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Handball

TBSV gewinnt Testspiel und wartet auf Entscheidung in der Trainerfrage

Der BSV wartet noch auf den ersten Saisonsieg in der Bundesliga.

Der BSV wartet noch auf den ersten Saisonsieg in der Bundesliga. Foto: Jan Iso Jürgens (Archiv)

Der Buxtehuder SV gewinnt ein Testspiel gegen die Füchse Berlin. Doch wichtiger bleibt die Frage: Wer übernimmt das Team bis Saisonende? Die Zeit drängt.

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Von Tim Scholz
Sonntag, 07.12.2025, 18:45 Uhr

Buxtehude. Es war ein Sieg ohne großes Aufsehen. Am Freitagabend bestritt der Buxtehuder SV ein Testspiel gegen die Füchse Berlin, das öffentlich nicht angekündigt worden war. Nur rund 20 Mitglieder des Fanclubs saßen auf der Tribüne der neuen Halle Nord und sahen einen 31:28-Erfolg gegen den Tabellenzweiten der zweiten Liga.

Wichtiger als das Ergebnis bleibt jedoch die Frage, die seit zwei Wochen über dem Verein schwebt: Wer führt die Mannschaft durch die restliche Saison?

Nach der Trennung von Dirk Leun, der fast 18 Jahre an der Seitenlinie stand, hat der BSV mit Jonas Schlender zwar bereits einen Trainer ab Sommer 2026 gefunden. Doch wer das Team in den kommenden sieben Monaten betreuen wird, ist noch offen. Und die Zeit drängt: In drei Wochen steht das nächste Bundesliga-Heimspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach an - und es ist davon auszugehen, dass Manager Peter Prior möglichst bald eine Lösung präsentieren möchte.

Diese Erfahrungen bringt Andersson mit

Nun deutet sich an, dass diese Lösung Nicolaj Bredekjaer Andersson heißen könnte. Nach TAGEBLATT-Informationen gilt der 37-jährige Däne als Favorit für das Traineramt bis Saisonende. Offiziell bestätigt hat der BSV die Personalie am Wochenende zwar nicht, Prior sagte, es sei noch keine Entscheidung in der Trainerfrage gefallen. Doch die Indizien verdichten sich.

Nicolaj Andersson trainierte zuletzt Empor Rostock.

Nicolaj Andersson trainierte zuletzt Empor Rostock. Foto: Oliver Baumgart/hansepixx

Andersson verfügt über Erfahrung im Frauen- und Männerhandball, trainierte bereits mehrere Erst- und Zweitligateams und steht für einen schnellen und modernen Spielstil.

Andersson stammt aus einer Handballfamilie und galt laut Medienberichten als eines der größten Talente in Dänemark. Mit der U18-Nationalmannschaft wurde er Weltmeister und Vize-Europameister. Zwei schwere Schulterverletzungen beendeten jedoch bereits mit 19 Jahren seine Karriere.

Prominenter Bruder gewann Meisterschaft mit Berlin

Anschließend startete er seine Trainerlaufbahn. Im Frauenbereich trainierte er unter anderem den Schweizer Rekordmeister LC Brühl, den Zweitligisten VfL Waiblingen und Kobenhavn Handbold. Im Männerbereich arbeitet er als Co-Trainer in der dänischen ersten Liga und betreute auch U18-Teams. Bis zum Ende der vergangenen Saison trainierte er den Drittligisten HC Empor Rostock.

Sein Bruder Lasse Andersson (31) gewann in der vergangenen Saison mit den Füchsen Berlin erstmals die deutsche Meisterschaft und wurde mit Dänemark bereits zweimal Weltmeister und 2024 Olympiasieger.

Nicolaj Andersson könnte dem BSV, der in dieser Saison nach acht Spieltagen noch auf den ersten Sieg wartet, frische Impulse geben - und die Mannschaft möglicherweise schon am kommenden Wochenende besser kennenlernen. Dann reist das Team zu einem kurzen Trainingslager nach Kiel.

Neue Torhüterin gibt Einstand im BSV-Tor

Noch aber leiten Co-Trainerin Debbie Klijn und Nachwuchstrainer Marc Hünerbein das Training und standen auch am Freitagabend an der Seitenlinie. Gegen die Füchse hatte der BSV in der ersten Halbzeit noch Schwierigkeiten mit dem bislang ungeschlagenen Zweitligisten, der zur Pause mit 17:15 führte.

Nach dem Seitenwechsel steigerte sich der BSV und führte mehrfach mit fünf Toren. Beste Torschützinnen waren Isabelle Dölle mit sieben und Teresa von Prittwitz mit sechs Treffern. Im Tor gab die erst kürzlich verpflichtete Schwedin Annie Linder ihr Debüt und überzeugte mit einer guten Leistung.

Nachwuchskräfte helfen am Kreis aus

Spielmacherin Isa Ternede (nach überstandenem Kreuzbandanriss) und Rückraumspielerin Lin Lück sind zwar wieder voll im Training, wurden gegen Berlin aber noch geschont, „eine reine Vorsichtsmaßnahme“, wie Hünerbein erklärte. Am Kreis setzte der BSV auf die A-Jugendlichen Jette Lüer und Tessa Pieperjohanns, da derzeit alle etatmäßigen Kreisläuferinnen verletzt ausfallen.

Neben Carina Senel und Larissa Kroepel (beide Kreuzbandriss) fehlt auch Nationalspielerin Jolina Huhnstock, die sich bei der Heim-WM eine Sehnenverletzung am linken Ellenbogen zugezogen hat. Eine Operation ist nicht erforderlich.

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