TBSV ist mit „Lotto-Gewinn“ und Oberliga-Erfahrung auf Aufstiegskurs
Die routinierten Leistungsträger: Philipp Waschkau (links) mit Herman Mulweme, Jeremy Faruke und Mazlum Tarkocin. Alle haben mindestens Landesliga-Erfahrung. Foto: Julia Schwartz (Archiv)
Der Buxtehuder SV hat mal höher gespielt. Schritt für Schritt will er an die Oberliga-Glanzzeiten anknüpfen. Am Wochenende kann der BSV einen wichtigen Schritt machen.
Buxtehude. Das Wort Spitzenspiel wird mitunter inflationär benutzt. Doch wenn die Fußballer des Buxtehuder SV am Samstag, 14 Uhr, auf Rot Weiss Wilhelmsburg treffen, trifft der Tabellenzweite auf den -ersten. Damit verdient sich das Spiel den Stempel Spitzenspiel.
Beide Teams holten alle 24 möglichen Punkte. Doch die Wilhelmsburger haben das bessere Torverhältnis. 40 Tore schossen sie schon - „wir hätten auch 40 Tore haben können“, sagt BSV-Trainer Salim Aichaoui, es sind aber nur 25 Treffer. Die Chancenverwertung ist Buxtehudes Achillesferse.
Dagegen kassierten die Buxtehuder erst drei Gegentore. Doch keiner solle auf die Idee kommen, der BSV parke den Bus, sagt Aichaoui: „Man soll sehen, dass wir Spaß auf dem Platz haben, viel kombinieren und offensiv spielen.“ Zur Taktik gehört es, den Gegner schnell und hoch zu pressen.
Vom Unbekannten zur Frohnatur
Für Schnelligkeit sorgt auch Neuzugang Keith Tadiwa Sewera. „Ich habe noch nie so einen schnellen Menschen gesehen“, sagt Aichaoui. Sewera sei klein, eher unscheinbar und werde deshalb unterschätzt. Aichaoui sagt: Wenn er lossprintet, sei er kaum zu stoppen.
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Als Sewera erstmals auf dem Trainingsplatz stand, wussten sie beim BSV nichts über den Neuling - nur Spieler Lesley Mhetura, der ihn zum BSV schleppte. Seweras Vorgängerverein TV Asendorf-Dierkshausen (2. Kreisklasse Harburg) wollte ihn „nur ungern abgeben“, sagt Aichaoui. Sein Neuzugang wurde auf Anhieb zur „Frohnatur“ der Mannschaft und sorgt für gute Teamchemie. Aichaoui: „Er ist ein Lotto-Gewinn für uns.“

BSV-Trainer Salim Aichaoui kann in seinem Kreisliga-Kader auf Spieler mit höherklassiger Erfahrung zählen. Selbst spielte er für den BSV auch in der Oberliga. Foto: Verein (nomo)
Der BSV und das Erbe seiner Glanzzeiten
Salim Aichaoui hörte nach einem Kreuzbandriss 2023 mit dem Fußball auf, fing 2024 als BSV-Trainer neu an. Der 38-Jährige hat die Glanzzeiten und mehr als 100 Ober- und Landesligaeinsätze beim BSV erlebt. Das gilt auch für Hasan Ramazanoglu. Der unterstützt Aichaoui als Trainer. „Wir machen das mit Blut, Schweiß und Tränen. Ganz oder gar nicht“, so der Coach.
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Zurück zu den Glanzzeiten: Der Traum lebt. 2017 stieg der BSV aus der Oberliga ab, 2018/19 zog er das Team aus der Landesliga zurück. Der Neuanlauf folgte nur ein Jahr später in der Kreisklasse.

Kapitän Jeremy Faruke kehrte nach seiner Zeit beim ASC Cranz-Estebrügge und VfL Güldenstern Stade 2024 zurück zum BSV, mit dem er zwischen 2014 und 2017 in der Oberliga Hamburg spielte. Foto: Bröhan (Archiv)
Aichaoui und Co. halten es mit der Marschroute „Schritt für Schritt“. Ein Baustein für den Erfolg: Erst seit dieser Saison hat der BSV eine zweite Herrenmannschaft. Dieser breite Unterbau stützt die Aichaoui-Elf.
Der BSV wolle für attraktiven Fußball stehen und damit Zuschauer ins Jahnstadion locken. „Wir wollen hoch“, sagt Aichaoui. Für den Aufstieg wäre ein Sieg im Spitzenspiel ein Statement.