TVandalen sprengen neuen Blitzer-Anhänger an der B3

An der Bundesstraße 3 in Sprötze (Kreis Harburg) haben Unbekannte einen mobilen Blitzer gesprengt. Foto: JOTO
Ein lauter Knall war zu hören. Nicht immer bedienen sich Täter solch drastischer Mittel, um Blitzer außer Kraft zu setzen. Das zeigt ein Fall aus dem Kreis Stade.
Landkreis Harburg. Unbekannte haben in der Nacht zum Samstag einen Blitzer-Anhänger in Sprötze im Landkreis Harburg gesprengt. Anwohner hörten gegen 3.30 Uhr einen lauten Knall an der Hannoverschen Straße/Ecke Trelder Weg, wo das Gerät im Grünstreifen neben der Bundesstraße 3 stand.
Laut Polizeiangaben riss die Detonation die Seitenwand des Anhängers auf und hinterließ zahlreiche Löcher im Metall. Die Wucht schleuderte Splitter bis auf die gegenüberliegende Straßenseite. Der Landkreis Harburg geht nach einer ersten Prüfung von einem Totalschaden des Wagens aus.
Blitzer-Anhänger kostete 150.000 Euro
Erst Anfang Juli 2025 wurde der Blitzer vom Landkreis Harburg vorgestellt. Der speziell gesicherte Anhänger wurde für 150.000 Euro angeschafft. Dazu kommt noch die deutlich teurere Messtechnik im Inneren.
Es handelte sich um den ersten Blitzer im Landkreis mit Videoüberwachung und automatischer Rundumbeleuchtung bei Annäherung.
Verkehrsverstöße wurden live übertragen
Diese Sicherheitsmaßnahmen wurden angeschafft, nachdem im September 2024 ein anderer mobiler Blitzer durch einen Brandanschlag beschädigt worden war.
Ein Vorteil des Systems: Die erfassten Verkehrsverstöße und Videoaufnahmen werden live übertragen, sodass trotz der Zerstörung keine Daten verloren gingen. Der akkubetriebene Anhänger kann bis zu sieben Tage an einem Standort eingesetzt werden.
Welche Sprengstoffe die Täter verwendet haben, ist unklar
Der Anhänger überwachte seit Donnerstag einen Bereich mit Fußgängerquerung nahe eines Wohngebiets, in dem außerorts Tempo 50 gilt. Die Polizei sucht Zeugen und bittet um Hinweise unter 0 41 81/28 50.
Bislang liegen keine Erkenntnisse vor, welche Sprengmittel bei dem Angriff verwendet wurden. Der Anhänger wurde abgeschleppt.
Auch im Kreis Stade immer wieder Attacken auf Blitzer
Kriminelle nehmen Blitzer immer wieder ins Visier – auch im Landkreis Stade. So musste der Blitzer-Anhänger „Anette“ bereits Attacken durch Feuer, Farbe und Aufkleber über sich ergehen lassen. Im März 2023 hatten Unbekannte die Schutzscheibe zerstört.
Nicht immer gehen die Täter so brutal vor, wie ein Vorfall in Jork im März dieses Jahres zeigt. Unbekannte hatten einen Blitzer-Anhänger auf dem Obstmarschenweg außer Funktion gesetzt, indem sie Äste und Zweige um das Messauge des Geräts platzierten.
Welche Strafe droht den Verursachern?
Generell gilt: Wenn ein Messgerät zur Geschwindigkeitsüberwachung manipuliert oder beschädigt wird, so handelt es sich um eine Straftat. Das trifft auch für das Abkleben oder Verdecken der Kamera zu.
„Grundsätzlich kann der Tatbestand der Sachbeschädigung auch Anwendung finden, wenn das Gerät nicht dauerhaft unbrauchbar ist.
Stattdessen kommt es vor allem darauf an, ob der Blitzer weiterhin seine angedachte Aufgabe erledigen kann. Bei einer verdeckten Kamera ist dies nicht mehr der Fall“, heißt es im Online-Magazin von bussgeldkatalog.org. (vdb/fe)