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TBöllerverbot im Kreis Stade? TAGEBLATT-Leser haben eine klare Meinung

Ein Böller explodiert in der Luft.

Böllern verbieten? Eine Mehrheit der TAGEBLATT-Leser befürwortet das (Symbolbild). Foto: pixabay.de

Ganz Deutschland diskutiert nach der explosiven Silvesternacht über ein generelles Böllerverbot. Auch der Kreis Stade. Das sagen die TAGEBLATT-Leser.

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Von Janine Vonderbank
Freitag, 10.01.2025, 17:50 Uhr

Landkreis. „Sind Sie für ein Böllerverbot – oder dagegen?“, hat das TAGEBLATT seine Nutzer gefragt. Die Resonanz war groß. Fast 500 User stimmten bei einer Whatsapp-Umfrage ab; rund 200 taten ihre Meinung auf Facebook kund und führten in den Kommentaren mitunter eine hitzige Diskussion.

Die Debatte über ein Böllerverbot entzündet sich jedes Jahr vor Silvester neu – und vor allem danach. Die Bilanz der letzten Silvesternacht fiel verheerend aus. Fünf Menschen in Deutschland verloren durch Feuerwerk ihr Leben, es gab Dutzende Verletzte.

Auch in Drochtersen wurde ein junger Mann durch einen Böller, der in einem Kunststoffrohr gezündet wurde, schwer verletzt.

Nach den Vorfällen erfuhren mehrere Petitionen immensen Zulauf. Mehr als zwei Millionen Menschen haben die Petition der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unterschrieben.

Ihre Forderung: ein komplettes Pyrotechnik-Verbot für den Privatgebrauch. Das Ziel: der Schutz von Mensch, Tier und Umwelt.

Mehrheit der TAGEBLATT-Nutzer befürwortet Böllerverbot

Eine deutliche Mehrheit der TAGEBLATT-Leser schließt sich dieser Forderung an. Von 489 Nutzern, die an der Whatsapp-Umfrage teilgenommen haben, sprechen sich 378 (77 Prozent) für ein Böllerverbot aus; 77 Befragte haben die Petition bereits unterschrieben oder geben an, dies zu tun.

So haben die TAGEBLATT-Nutzer via Whatsapp abgestimmt.

So haben die TAGEBLATT-Nutzer via Whatsapp abgestimmt. Foto: Vonderbank

Gerade einmal 106 Nutzer (22 Prozent) sind der Meinung, dass man es nicht allen verbieten sollte, nur weil es bei einigen eskaliert ist. Fünf Nutzer (1 Prozent) haben mit „Ist mir egal“ abgestimmt.

Eine Umfrage auf TAGEBLATT.de zeichnet ein ähnliches Bild:

  • 52 Prozent: Ja.
  • 26 Prozent: Ja, ich habe die Petition schon unterschrieben oder werde das tun.
  • 21 Prozent: Nein. Nur weil es bei einigen eskaliert ist, sollte man es nicht allen verbieten.
  • 1 Prozent: Ist mir egal.

Auch auf Facebook plädiert das Gros der Kommentatoren dafür, privates Feuerwerk zu verbieten. „Böllerverbot sehr gerne, weil viele Verletzte, keiner hält sich an Vorschriften, Menschen werden beschossen, Krankenwagen und Co“, schreibt Marlies Mildner.

Es koste Unsummen, die Orte wieder zu reinigen und die verletzten Menschen zu behandeln. Aus ihrer Sicht können viele mit Feuerwerk nicht umgehen.

Auch Carsten Raap ist „Dafür!“. „Ein Verbot würde jedenfalls die Umwelt, Polizei, Ärzte, Pflegepersonal, Krankenkassen usw. entlasten“, postet er unter dem Beitrag. Manuela Lindholm beklagt in ihrem Kommentar, dass sich „an gar nichts gehalten“ werde - „nicht an lokale Verbotszonen, nicht an festgelegte Zeiten“.

„Böllerei begann schon im Oktober“

Diese Erfahrung hat auch Jörn Weidt in Stade gemacht, wie er in seinem Nutzerbeitrag auf TAGEBLATT.de berichtet. „Im Bereich Horstsee/Schwingewiesen begann die abendliche Böllerei bereits im Oktober. Dass für das Landschaftsschutzgebiet Schwingewiesen so etwas ein No-Go ist, scheint die Verursacher nicht zu interessieren.“

Hilke Klingschat und Jörg Hinz, die sich ebenfalls für ein Verbot aussprechen, haben die Petition bereits unterschrieben.

Raketen ja, Böller nein

Nicht alle Facebook-Nutzer sind so rigoros. „Böller können weg. Batterien und Vulkane können bleiben“, findet Marc Ebeling. Dieser Meinung schließt sich Jane Engler an: „Die extrem lauten Böller können abgeschafft werden, Raketen und Batterien sollen aber bleiben für den Ottonormalverbraucher.“

MarLena ist für ein Böllerverbot, aber gegen ein „Raketenverbot“. „An den schönen Raketen erfreuen sich doch viele Menschen und irgendwie gehört es dazu“, schreibt sie.

Dass privates Feuerwerk aus Tradition zu Silvester dazugehört, wird von Usern oft als Argument gegen ein generelles Böllerverbot genannt - auch von Frauke Poppe. „Es ist eine Tradition und Traditionen sollten erhalten bleiben.“

Zentrales Feuerwerk als Alternative?

Wie einige andere Nutzer schlägt sie vor, ein zentral ausgerichtetes Feuerwerk von den Städten und Gemeinden zu organisieren.

Das findet auch Tobias Archut gut. „In vielen Ländern gibt es Feuerwerke von der Gemeinde oder einzelnen Gruppen organisiert. Das alles an festgelegten Plätzen. Wunderschön und in der Regel auch nicht gefährlich oder eine Belastung für Krankenhäuser, Feuerwehr und Polizei“, schreibt er.

User stemmen sich gegen „Verbotswahn“

Eine Minderheit ist strikt dagegen, privates Feuerwerk zu verbieten. „Warum muss immer alles verboten oder reguliert werden?“, fragt beispielsweise Danny Fiedler in seinem Kommentar.

Aus Sicht von Stefan Martens ist ein Verbot der falsche Weg. „Dann holen sich noch mehr Menschen die noch schlimmeren Polenböller ran. Dann lieber eine zusätzliche Steuer drauf (50%?) und das dadurch eingenommene Geld in das Gesundheitssystem stecken“, schlägt er vor. (mit dpa)

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