TChristkindmarkt in Himmelpforten: Coca-Cola-Chaos und Keks-Tütchen im Akkord

Ankunft des Weihnachtsmannes: Vor zwei Jahren fuhr er im Schlitten an der Villa von Issendorff vor. Wie der Umzug in diesem Jahr aussieht, bleibt bis zur Markt-Eröffnung noch geheim. Foto: Klempow
Der Christkindmarkt verzaubert zehn Tage lang Zehntausende. Am nächsten Freitag ist Eröffnung. Bis dahin muss das Team viel wuppen - nicht nur Kekstütchen wie am Fließband packen.
Himmelpforten. Die Weihnachtsmanndichte im Obergeschoss der Villa von Issendorff ist hoch. Es wimmelt von roten Figuren. Das passt. Der Konferenztisch hat sich in ein Fließband verwandelt. Es riecht nach Punsch und Keksen. Hier wird mit Liebe zum Detail gearbeitet.

3000 Tütchen als süße Erinnerung für die Kinder werden die Helfer bis zum Ende des Marktes gepackt haben. 1600 sind schon fertig. Foto: Klempow
Kiloweise weihnachtlich dunkle Kekse, Haribo-Süßkram und Erdnüsse verschwinden in streng festgelegten Mengen in kleinen Papiertüten. Das offene Ende zum Verschluss falten, Aufkleber drauf - fertig. 3000 gefüllte Tüten sind das Ziel. Eine süße Erinnerung für die Kinder, die den Christkindmarkt besuchen und beim Umzug dabei sind.
Reimers übernimmt die Nachschub-Logistik
Das Tütchenpacken gehört zu den Vorbereitungen des Christkindmarkts, die liebevollen Frotzeleien im Planungsteam ebenso. Doris Hagenah ist dabei, ebenso wie Swantje Reimers, Michael Ketelhohn und Bernd Reimers. Bäcker Carsten Richter sitzt heute zwar nicht am Tisch, hat aber die Kekse geliefert.
Michael Ketelhohn klebt die Tüten zu. Er gehört zum Planungsteam des Christkindmarktes. Foto: Klempow
Die Papiertüten knistern. Marlene Reimers und Gitta Wilkens, Ana Gabriel und Susann Helmke verstärken das Team. Bernd Reimers ist für die Tüten-Logistik zuständig, schüttet Erdnüsse und Kekse ebenso nach wie alkoholfreien Punsch.
Vorfreude: Der 20. Christkindmarkt wird besonders
Die Stimmung ist gut, die Vorfreude auf den Christkindmarkt auch. Der wird besonders. Es ist der 20. - aber auch der letzte von Bernd Reimers als Marktmeister.
Seine Weihnachtsmütze wird er in diesem Jahr noch als Marktmeister tragen, danach hört Bernd Reimers auf. Foto: Klempow
Reimers hatte gemeinsam mit Burkhard Bönninghausen den Christkindmarkt aus der Taufe gehoben. 2004 gab es den ersten Markt vor der historischen Villa von Issendorff - mit neun Ständen sowie Kaffee- und Kuchenzelt. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte für das Christkinddorf mit dem Christkindpostamt, in dem jährlich Zehntausende Briefe an den Weihnachtsmann eintrudeln.
Christkindmarkt mit Geheimrezept
Die Liebe zum Detail und der Mut für neue Ideen sind das Geheimrezept. Michael Cordes, Martin Woitschek, Carsten Richter und Sascha Witt stießen zum Team dazu, 2007 gab es die ersten einheitlichen Hütten - und der Markt bekam seinen Namen.
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Mehr Stände, neue Ideen und der Einzug des Weihnachtsmannes - der Christkindmarkt wurde zum Aushängeschild. Ministerpräsidenten und Prominente machten den Marktmachern und dem Weihnachtsmann ihre Aufwartung.
Peter Maffay hat freundlich abgesagt
Doris Hagenah klebt mit Nachdruck einen Aufkleber auf die Falz. „Das kann man ja mal erzählen, dass Peter Maffay für dieses Jahr wirklich sehr freundlich abgesagt hat. Von Stephan Weil und Olaf Scholz haben wir gar keine Rückmeldung.“ Sie greift zur nächsten Tüte. Wie viele jetzt fertig sind? Reimers prüft den Vorrat und meldet 400.
Konzentriert bei der Arbeit: Doris Hagenah wird während des Marktes peu à peu weitere Tütchen für die Kinder packen. Foto: Klempow
Der zehnte Markt bleibt unvergessen. Der Verkehrsfunk meldete einen zehn Kilometer langen Stau vor Himmelpforten. Der Coca-Cola-Truck war der Grund für das Verkehrschaos und einen Besucheransturm mit ausverkauften Getränkeständen. Trotzdem lief es im Ort so gut, dass sich der Konzern am Ende bedankte.
