Eine Ära endet - BSV trennt sich von Trainer Dirk Leun
Dirk Leun war seit 2008 BSV-Trainer. Foto: Jan Iso Jürgens
Der BSV strauchelt durch die Saison, hat noch kein Spiel gewonnen. Nun hat sich der Verein am Montag überraschend von Trainer Dirk Leun getrennt.
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Buxtehude. Seit 2008 war Dirk Leun Cheftrainer des BSV und damit dienstältester Coach der gesamten Bundesliga. In den ersten 19 Jahren in der 1. Liga hatte der BSV acht verschiedene Trainer. In den folgenden 17 Jahren nur einen einzigen. Weder in der 1. Liga noch in der 2. Liga, weder bei den Frauen noch bei den Männern, gab es ein solch langfristiges Engagement.
„So eine Trennung nach fast 18 Jahren mit vielen Erfolgen schmerzt natürlich, ist aber leider unvermeidbar“, sagt BSV-Manager Peter Prior. Der BSV sei Dirk Leun zu großem Dank verpflichtet. Sein Name steht für eine unglaublich erfolgreiche Ära mit dem Gewinn des Challenge-Cups 2010, den Pokalsiegen 2015 und 2017 sowie drei deutschen Vize-Meisterschaften.
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„Nicht zu vergessen sein Engagement im Buxtehuder Jugend- und Nachwuchsbereich“, betont Prior. So gewann Leun zwei deutsche Jugendmeisterschaften, 2016 mit der A-Jugend sowie 2019 mit der B-Jugend.
Abnutzung nach so vielen Jahren spürbar
Über Hintergründe und Einzelheiten der Trennung haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart, teilt der Verein am Montag mit.
„Aus gegenseitigem Respekt nach einer solch langen Partnerschaft,“ wie Prior betont. Der Manager will nur so viel sagen: „Nach über 17 Jahren in einem so harten und anspruchsvollen Job ist es durchaus nachvollziehbar, wenn es eine gewisse Abnutzung gibt.“
Schon die letzte Saison war eine sportliche Enttäuschung, im Sommer wurde viel unternommen, um in die Erfolgsspur zurückzufinden. Doch die Mannschaft blieb in acht Spielen ohne Sieg, eine Reihe von Verletzungen erschwerten die Situation.
Letzte Niederlage machte ratlos
Die Leistung bei der Heim-Niederlage gegen Zwickau (21:30) im letzten Spiel vor der WM-Pause war ein sportlicher Tiefpunkt - der Mannschaft, Trainer, Verein und Fans gleichermaßen ratlos zurückließ.
Manager Prior: „Natürlich ist dafür nicht nur der Trainer verantwortlich. Aber zuletzt wuchsen bei allen Beteiligten die Zweifel, ob wir gemeinsam die Trendwende schaffen.“
Jetzt will der Verein so schnell wie möglich einen Nachfolger finden. Am Montag steigt die Mannschaft nach einer Woche Erholung wieder ins Training ein. Die fünfwöchige WM-Pause bis zum nächsten Heimspiel am 30. Dezember gegen die HSG Bensheim/Auerbach kann der neue Coach dann nutzen für einen „hoffentlich erfolgreichen Neustart“.
Der BSV möchte noch in dieser Woche einen neuen Trainer präsentieren können. Bis dahin übernehmen Co-Trainerin Debbie Klijn und Marc Hünerbein, Trainer der zweiten Mannschaft und der A-Juniorinnen.
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