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Handball-Bundesliga

TBSV-Zittersieg vor ausverkauftem Haus – „Herz auf der Platte gelassen“

Comeback nach 350 Tagen: Sinah Hagen führte gegen Neckarsulm erstmals wieder Regie.

Comeback nach 350 Tagen: Sinah Hagen führte gegen Neckarsulm erstmals wieder Regie. Foto: Jan Iso Jürgens

Nach mehr als fünf Wochen Pause haben sich die Handballerinnen des Buxtehuder SV mit einem Heimsieg zurückgemeldet. Am Mittwochabend besiegte der BSV den Tabellenletzten aus Neckarsulm - und das erstmals wieder in der ausverkauften Halle Nord.

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Von Tim Scholz
Mittwoch, 27.12.2023, 23:30 Uhr

Buxtehude. Zwanzig Minuten vor Spielbeginn verbreitete sich im Foyer die gute Nachricht: Die Halle Nord ist ausverkauft. Das Ticketsystem des Bundesligisten registrierte 1300 verkaufte Karten. Wer jetzt noch rein wollte, musste abgewiesen werden. Es war das bestbesuchte BSV-Spiel seit der Corona-Pandemie.

Passend dazu servierte die Mannschaft ihren Fans einen hart erkämpften Heimsieg gegen die Sport-Union Neckarsulm. Mit 26:24 (12:15) setzte sich der BSV gegen den Tabellenletzten durch und verbesserte sich vorübergehend auf Platz acht. „Die Mannschaft hat zwar nicht immer gut gespielt, aber sie hat ihr Herz auf der Platte gelassen“, sagte Trainer Dirk Leun. Beste Torschützin war Charlotte Kähr mit fünf Treffern.

Auf der Rückraum-Mitte-Position begann der BSV mit Sinah Hagen und hatte damit nach langer Zeit wieder eine gelernte Spielmacherin im Kader. Hagen war 350 Tage ausgefallen, nachdem sie sich im Januar das Kreuzband angerissen hatte. Am Mittwoch kam sie allerdings nur im Angriff zum Einsatz.

Ausgeglichene Anfangsphase

Die Zuschauer sahen ein unterhaltsames und ausgeglichenes Spiel. In der Anfangsphase konnte immer eine der beiden Mannschaften ausgleichen. Neckarsulm ließ den Ball gut laufen, spielte die Außen frei und stellte die Buxtehuder Deckung vor Probleme. Nach einer Viertelstunde führten die Gäste mit 8:7.

Das war eine Überraschung. Denn Neckarsulm hatte noch keinen Punkt geholt. Schon in der vergangenen Saison spielte die Mannschaft, die mit dem eigenen Anspruch in den Europapokal wollte, weit unter ihren Möglichkeiten. Trainerin Tanja Logvin musste gehen. Leistungsträgerin Luisa Schulze verließ den Verein noch in der laufenden Saison. Im Sommer übernahm Thomas Zeitz.

Nach der Auszeit erzielte Rückkehrerin Sinah Hagen das 8:8. Torhüterin Marie Andresen parierte zum vierten Mal. Magda Kasparkova blockte einen Wurf. Maj Nielsen traf wieder sicher von der Siebenmeterlinie. Doch dann brach der BSV ein.

BSV liegt mit vier Toren zurück

Neckarsulms Shooterin Munia Smits ließ zwei Hammer aus der Distanz folgen. Der BSV verteidigte nicht aggressiv genug, leistete sich vorne eine Reihe technischer Fehler, schaltete nicht schnell genug von Angriff auf Abwehr um. Kurz vor der Pause lag Buxtehude mit vier Toren zurück (10:14). Laura Kuske im BSV-Tor sollte nun die Defensive stabilisieren. „Wir hatten in der ersten Halbzeit überhaupt keine Bindung in der Abwehr und haben nicht entschlossen genug verteidigt“, sagte Leun. Nach der Pause änderte sich das.

Die Einwechslung von Kuske zahlte sich aus. Zu Beginn der zweiten Halbzeit parierte sie gleich mehrfach glänzend, darunter einen Siebenmeter, und ermöglichte so die Aufholjagd. Vor allem die bis dahin torlose Teresa von Prittwitz stand immer wieder im Mittelpunkt: Erst vergab die Linksaußen eine Chance, wenig später netzte sie zwei Mal ein.

Der BSV agierte in der Abwehr beweglicher, zwang Neckarsulm zu Fehlern und ging nach über 20 Minuten wieder in Führung (19:17, 44.). Wenig später sah Neckarsulms Marloes Hoitzing nach ihrer dritten Zeitstrafe die Rote Karte.

BSV gegen Neckarsulm

Foto: IsoluxX Fotografie

Bildergalerie: BSV-Sieg gegen Neckarsulm
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Bildergalerie: BSV-Sieg gegen Neckarsulm
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Nächstes Spiel beim Tabellenführer

Doch der Vorsprung war hauchdünn. Neckarsulm kam mit einem Doppelschlag wieder heran. Der BSV dezimierte sich durch eine Zeitstrafe, spielte sich den Ball nicht immer sauber zu, scheiterte an Gästetorhüterin Lena Ivancok und am Pfosten. Trainer Leun sah das und nahm eine Auszeit. Fünf Minuten vor Schluss stand es 22:22.

Dann sorgten Isabelle Dölle, Maxi Mühlner und Maj Nielsen für das 25:22. Auch Laura Kuske trug mit zwei weiteren Paraden ihren Teil dazu bei. Zur Spielerin des Tages wurde sie aber nicht gewählt. Stattdessen erhielt Rückkehrerin Sinah Hagen die Auszeichnung. „Man hat gesehen, was es ausmacht, eine Spielmacherin wie Sinah Hagen auf dem Feld zu haben“, sagte Leun.

Bereits am Sonnabend (17 Uhr) tritt der BSV gegen den Tabellenersten Bietigheim an. Auswärts konnten die Buxtehuderinnen in dieser Saison noch kein Bundesligaspiel gewinnen. Es wäre ein Wunder, wenn sich das am Sonnabend ändern würde.

Die Statistik

Spielverlauf aus BSV-Sicht: 4:4 (8.), 7:8 (15.), 9:11 (24.), 12:15 (Halbzeit), 14:17 (35.), 19:17 (44.), 22:22 (55.), 26:24 (Endstand)

BSV: Kuske, Andresen; Nielsen 5/4, Heider 1, Kasparkova 1, Mühlner 3, Dölle 4, Kähr 5, Reiche, Hartstock, Hagen 4, Rakstad 1, von Prittwitz 2

Neckarsulm: Salamakha, Polackova, Ivancok; Nooitmeer 1, Verbraeken 6, Bruggeman 2, Hoitzing 2, Riner 1, Smits 3, Engel 4, Pollakowski 5/1, Hinkelmann

Siebenmeter: BSV 4/5 (Nielsen 4/5) - SUN 1/2 (Pollakowski 1/2)

Zeitstrafen: BSV 4 (Mühlner 2, Hartstock 1, Dölle 1) – SUN 4 (Hoitzing 3 und Disqualifikation, Nooitmeer 1)

Schiedsrichter: Frederic Linker und Sascha Schmidt

Zuschauer: 1300 (ausverkauft)

Nächtes Spiel: SG BBM Bietigheim – BSV (Sa., 30. Dezember, 17 Uhr)

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