TMarode Brücken und Straßen: Baustellen lähmen den Verkehr in Stade

Die Brücke über das EVB-Gleis im Zuge der Harburger Straße muss ersetzt werden. Die Baustelle wird den Verkehr empfindlich stören. Foto: Strüning
Diese Liste hat es in sich: In Stade sind für die kommenden Monate und Jahre diverse Straßenbauprojekte geplant - Verkehrsbehinderungen inklusive.
Stade. Es kommen wohl schwere Zeiten auf die Autofahrer in der Stadt Stade zu. Mehrere dringende Baustellen an den großen Ein- und Ausfallstraßen stehen an. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist bekannt: Jede Störung wirkt sich häufig extrem auf den Verkehrsfluss in der Stadt aus.
Stade ist als Stadt der Autofahrer angelegt
Stade ist eine Autofahrerstadt. Die vielen Berufspendler, die vom Land täglich in die Stadt strömen, aber auch viele Stader selbst, also der reine Innenstadtverkehr, füllen oder verstopfen zu den Hauptverkehrszeiten die wichtigsten und zentralen Routen. Das liegt zum einen an Bequemlichkeit, zum anderen am nicht gut ausgebauten Radwege- oder Busnetz.

Der Radweg an der Harsefelder Straße wird neu gebaut. Vorbereitende Arbeiten wurden gestartet. Foto: strüning
In naher Zukunft gibt es vier brisante Baustellen. Da ist der bereits angelaufene Bau des neuen Radweges entlang der Harsefelder Straße. Noch halten sich die Probleme hier im Rahmen, auch weil die wichtige Nord-Süd-Verbindung noch nicht gesperrt werden musste. Doch das kommt bei dem Ausbau in Etappen vom BiIdungscampus in Riensförde bis zur Hansebrücke auf jeden Fall auf die Verkehrsteilnehmer zu. Die Bauarbeiten sollen sich bis 2028 hinziehen.
Straßenverkehr
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Arbeiten parallel auf zwei wichtigen Nord-Süd-Verbindungen
Ausweichstrecke ist die Harburger Straße, die nahezu parallel verläuft. Doch hier muss die Brücke über das EVB-Gleis neu gebaut werden. Die Maßnahme soll Anfang 2025 beginnen und Ende 2026 abgeschlossen sein, also zwei Jahre dauern. Das teilte Gerd Allers als Verantwortlicher in der Stadtverwaltung für den Straßen- und Brückenbau dem Bauausschuss des Stader Rates mit.
Während dieser parallel laufenden Arbeiten bietet es sich an, sich der City entweder über die Bremervörder Straße am Elbe Klinikum vorbei oder über die Ostumgehung und via Altländer oder Freiburger Straße zu nähern - doch auch hier droht Ungemach.

Blick auf die geschlossene Schwinge-Klapprücke im Verlauf der L111 in Stade. Die Technik muss erneuert werden. Foto: Strüning
Gefahr erkannt, Gefahr womöglich gebannt: Allers hat die Projekte alle im Blick - und spricht sich zum Beispiel mit der Landesbehörde für Straßenbau ab. Die plant nämlich eine ausgedehnte Reparatur der Technik an der Schwinge-Klappbrücke im Zuge der Ostumgehung, Sperrungen sind unumgänglich. Ursprünglich war das auch für 2026 vorgesehen. Diese Maßnahme, so Allers, wird von der Landesbehörde mit Rücksicht auf die anderen Baustellen in der Stadt auf 2027 verschoben.
Brücken über Schwinge und Bahn sind marode
Fehlt noch die Bremervörder Straße als wichtige Tangente. Allers hofft innig, dass die Brücke über die Bahngleise dort durchhält, bis die Schwinge-Brücke flottgemacht ist. Denn als vorerst letzte im Bunde muss auch an dieser altersschwachen Überführung professionell Hand angelegt werden. Das soll dann laufen, wenn die anderen Baustellen abgearbeitet sind, also 2027/2028. Zu klären sei noch, ob die Verkehre in Bremervörder und Harburger Straße einspurig geführt oder ob Behelfsbrücken aufgebaut werden.
Bereits in Arbeit ist die Sanierung der Fahrbahn an der Stader Elbstraße gen Stadersand. Sie sorgt vor allem zu den Hauptverkehrszeiten für Staus, weil die Straße noch bis in den Juni hinein einseitig gesperrt ist und der Verkehr per Ampel geregelt wird. Rücksicht genommen werden muss auf die Industrie mit ihrem Schwerlastverkehr.
Eigentlich sollte die Straße bereits 2022 saniert werden, der Bau des LNG-Anlegers kam dazwischen. Die Stadt wartete ab, die Preise stiegen. Der Bund übernimmt die deutlichen Mehrkosten.
Schwerlastverkehr
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Radwegebau in die Burgwiesen kommt voran
Im Bau ist auch der Radweg Burgwiesen, der von der Innenstadt übers Wetternviertel am Pressehaus vorbei nach Schölisch und Hohenwedel führt. Die vielbefahrene Glückstädter Straße kann in Zukunft über eine Bedarfsampel passiert werden. Noch in diesem Monat soll die Pflasterung auf der einen und die Asphaltierung auf der anderen Seite erledigt sein. Fehlt noch die Beleuchtung und die Radler können ab Ende des Jahres passieren.
In Haddorf ist bis Ende 2024 der Endausbau des Lindenwegs geplant. Am Hohenwedel soll im Oktober außerorts die Fahrbahndecke erneuert werden, auch die des Radwegs. Im Sommer kommt die Sanierung im ersten Teilstück innerorts von Pulverberg bis Bockhorster Weg.
In Ottenbeck wird in den Herbstferien der Kreisel Heidbecker Damm erneuert und eine zeitgemäße Fußgängerquerung eingebaut. Diverse Bushaltestellen werden barrierefrei umgestaltet, derzeit passiert das in Wiepenkathen. In Hagen werden sich Bauarbeiter Bereiche des Stadtwegs, der Hauptstraße, des Maikäferwegs und der Kornstraße vornehmen.