TStarkregen: 90 Einsätze im Kreis Stade – Autofahrer eingeschlossen

Am Mittwochmorgen wurde die Feuerwehr in Jork erneut zu einem Wassereinsatz alarmiert. Foto: Hellwig
Die Feuerwehren in der Region hatten nach den heftigen Regenfällen am Dienstagabend viel zu tun. Die B73 musste aufgrund der Wassermassen zeitweise gesperrt werden. Dramatisch war die Lage für zwei Autofahrer im Kreis Harburg.
Landkreis Stade/Landkreis Harburg. Fast 40 Liter fielen mancherorts im Kreis Stade pro Quadratmeter.
Starke Regenfälle haben am Dienstagabend (22. Juli 2025) Straßen, Garagen und Keller im Alten Land und Buxtehude unter Wasser gesetzt.
Insgesamt mussten die freiwilligen Feuerwehren im Kreis Stade in der Zeit zwischen 19.30 Uhr und 0.30 Uhr zu 90 Einsätzen ausrücken. Der Schwerpunkt lag in Buxtehude, allein 65 Einsätze wurden in der Hansestadt abgearbeitet. Das berichtet Wilfried Sprekels, Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle.
Die Einsatzkräfte wurden zu vollgelaufenen Kellern alarmiert. Auch auf den Straßen sorgte der Starkregen für massive Probleme. „Wir mussten zwischenzeitlich über die Nina-Warnapp eine Warnung rausschicken, da die Straßen überflutet waren“, sagt der Einsatzleiter. Durch das Unwetter sei jedoch niemand zu Schaden gekommen.
Insgesamt waren am Dienstagabend 350 bis 400 Feuerwehrleute im Kreis Stade ausgerückt, schätzt Sprekels. Auch das THW und die DLRG waren im Einsatz.
B73 wurde teilweise gesperrt
In Hedendorf musste die Bundesstraße 73 wegen Überflutung teilweise kurzfristig gesperrt werden. Viel Gullys konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen.
Auf der Harsefelder Straße herrschten gegen neun Uhr abends sintflutartige Zustände. Exreme Wassemassen flossen insbesondere auf dem rechten Fahrstreifen in Richtung B 73. Für Autofahrer eine dramatische Situation. Bei strömendem Starkregen verlegte die Feuerwehr Schläuche, um die Wassermassen abzupumpen, versah diese für die Autofahrer mit Schwellen, damit sie darüber fahren konnten.
Viele Feuerwehren waren im Einsatz, um vollgelaufene Keller leer zu pumpen, unter anderem in Osterjork. Die Städtischen Betriebe Buxtehude waren mit einem Pumpfahrzeug im Einsatz.
Auch am Mittwochmorgen (23. Juli 2025) mussten die Feuerwehrleute in Jork ausrücken: Ein Drainageschacht war übergelaufen und musste abgepumpt werden.
Kreis Harburg
Auch den Kreis Harburg hat das Unwetter getroffen. In Seevetal wurden zahlreiche Straßen überflutet, während zwei Menschen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen wurden. Seit den Abendstunden regnete es in der Gemeinde ununterbrochen, besonders betroffen war der Ortsteil Meckelfeld. Laut Angaben vor Ort ist die örtliche Bücherei knöcheltief überflutet.
Der Schulteich im Ortskern von Meckelfeld ist über seine Ufer getreten. Sperrmüll trieb durch die überfluteten Straßen, während viele Fahrzeuge bereits teilweise im Wasser standen.
Autofahrer können sich nicht aus ihren Fahrzeugen befreien
Besonders dramatisch war die Lage für zwei Autofahrer, die in ihren Fahrzeugen eingeschlossen waren und nicht mehr selbstständig herauskamen.

Im Kreis Harburg konnten zwei Autofahrer ihre Fahrzeuge nicht selbstständig verlassen. Foto: JOTO
Zwei Stunden lang waren zwei Autoinsassen in ihrem Fahrzeug von Wassermassen umschlossen. Während eines Starkregens im Landkreis Harburg wurden sie im Auto eingesperrt, wie die Feuerwehr mitteilte. Demnach waren sie zuvor über eine überschwemmte Straße im Ortsteil Meckelfeld gefahren und dort steckengeblieben.
Hätten die Insassen die Türen geöffnet, wäre das Auto mit Wasser vollgelaufen, sagte ein Sprecher. Die Feuerwehr entfernte das Wasser, indem sie alle Gullydeckel der Straße öffnete. Die Insassen blieben unversehrt.
Feuerwehren aus dem gesamten Gemeindegebiet waren im Einsatz. Die Einsatzkräfte bereiten Sandsäcke vor, um weitere Schäden zu verhindern und versuchen mit Pumpen, vollgelaufene Keller zu leeren. Anwohner berichteten von einer sich kontinuierlich verschlechternden Situation, da das Wasser in vielen Bereichen weiter anstieg.
Rund 100 Einsätze für die Feuerwehr im Landkreis Harburg
Im Landkreis Harburg ist die Feuerwehr wegen des Unwetters mit Starkregen zu rund 100 Einsätzen ausgerückt. Vom späten Dienstagabend bis in den frühen Mittwochmorgen seien die Einsätze gelaufen, teilte die Feuerwehr mit. Demnach kam es zu einigen überschwemmten Straßen.
Zu größeren Sachschäden wurden zunächst keine Angaben gemacht. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, hieß es. Betroffen waren den Angaben nach die Gemeinden Seevetal, Winsen, Rosengarten und Neu Wulmstorf.
Nach dem Regen ist vor dem Sturm
Der Starkregen ist vorübergezogen, doch die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes geben für den Landkreis Stade die nächste Warnung heraus:
Für den heutigen Mittwoch (23. Juli 2025) gibt es eine amtliche Warnung vor Windböen. Es handelt sich um eine Wetterwarnung der Stufe 1 (von 4).
Amtliche Warnung vor Windböen im Kreis Stade
Bis 18 Uhr können laut dwd Windböen mit Geschwindigkeiten um 55 km/h (15 m/s, 30 kn, Bft 7) aus nordwestlicher Richtung auftreten. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Sturmböen um 70 km/h (20 m/s, 38 kn, Bft 8) gerechnet werden.
Die Wetterexperten raten, lose Gegenstände, wie z.B. Zelte und Abdeckungen zu sichern und auf möglicherweise umherfliegende leichte Gegenstände zu achten.
Auch am Mittwoch ist mit Regen zu rechnen - für den Landkreis Stade ist eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von 90 Prozent vorausgesagt. Bei wechselnder Bewölkung entwickeln sich Regenschauer, vereinzelt entladen sich auch Gewitter. Die Temperaturen erreichen Werte zwischen 21 und 24 Grad. Besser sind die Aussichten für Donnerstag (24. Juli 2025): Morgen wechseln sich Sonnenschein und Wolken ab. Bei Höchstwerten um 23 Grad gibt es noch einzelne Schauer. (vdb/set)

Die Wassermassen überfluteten Straßen und Keller. In Hedendorf musste die B73 zeitweise gesperrt werden. Foto: Hellwig