TBuxtehudes Zukunft liegt im Süden: Neue Sportanlage für zwei Vereine?
Im Bereich am Föhrenweg in Ottensen ist vieles denkbar: Wohnbebauung, Sport und Gewerbe. Foto: Wisser
Buxtehude kann nur im Süden der Stadt wachsen. Neubau- und Gewerbegebiete sowie neue Sportanlagen sind allein zwischen Ottensen und Apensen möglich. Das sind verschiedene Szenarien.
Buxtehude. Buxtehude kann nur noch entlang der Apensener Straße und im nördlichen Bereich von Ottensen wachsen. Im Norden, Osten und Westen gibt es verschiedene Naturschutzgebiete, zum Beispiel zum Schutz von Torf, und Flächen für die Landwirtschaft. Dadurch werden größere Flächen nicht genutzt. Der Landkreis Stade hat gerade Neues in seinem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) festgelegt. Deshalb wird wieder diskutiert, was an der Apensener Straße gebaut werden soll.
Pachtvertrag: Zukunft der Brune Naht ist gefährdet
Ein weiterer Antreiber in der Debatte ist die neue Sportentwicklungsplanung für Buxtehude. Gegenüber vom ehemaligen Pioneer-Gelände an der Apensener Straße gibt es eine über zehn Hektar große Fläche, die für den Sport reserviert ist. Dafür gibt es einen Bebauungsplan.
Ursprünglich sollte hier das gescheiterte Arena-Projekt des Buxtehuder SV für die Bundesliga-Handballerinnen realisiert werden. Jetzt könnte diese Fläche als gemeinsame Sportanlage der Fußball-Abteilungen des SV Ottensen und überraschenderweise auch des TSV Eintracht Immenbeck erneut in den Fokus rücken. Das hat das TAGEBLATT aus mehreren Quellen bestätigt bekommen.
Dass der SV Ottensen einen neuen Standort bekommen könnte, wird seit vielen Jahren diskutiert. Neu hinzugekommen sind die Fußballer des TSV Eintracht Immenbeck als mögliche Nutzer. Die Sportanlage Brune Naht ist aufgrund eines auslaufenden Pachtvertrags nach TAGEBLATT-Informationen gefährdet.
Beide Vereine wollen sich noch nicht äußern
Auf Nachfrage halten sich beide Vereine mit Aussagen zu dem Thema bedeckt. Der SV Ottensen setzte in der Vergangenheit jedoch eher auf eine Sanierung der alten Anlage am Föhrenweg.
Von privater Seite gab es schon vor der Corona-Pandemie grobe Vorplanungen für zwei Sportplätze, darunter einen Kunstrasenplatz sowie ein Sporthaus mit Umkleidekabinen. Damals beliefen sich die Kosten auf 3,5 Millionen Euro. Heute ist eine Verdoppelung dieser Summe nicht unrealistisch.
In der Stadt geht nur noch Nachverdichtung
„Bis spätestens zum Jahr 2050 soll der Flächenverbrauch bei netto null liegen.“ So beschreibt Buxtehudes Stadtplanerin Annette Mojik-Schneede die Ausgangslage für die Gesamtentwicklung Buxtehudes. Im restlichen Stadtgebiet sind Nachverdichtungen und Abrundungen denkbar. Zudem sollen kleinere Entwicklungen in den Ortschaften möglich bleiben. Größere Entwicklungen sind nur noch zwischen Buxtehude und Apensen realistisch.

Der Blick auf den Föhrenweg und die dahinter liegende Fläche. Dort könnte noch gebaut werden. Foto: Wisser
An der Apensener Straße und in Ottensen geht es dabei im Wesentlichen um vier Bereiche. Das Land ist größtenteils im Besitz der Stadt. Der erste Bereich ist das über zehn Hektar große ehemalige Pioneer-Gelände. Auf der anderen Seite liegt das erwähnte Sportgelände. Dort gibt es auch die Diskussion um den Bau eines Kreisels im Verlauf der Kreisstraße. Damit könnten die genannten Flächen gegenüber dem Pioneer-Gelände erschlossen werden.
Hier sind Gewerbeflächen und Wohnungsbau möglich
Im Anschluss daran in Richtung Stadt könnten sich die Planer ein weiteres Gewerbegebiet vorstellen. Bei den 2020 öffentlich gemachten Green-Valley-Plänen für den Bereich an der Apensener Straße ging es einschließlich des Pioneer-Geländes um rund 27 Hektar. Großflächiger Einzelhandel soll in diesem Bereich aber laut Mojik-Schneede ausgeschlossen werden.

Die rosa Fläche zwischen Apensen und Buxtehude ist der Bereich, in dem sich Buxtehude noch entwickeln darf. Die grauen Flächen in anderen Bereichen mit grünen Linien und Strichen sind gesperrt. Foto: Stadt Buxtehude
Vierter Bereich ist eine mögliche Wohnbebauung mit Anschluss zu der bestehenden Bebauung entlang des Föhrenwegs. Die meisten dieser Informationen sind bisher nur in nicht öffentlichen Sitzungen besprochen worden. Aktuell schaut sich die Stadtverwaltung im Rahmen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts den Raum entlang der Apensener Straße noch einmal genau an. Ergebnisse soll es im nächsten Jahr geben.
Neues Wachstum im Süden ist politisch umstritten
Dass Buxtehude im Süden wachsen darf, heißt aber nicht, dass die Stadt dort wachsen muss. „Das ist eine Option“, sagt Mojik-Schneede. In der Politik wird schon seit längerem darüber gestritten, was an der Apensener Straße passieren soll. Besonders die Grünen haben wiederholt Widerstand gegen neues Gewerbe und neue Wohnbebauung angekündigt. Unter anderem mit dem Hinweis, dass die städtische Infrastruktur beim Verkehr und bei den Schulen keine zusätzlichen Bürger vertrage.
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Auf der anderen Seite steht das finanzielle Argument. Bauland in Buxtehude und Ottensen ist teuer. In der Spitze sind es über 500 Euro pro Quadratmeter für erschlossene Grundstücke. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Grundstücke könnten wichtige Projekte finanziert werden.
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