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Handball-Bundesliga

TAbschied mit Handkuss: Andresen geht, neue Torhüterin steht bereit

Marie Andresen absolvierte gegen Sachsen Zwickau ihr letztes Spiel.

Marie Andresen absolvierte gegen Sachsen Zwickau ihr letztes Spiel. Foto: Jan Iso Jürgens

Mit sechs Paraden endet die Zeit von Marie Andresen beim Buxtehuder SV. Ihr Abschied wird im Verein bedauert, doch eine Nachfolgerin ist schon gefunden.

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Von Tim Scholz
Sonntag, 16.11.2025, 17:30 Uhr

Buxtehude. Samstagabend in der Halle Nord. Die Ränge leeren sich, Helfer bauen die Bande ab. Auf der Tribüne unterhält sich Debbie Klijn mit Bekannten. Seit Sommer ist sie nicht mehr nur Torwarttrainerin, sondern auch Co-Trainerin beim Buxtehuder SV - in einer der schwierigsten Phasen der Vereinsgeschichte.

Nach der 21:30-Niederlage gegen Sachsen Zwickau am achten Spieltag geht der BSV ohne Sieg in die WM-Pause. „Das war heute das enttäuschendste Spiel unserer Mannschaft“, sagt die 49-jährige Niederländerin mit ruhiger Stimme. „Wir müssen jetzt in uns gehen.“

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Die Bundesliga pausiert wegen der Weltmeisterschaft für sechs Wochen. Doch eine wirkliche Pause ist es nicht, im Gegenteil: Speziell Klijn wird sich mit einer neuen Torhüterin beschäftigen müssen.

Letzter Einsatz für Marie Andresen

Ihr Name tauchte in den vergangenen Tagen zunächst auf der offiziellen Website der Handball-Bundesliga der Frauen (HBF) im BSV-Kader auf: Annie Linder, 26 Jahre alt, 1,79 Meter groß, Rückennummer 20. Die Schwedin soll einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 unterschrieben haben. Was ist dran?

Eine halbe Stunde vor dem Spiel gegen Zwickau bestätigte Manager Peter Prior dem TAGEBLATT im VIP-Raum der Halle Nord, dass Linder die Mannschaft zur WM-Pause verstärken werde. „Eine richtig gute Torhüterin mit internationaler Erfahrung.“

Am Samstag stand Marie Andresen noch zwischen den Pfosten, ein letztes Mal. Die 31-Jährige hatte ihre Karriere eigentlich schon im vergangenen Jahr beendet und arbeitet inzwischen als Lehrerin in Bremen. Doch nach dem Kreuzbandriss von Sophie Fasold Mitte September klingelte ihr Handy. Klijn war dran und bewegte sie zu einem Comeback. Der BSV wollte sich damit auf der Suche nach einer dauerhaften Lösung Zeit verschaffen.

Achter Anlauf, wieder kein Sieg für den BSV

Gegen Zwickau lag der BSV zunächst früh zurück, doch die Paraden von Andresen gaben der Mannschaft spürbar Sicherheit und halfen bei der Aufholjagd. Sechs Bälle hielt sie bis zur Pause, beim 10:10 war für den BSV in der fast ausverkauften Halle Nord noch alles möglich.

Buxtehuder SV gegen BSV Sachsen Zwickau

Foto: Jan Iso Jürgens

Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025 Foto: Jan Iso Jürgens

Foto: Jan Iso Jürgens

Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025 Foto: Jan Iso Jürgens

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Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
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Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
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Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025 Foto: Jan Iso Jürgens

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Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
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Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
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Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025 Foto: Jan Iso Jürgens

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Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025 Foto: Jan Iso Jürgens

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Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025
Eindrücke vom Heimspiel am 15.11.2025 Foto: Jan Iso Jürgens

Nach der Pause stellte Zwickau taktisch um, der Einfluss der Torhüterinnen begann zu schwinden. Oliwia Kaminska und die Nachwuchskraft Lina Steinecke bekamen kaum noch Bälle zu fassen - am Ende standen 20 Gegentore im zweiten Durchgang. „Wir hauen alles rein, sind aber weit unter unseren Möglichkeiten geblieben“, sagt Andresen.

Sie selbst bilanziert das zweimonatige Comeback als richtig schöne Zeit. „Mein Herz schlägt für Handball.“ Hätte der BSV keine Verstärkung für den Rest der Saison gefunden, wäre sie geblieben. So aber ist nach vier Bundesliga-Spielen und 18 Paraden Schluss.