Größerer Umzug durch Himmelpforten
„Aber der schönste Markt war eigentlich der, als wir zum ersten Mal 50 Stände hatten und der Markt rund um das alte Waschhaus erweitert wurde“, sagt Bernd Reimers. Das alte Waschhaus neben der Villa beherbergt inzwischen das Haus der 1000 Weihnachtsmänner.
Jetzt, zum 20. Markt, soll der Umzug noch größer werden. Er hat sich seit dem Corona-Jahr 2020 etabliert. Die Familien am Straßenrand freuen sich über die Tour des Weihnachtsmannes genauso wie die Alten am Seniorenheim Klosterfeld. Erst nach der Tour zieht der Weihnachtsmann in die Villa ein.
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Geheimnis um das Weihnachtsmann-Gefährt
Die Geheimniskrämerei gehört dazu. Welches Gefährt wird er nehmen? Wer wird ihn begleiten? Gibt es vielleicht ein Best-of des Weihnachtsmann-Einzugs? Das Team schweigt lieber und kündigt weitere Überraschungen an den Markttagen an. Die Tüten knistern.1600 sind fertig. Alle sind an einem Abend nicht zu schaffen.
Der Umzug des Weihnachtsmanns ist eine Überraschung. Sicher ist: Das Weihnachtsschiff Gertrud wird dabei sein, an Bord Austauschschüler aus der französischen Partnergemeinde Lorrez-le Bocage. Foto: Klempow
Schon das ganze Jahr über hat das Team Hunderte von Stunden in die Organisation gesteckt. Noch während des Marktes wird es weiter Tütchen packen. Neue Tassen sind bestellt und geliefert, die Flyer gedruckt, Hütten ausgebessert.
Von Weihnachtsmannstube bis Hüttenbau
Am nächsten Freitag, 29. November, beginnt der 20. Christkindmarkt. Bis dahin bleibt viel zu tun: Die Weihnachtsmannstube putzen und dekorieren, den roten Vorhang am Portal der Villa aufhängen, Bäume beleuchten, Lichterketten installieren und Äste mit Sternen schmücken, Stromkabel verlegen, das Weihnachtsschiff Gertrud auf Vordermann bringen, die Bühne aufbauen, 56 Hütten verladen und anordnen, Stände zusammenbauen, Anfragen beantworten, Aussteller koordinieren - und schließlich noch den Stress mit Vorfreude in Einklang zu bringen.
Das Aufbau-Team legt gut gelaunt im Park der Villa von Issendorff Hand an. Einige der Stände stammen noch aus den Anfangsjahren (von links) Günter Stelling, Gerd von Borstel, Viktor Scheifele und Bernd Reimers. Foto: Klempow
Reimers blickt mit Stolz auf den Markt: „Ist ja irgendwie auch mein Kind.“ Das Kind sei erwachsen geworden. Abschiedsmelancholie? Dafür scheint noch keine Zeit zu sein. Jeder im Team investiert weit mehr als Freizeit und Urlaubstage: Viel Herz und die Liebe zum Detail - damit der Christkindmarkt zehn Tage lang seinen Zauber entfalten kann. Und ein bisschen steckt er schon abgepackt in 1600 Papiertütchen.
Das Programm
Eröffnung am Freitag, 29. November, mit dem Umzug des Weihnachtsmanns ab 16.30 Uhr.
Geöffnet bis zum 8. Dezember, montags bis freitags von 15 bis 19.30 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 13 bis 19.30 Uhr.
Bühnenprogramm:
29.11. Blasorchester Himmelpforten und Fabi-Chor Stade
30.11. Akustik-Duo Gisa und Dennis
1.12. Duo Leuchtfeuer und eine Feuershow
4.12. Tanzgruppe MTV und Jugendblasorchester Himmelpforten
5.12. Rollo 333
6.12. Jan de Groodt und die Nikolaus-Disco ab 18 Uhr
7.12. BiSiMaHei
8.12. Carsten & Heiner und die Big Band Himmelpforten

Quietsche-Entchen und eine Tasse in limitierter Auflage gibt es als Erinnerungsstücke zum 20. Christkindmarkt. Foto: Klempow

Sobald er hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hat, ist der Weihnachtsmann in seiner Stube für die Kinder da. Foto: Gemeinde Himmelpforten

Himmelpforten erlebte im vergangenen Jahr einen verschneiten Christkindmarkt. Foto: Gemeinde Himmelpforten

Das Blasorchester Himmelpforten begleitet den Einzug des Weihnachtsmannes musikalisch und spielt am Eröffnungstag des Christkindmarktes. Foto: Klempow