lange

Er erlitt schwere Verletzungen und wurde nach etwa einer Stunde zur weiteren Versorgung mit dem Rettungswagen in das Elbe Klinikum nach Stade transportiert.

Der Taucher, der vermutlich gesundheitliche Probleme hatte, verlor hingegen nach seiner Rettung das Bewusstsein. Bei ihm mussten lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden.

Polizei beschlagnahmt Ausrüstung

Inzwischen landete der angeforderte ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sanderbusch am Kreidesee.

Der Notarzt des Bodenteams, die Hubschraubernotärztin sowie das Rettungsdienstpersonal versuchten alles, um das Leben des Tauchers zu retten. Doch sämtliche Maßnahmen blieben ergebnislos. Der Taucher verstarb noch am Einsatzort.

Der angeforderte ADAC-Rettungshubschrtauber „Christoph 26" landet am Kreidesee. Die Hubschrauberärztin unterstützt den bodengebundenen Notarzt bei den lebensrettenden Maßnahmen.

Der angeforderte ADAC-Rettungshubschrtauber „Christoph 26" landet am Kreidesee. Die Hubschrauberärztin unterstützt den bodengebundenen Notarzt bei den lebensrettenden Maßnahmen. Foto: Lange

Der Rettungshubschrauber hob um 19.20 Uhr vom Einsatzort ab. Die Polizei nahm noch am Abend die ersten Ermittlungen zum genauen Unfallhergang und zur Unfallursache auf. Die Tauchgeräte und -computer wurden routinemäßig überprüft und beschlagnahmt.

Kreidesee war für Taucher kein Neuland

Für die beiden Taucher handelte es sich wohl um den zweiten Tauchgang in dem Gewässer. Wie Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, gegenüber der CN/NEZ-Redaktion bekannt gibt, begannen die Probleme gleich zu Beginn des Tauchgangs.

Im Einsatz waren ein Notarzt aus Cadenberge, zwei Rettungswagen des Cuxland-Rettungsdienstes aus Hemmoor, der ADAC-Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sanderbusch und zwei Streifenwagen der Polizei Hemmoor.

Die Polizei nimmt noch am Einsatzort die ersten Ermittlungen zum genauen Unfallhergang und zur Unfallursache auf. Die Tauchgeräte und Tauchcomputer werden routinemäßig zur Überprüfung beschlagnahmt.

Die Polizei nimmt noch am Einsatzort die ersten Ermittlungen zum genauen Unfallhergang und zur Unfallursache auf. Die Tauchgeräte und Tauchcomputer werden routinemäßig zur Überprüfung beschlagnahmt. Foto: Lange

Immer wieder Unfälle

Der Kreidesee in Hemmoor zählt zu den beliebtesten Tauchspots Deutschlands - und zu den anspruchsvollsten. Doch der Reiz birgt Gefahren. Immer wieder verunglücken Sportler - einige tödlich.

Wer zudem nach einem Tauchunfall in der medizinischen Versorgung eine Sauerstoffüberdruckkammer benötigt, muss erst per Hubschrauber in weit entfernte Spezialkliniken geflogen werden, da es in Norddeutschland nur wenige Druckkammern gibt. (jl/lw)

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel