TBuxtehuder Kultveranstaltung: Revival für Pistennacht 2024 fällt aus

Volle Kneipen gehörten dazu: Die letzte Pistennacht fand 2019 statt. Jetzt ist die Neuauflage ins nächste Jahr verschoben worden. Foto: Archiv
Sie ist ein Opfer der Corona-Pandemie: Die Buxtehuder Pistennacht fand 2019 das letzte Mal statt, nun sollte sie eigentlich wieder aufleben. Doch es gibt ein Problem.
Buxtehude. Die Pistennacht gehört zu den legendären Veranstaltungen, die Buxtehude von anderen Städten unterscheiden. Seit Ende der 1990er Jahre lockte die gemeinsame Aktion vieler Gastronomen und Wirte die Menschen zahlreich in die Buxtehuder Altstadt. Zeitweise gab es die Pistennacht sogar zweimal im Jahr. Hunderte nutzten die Veranstaltung zum fröhlichen Beisammensein, die Kneipen waren mitunter brechend voll.
Corona stoppt die Buxtehuder Pistennacht
Die letzten Pistennächte von 2017 bis 2019 hatte das Stadtmarketing ausgerichtet. 2020 stoppte Corona eine Fortsetzung - und einen Neustart gab es bisher nicht. Vor der Übernahme durch das Stadtmarketing organisierte lange Zeit Hendrik Teetz die Pistennacht.
Der Buxtehuder Gastronom hilft auch bei der Neuauflage durch den Verein Buxkultur. Zusammen mit dem Vorsitzenden Stefan Schilling sollte die Kultveranstaltung reaktiviert werden. Der Neustart war für Sonnabend, 12. Oktober, geplant. Aber jetzt haben Schilling und Teetz den beteiligten Kneipen und Restaurants erst einmal abgesagt.
Nicht im Oktober: Neustart der Kultnacht abgesagt
„Leider müssen wir Euch mitteilen, dass die gerade erst für den 12. Oktober terminierte Pistennacht nun doch nicht stattfinden kann, zumindest nicht an dem Datum“, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben der beiden. Aktuell mache es keinen Sinn.
Das Problem sind die Öffnungszeiten der Kneipen und die angedachte Bühne vor dem Rathaus. Bei den vergangenen Veranstaltungen gab es für die Pistennacht immer eine Ausnahmegenehmigung. Die Sperrstunde wurde für die Außengastronomie der teilnehmenden Betriebe - und nur für die - von 22 Uhr auf 1 Uhr verlängert. „Das war für viele der ausschlaggebende Grund, mitzumachen“, sagt Teetz.
Nachtruhe von 22 Uhr bis 6 Uhr geschützt
Die Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr ist in Deutschland als Nachtruhe festgelegt. In dieser Zeit sind Betätigungen verboten, die zu einer Störung der Nachtruhe führen können. Ausnahmen bei seltenen Ereignissen sind möglich, aber in ihrer Anzahl begrenzt.
Die Stadt darf zwar Ausnahmegenehmigungen erteilen; aufgrund der Feierfreudigkeit der Buxtehuder ist das Limit für dieses Jahr allerdings erreicht. Am kommenden Wochenende findet das Fleth-Fest statt, dafür gibt es noch eine Ausnahmegenehmigung.
Lärm: Anwohner der Altstadt beschweren sich
Andere Veranstaltungen wie das Altstadtfest, Weinfest, Hanse Ahoi und Wintermärchen sind gut für die Gastronomie und die Geschäfte. Anwohner reagieren aber zunehmend genervt. Beschwerden und Klageandrohungen nehmen zu. Nach TAGEBLATT-Informationen gibt es sogar schon Beschwerden wegen des Steampunk-Festivals, das erst im nächsten Jahr stattfinden soll.
Wie ein Stadtfest
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Eine Genehmigung sei zwar noch nicht endgültig abgelehnt worden, aber mit jedem weiteren Tag des Wartens würde die Zeit für die Planung der Pistennacht wegrennen. Zudem sei abzusehen, dass es die gewünschte Sperrstunden-Verkürzung nicht geben werde, so Teetz und Schilling.
Stadt empfiehlt die Verlegung des Lärms
Diese nun auftauchenden Probleme standen bei der Anfrage beim Stadtmarketing vor zwei Monaten laut Organisatoren so noch nicht im Raum. „Sowohl Stadtmarketing als auch Ordnungsamt haben uns empfohlen, das Ganze lieber aufs Frühjahr 2025 zu verschieben und noch rechtzeitiger anzumelden“, so Schilling. Geprüft wird jetzt ein Termin im April. „Dann sind wir mit der Pistennacht vor allen anderen“, sagt Teetz.
Die Stadt bestätigt die genehmigungsrechtlichen Probleme auf Nachfrage. Buxkultur und Stadt wollen bei der Neuauflage jetzt gemeinsam eine gute Lösung finden.