TBSV verliert beim Thüringer HC - Eine Spielerin muss zusehen

Der BSV, hier Isa Ternede, rutscht nach der Niederlage wieder auf einen Play-down-Platz ab. Foto: Jan Iso Jürgens (Archiv)
Der Buxtehuder SV ärgert sich über zu viele Fehler und verliert beim Thüringer HC. Eine Spielerin hätte ihrer Mannschaft gerne im Duell mit ihrem Jugendverein geholfen.
Buxtehude. „Es kribbelt natürlich heute sehr“, schreibt Jolina Huhnstock kurz vor dem Spiel im thüringischen Bad Langensalza dem TAGEBLATT. Die Kreisläuferin des Buxtehuder SV ist dort geboren und hat schon mit vier Jahren beim THC gespielt.
Deshalb wäre sie auch gerne in Bad Langensalza aufgelaufen, „ist es doch ein Teil meines Handballlebens gewesen“, so Huhnstock. Dem THC habe sie viel zu verdanken.
Handball-Bundesliga
T Studium, Liebe, Handball: Warum von Prittwitz dem BSV die Treue hält
Handball-Bundesliga
T BSV kassiert Packung beim Tabellenführer - Youngster feiern erste Tore
Doch am Mittwochabend konnte die 23-Jährige nur zuschauen. Wegen einer Reizung der Achillessehne fällt Huhnstock mehrere Wochen aus. Die 26:31 (15:17)-Niederlage des BSV vor 956 Zuschauern, darunter Familie und Freunde, verfolgte sie vom Spielfeldrand aus.
BSV will dem THC mehr Druck machen
Durch die Niederlage rutschte der BSV auf Rang neun ab, den ersten Play-down-Platz. Frisch Auf Göppingen zog mit einem 34:32 gegen Bensheim und dem besseren Torverhältnis am BSV vorbei.

BSV-Kreisläuferin Jolina Huhnstock kommt aus Bad Langensalza und pausiert derzeit wegen einer Achillessehnenreizung. Foto: Jan Iso Jürgens (Archiv)
Der BSV wollte den Tabellendritten und Europapokal-Teilnehmer ärgern. So stand es im Vorbericht des Vereins. Doch die Überraschung in der Salza-Halle blieb aus.
„Wir müssen uns sehr ärgern, weil wir phasenweise völlig überpaced haben und Thüringen durch viele leichte Fehler zu sehr in die Karten gespielt haben“, sagte Trainer Dirk Leun. Beste Buxtehuder Werferin war Teresa von Prittwitz mit sechs Treffern.
Handball-Regionalliga
T Geschwächte Fredenbecker zeigen starke Reaktion und bleiben Erster
Handball-Regionalliga
T Sponsoren brechen weg: VfL Fredenbeck trennt sich vom Trainer
Der BSV kam nicht gut in die Partie und lag mit 1:6 (6.) zurück. Die Abwehr fand keinen Zugriff auf den Thüringer Rückraum und im Angriff fehlte die Tiefe. Leun forderte in einer frühen Auszeit, den THC mehr unter Druck zu setzen.
Spiel ist wieder offen
Ein Weckruf? Der BSV stand nun hinten stabiler, kam besser ins Tempospiel und nutzte das schwache Rückzugsverhalten des THC. Vor allem Linksaußen Teresa von Prittwitz tauchte immer wieder frei vor dem Thüringer Tor auf und fand gute Lösungen im Angriff.
Der BSV verkürzte auf zwei Tore (10:12, 29.), kassierte gleich wieder zwei Gegentreffer (10:14, 20.) und kam dann auf ein Tor heran (13:14, 24.). Das Spiel war wieder offen.
Handball-Bundesliga
T Neun Zeitstrafen, zwei Rote Karten: BSV erkämpft sich Derbysieg gegen VfL Oldenburg
Ein weiterer Faktor: Torhüterin Sophie Fasold hielt den BSV mit einigen Glanzparaden aus der Nahwurfzone im Spiel. Kurz vor der Pause parierte sie einen Siebenmeter der besten Torschützin der Bundesliga, Johanna Reichert.
BSV findet nicht mehr ins Tempospiel
Nach der Pause leistete sich der BSV einige schwache Abschlüsse und ungenaue Pässe und lag schnell mit vier Toren zurück.
Handball-Bundesliga
T Wie BSV-Talent Kroepel zu seiner Chance kam - aber nicht alles klappte
Auch der THC spielte nicht fehlerfrei und eröffnete dem BSV so immer wieder gute Chancen. Doch es reichte nicht mehr, um den Rückstand aufzuholen. Dem BSV fehlte der Zugriff auf den Thüringer Rückraum und das Tempo. Der THC zeigte in der zweiten Halbzeit einen besseren Rückzug. Kurz vor Schluss lag der BSV mit sechs Toren zurück.
„Wir hatten während des Spiels auch gute Phasen in der Abwehr und im Angriff“, resümierte die verletzte Jolina Huhnstock. Doch viele technische Fehler und vergebene Chancen hätten verhindert, dass der BSV dem THC gefährlich werden konnte. „Ziel für die nächsten Spiele sollte es sein, diese Ups and Downs zu minimieren.“
Für den BSV geht es nun in die knapp vierwöchige Länderspielpause. Am 16. März kommt der Tabellenvierte Blomberg in die Halle Nord. Ob Huhnstock dann wieder mit dabei sein wird, lässt sie offen. „Ich gebe meinem Fuß die Zeit, die er braucht.“
Die Statistik zum Spiel
Spielverlauf aus BSV-Sicht: 1:6 (6.), 7:11 (17.), 12:14 (23.), 15:17 (Halbzeit), 21:28 (37.), 21:26 (48.), 25:31 (56.), 26:31 (Endstand)
Buxtehuder SV: Kuske (0 Paraden), Fasold (15); Kroepel, Nielsen 1/1, Heider 1, Hampel 5/2, Dölle 4, Kähr 3, Reiche, Kretschmann 3, Hartstock 2, von Prittwitz 6, Ternede 1, Lück
Thüringer HC: Lovgren Hallberg (7 Paraden), Janssen (0); Nooitmeer 2, Hendrikse 2, Holm 2, Pichlmeier 3, Hoffbeck Petersen, Aizawa 5/2, Gullberg 1, Szabo 7, Kündig, Reichert 7/1, Hanfland, Kuczora 2
Siebenmeter: BSV 3/3 (Hampel 2/2, Nielsen 1/1) - THC 3/5 (Aizawa 2/2, Reichert 1/3)
Zeitstrafen: BSV 1 (Hartstock) - THC 1 (Nooitmeer)
Zuschauer: 956
Schiedsrichter: Robert und Lukas Müller
Nächstes Spiel: BSV - HSG Blomberg-Lippe (Sonntag, 16. März, 15 Uhr)