Weniger Spielanteile sind „kein großes Drama“ für Kaminska

Ihre Torwartkollegin Kaminska bedauert das erneute Karriereende. „Wir kannten uns vorher nicht, haben aber schnell Vertrauen zueinander gefunden. Schade, dass es nicht weitergeht“, sagt sie, bevor sie zur Dopingkontrolle muss. Dass die reaktivierte Andresen mehr Spielanteile bekam, beschäftigt sie nicht so sehr: „Das ist für mich kein großes Drama. Wir sind ein Team.“

Jetzt muss sich Kaminska erneut auf eine neue Partnerin im Tor einstellen. „Ich versuche, mich davon nicht zu sehr beeinflussen zu lassen und auf mich selbst zu schauen“, sagt sie.

Debbie Klijn mit den Torhüterinnen Oliwia Kaminska, Marie Andresen und Lina Steinecke (von links).

Debbie Klijn mit den Torhüterinnen Oliwia Kaminska, Marie Andresen und Lina Steinecke (von links). Foto: Jan Iso Jürgens

Auch Debbie Klijn hätte gerne weiterhin mit Andresen zusammengearbeitet. „Aber wir brauchen eine Torhüterin, die häufiger mittrainiert“, erklärt sie. Andresen konnte aufgrund ihres Jobs nur zweimal pro Woche in Buxtehude sein. Zeitgleich schaute sich der BSV auf dem Markt um und wurde nach zweimonatiger Suche fündig.

„Wir dürfen keine Wunder von ihr erwarten“

„Das Angebot war sehr klein, und wir können uns auch keine Top-Torhüterin leisten“, sagt Klijn, was jedoch nicht bedeutet, dass Annie Linder keine gute Torhüterin sei. Sie spielte bereits beim schwedischen Meister IK Sävehof, sammelte Champions-League-Erfahrung und wurde in der vergangenen Saison italienische Meisterin mit Salerno. Zuletzt vertrat sie die verletzte Stammtorhüterin beim schwedischen Club Skara HF. Dass ihr Vertrag nun ausgelaufen war, kam dem BSV wohl auch finanziell entgegen.

Ernüchterung bei Lin Lück nach der Niederlage gegen Sachsen Zwickau.

Ernüchterung bei Lin Lück nach der Niederlage gegen Sachsen Zwickau. Foto: Jan Iso Jürgens

Klijn konnte sich bereits ein Bild von Linder machen, wenn auch nur ein eingeschränktes: „Sie hatte keine einfache Anreise und bei zwei Tagen Probetraining ist es natürlich schwierig, jemanden einzuschätzen“, sagt sie. „Sie braucht noch Zeit. Wir dürfen keine Wunder von ihr erwarten.“ Die WM-Pause kommt dem BSV also gelegen, bevor es am 30. Dezember mit dem Heimspiel gegen Bensheim weitergeht.

In dieser Woche wird Linder voraussichtlich mit ihrem Vater nach Buxtehude kommen und ihre Wohnung einrichten. Ab kommender Woche steigt sie ins Mannschaftstraining ein.

Marie Andresen verlässt die Halle mit einem Blumenstrauß von ihrer Familie. Sie küsst ihre Handfläche, winkt hinauf zu Debbie Klijn. Dann verschwindet sie in den Katakomben.

BSV-Handballerin Isabelle Dölle trifft auf Zwickauer Gegenwehr.

BSV-Handballerin Isabelle Dölle trifft auf Zwickauer Gegenwehr. Foto: Jan Iso Jürgens

Die Top-Torhüterinnen der Bundesliga-Saison 2025/26:

1. Laura Kuske (THC): 72 Paraden, 2. Madita Kohorst (Oldenburg): 66 Paraden, 3. Lena Ivancok (Neckarsulm): 63 Paraden, 4. Sarah Wachter (Dortmund): 55 Paraden, 5. Vanessa Fehr (Bensheim): 46 Paraden, 5. Barbara Györi (Zwickau): 46 Paraden, ... 14. Oliwia Kaminska (BSV): 31 Paraden, ... 16. Sophie Fasold (BSV): 26 Paraden, ... 20. Marie Andresen (BSV): 18 Paraden, ... 25. Lina Steinecke (BSV): 7 Paraden.

Quelle: alsco-hbf.de (Stand: 16. November 2025)

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