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Handball-Bundesliga

TBSV-Spielmacherin auf Abschiedstour: Gibt es ein Wiedersehen mit Sinah Hagen?

Sinah Hagen verlässt den BSV am Saisonende.

Sinah Hagen verlässt den BSV am Saisonende. Foto: IsoluxX Fotografie

Sinah Hagen genießt ihre letzten Spiele im Trikot des Buxtehuder SV - so auch den Heimsieg am Samstag gegen Pokalsieger Metzingen. Denn am Ende der Saison verlässt sie den Verein. Aber wird sie weiter Handball spielen?

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Von Tim Scholz
Sonntag, 24.03.2024, 20:00 Uhr

Buxtehude. Pokalsiegerbesiegerin. „Ja, das fühlt sich gut an“, sagt Spielmacherin Sinah Hagen, „vor dem Spiel haben viele Leute gesagt, dass wir keine große Chance haben.“ Erst vor zwei Wochen hatte Metzingen die Übermannschaft aus Bietigheim im Pokalfinale besiegt, seitdem aber die beiden Bundesliga-Spiele nicht gewinnen können.

Metzingen präsentierte sich im Angriff harmlos.

Der BSV spielte phasenweise nur durchwachsen, überzeugte aber in der Defensive und gewann mit 27:22. Besonders Torhüterin Laura Kuske war mit zwölf Paraden ein „Riesenrückhalt“, so Hagen. Auch Gästetrainer Werner Bösch lobte die 22-Jährige für ihren „überragenden Job“. Im engen Mittelfeld der Tabelle verdrängte der BSV Metzingen von Platz sieben.

Noch sieben Spiele im BSV-Trikot

Hagen strahlte wie ihre Mitspielerinnen, als sie sich bei den mehr als 1000 Zuschauern mit Applaus für die Unterstützung bedankte. Sieben Spiele wird sie noch im BSV-Trikot bestreiten. Nach Abschied fühle es sich aber nicht an, sagt Hagen. „Ich genieße die Spiele, die ich noch mit meiner Mannschaft habe.“ Und dann?

Hagen kam vor zwei Jahren aus der zweiten Liga zum BSV und schaffte schnell den Durchbruch. Nach einem Jahr Verletzungspause feierte sie im Dezember ein starkes Comeback und ist seitdem mitverantwortlich für den Aufschwung des BSV. „Ich war überrascht, wie gut es lief. Zuerst dachte ich, ich würde mir zu viele Gedanken über mein Knie machen.“

Hagen lehnt besseres Angebot ab

Doch Anfang März gab der BSV überraschend ihren Abschied bekannt. Eine schwere Entscheidung: „Ich habe tage- und nächtelang darüber nachgedacht“, sagt Hagen. Ein „verbessertes Angebot“ des BSV sei für sie nicht lukrativ gewesen. Am Ende gab die Nähe zu ihrer Familie den Ausschlag.

Sinah Hagen kommt aus Göppingen bei Stuttgart. In der Region wird die 27-Jährige als Lehrerin an einem Gymnasium anfangen und auch weiter Handball spielen. Wo genau, wollte sie am Samstag nicht sagen. „Viele Vereine sind auf mich zugekommen - für einen habe ich mich entschieden“, sagt sie.

Wohin wechselt die Spielmacherin?

Auf die Frage, ob es ein Wiedersehen mit dem BSV geben wird, antwortet sie: „Vielleicht.“ Ein Hinweis auf Frisch Auf Göppingen, den Tabellenführer der zweiten Liga? In dieser Woche soll ihr neuer Verein bekannt gegeben werden. Der darf sich dann auf eine dynamische und zweikampfstarke Spielerin freuen.

Beim BSV ist Hagen meist im Angriff gesetzt. Gegen Metzingen kam sie erst spät ins Spiel und erzielte bei fünf Versuchen drei Tore. Vor allem in der Schlussphase kam ihr Metzingens offensive Deckung entgegen. Hagen setzte sich immer wieder durch.

Maj Nielsens Privatduell

Sinah Hagen und der BSV haben damit nach dem Unentschieden in Solingen die vom Trainer geforderte Reaktion gezeigt. Doch was sagen diese beiden Spiele über die Mannschaft aus? „Dass in dieser Liga nichts sicher ist und wir immer noch einige Schwächen in unseren Leistungen haben“, sagt Kreisläuferin Cara Hartstock.

Gegen Metzingen scheiterte der BSV immer wieder an Kamilla Kantor (15 Paraden). Das bekam vor allem Maj Nielsen zu spüren. Die Rechtsaußen verlor in den ersten acht Minuten zwei ihrer drei Siebenmeterduelle gegen die Ungarin. Doch nach der Pause trat Nielsen wieder an die Linie. „Nach den ersten drei Würfen wusste ich, was ich besser machen musste“, sagt Nielsen. Sie gewann gegen Kantor.

BSV dreht Spiel durch Dölle-Tore

Auch der in Solingen für seine Abwehrschwäche kritisierte Rückraum war diesmal effektiver. Allein Isabelle Dölle steuerte sechs Tore zum 7:0-Lauf bei, mit dem der BSV Mitte der ersten Halbzeit in Führung ging. Zudem funktionierte das Zusammenspiel mit den Kreisläuferinnen besser.

Nun gelte es, so Nielsen, konstanter zu werden und die Saison so gut wie möglich zu beenden. Sinah Hagen will die verbleibenden Spiele besonders genießen.

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