TDas Art of Sweet and Food in Bremen bietet eine kulinarische Reise nach Georgien
Eine georgische Vorspeisenplatte mit Paprika- und Zucchiniröllchen sowie Spinatbällchen. Foto: Kröger
Die georgische Küche ist eine wahre Entdeckungsreise voller intensiver Aromen, überraschender Kombinationen und jahrhundertealter Traditionen. Im Art of Sweet and Food in Bremen tauchen wir in die Welt der georgischen Spezialitäten ein.
Bremen. „In der georgischen Küche ist es besser, alles zum Teilen zu bestellen. Also nicht ein Gericht pro Person, sondern von allem ein wenig probieren. Georgische Tische sind immer reichhaltig gedeckt. Jeder hat einen kleinen Teller und nimmt sich etwas.“ So beginnt Alexander Kilidi unsere Einführung in die georgische Küche im „Art of Sweet and Food“ im Bremer Viertel.
Georgisches Streetfood im Art of Sweet and Food: Mehr als nur ein Snack
„Die georgische Küche ist deftig, vielfältig und voller Überraschungen“, erklärt unser Gastgeber. Besonders beliebt sind herzhafte Teigwaren, die schnell und unkompliziert gegessen werden können. Dazu gehört beispielsweise Kubdari, ein mit gewürztem Fleisch gefülltes Brot, das ursprünglich aus der Bergregion Swanetien stammt. Die deftige Füllung aus Rind- oder Schweinefleisch wird mit speziellen Gewürzen abgeschmeckt und in einer knusprigen Hülle gebacken.
Ein weiteres Highlight ist Khachapuri, das berühmte Käsebrot, das in verschiedenen Variationen existiert. Besonders die Acharuli-Version, die mit einem rohen Ei in der Mitte serviert wird, ist ein Hingucker. Dann wird das Ei mit der geschmolzenen Butter und dem Käse vermengt, der Rand vom Brot abgerissen und in die Masse in der Mitte getunkt. Wir probieren das natürlich und sind begeistert. Das ist nicht nur lecker, sondern führt auch zu einer sehr geselligen Mahlzeit.
Kunstvolle Teigtaschen: Ein Genuss mit Technik
Wer an die georgische Küche denkt, kommt an ihnen nicht vorbei: Khinkali, die kunstvoll gefalteten Teigtaschen, sind nicht nur eine Spezialität, sondern auch eine kleine Herausforderung beim Essen. „Man hält sie am besten am Zipfel und beißt sich vorsichtig durch, damit die Füllung nicht herausläuft“, erklärt unser Gastgeber.
Traditionell sind Khinkali mit saftigem Hackfleisch gefüllt, aber auch Varianten mit Pilzen oder Käse erfreuen sich großer Beliebtheit. „Die Brühe im Inneren ist das Beste daran – darum muss man sie mit Bedacht essen.“ Ein kleiner Trick für Ungeübte: Erst ein kleines Loch in den Teig beißen, die Brühe heraussaugen und dann den Rest genießen.
Gastronomie
T Warum dieser Restaurant-Besitzer einen Nachfolger sucht
„Den oberen Zipfel lässt man traditionell auf dem Teller liegen“, fügt unser Gastgeber lachend hinzu. Der Geschmack ist intensiv, die Konsistenz weich, aber dennoch mit einem angenehmen Biss. Kombiniert mit einem kräftigen georgischen Rotwein oder einer frischen Limonade ergibt sich ein rundes Geschmackserlebnis.
Und eine Geschichte bringen die Teigtaschen auch mit. Alexander Kilidi erzählt sie uns: „Georgien war ein Kriegervolk, das sich wegen der guten Lage zwischen Asien und Europa oft verteidigen musste. Daher kommt die Legende, dass eine Dorfälteste in den Bergen, wo die Lebensmittelzufuhr knapp war, ein ideales Gericht erfunden hat. Die Khinkali haben Teig und Brot für die Kohlenhydrate, Fleisch für die Energie und die Brühe für die Vitamine.“
Die Süßspeisen Georgiens
Auch für Naschkatzen hat die georgische Küche einiges zu bieten. Eine besonders traditionelle Süßigkeit ist Churchkhela, ein Fruchtkonfekt mit Traubenkonfitüre. Dabei handelt es sich um Walnüsse, die auf eine Schnur gefädelt und mehrmals in eine dickflüssige Traubenmasse getaucht werden, bis sie von einer festen Schicht umhüllt sind. „Das sieht aus wie ein langes Würstchen, aber es schmeckt süß und nussig“, wird uns erklärt.
Die Kunst des Getränkepairings: Chacha, Wein und mehr
Die georgische Küche wäre nicht komplett ohne die passenden Getränke. „Die komplette Weintraube wird in Georgien vollverwertet“, erzählt unser Gastgeber. Neben Wein spielt Chacha, ein georgischer Tresterbrand, eine wichtige Rolle. „Das ist unser traditioneller Schnaps – stark, aber unglaublich aromatisch.“
Aber auch Bier und Wodka können gut mit den herzhaften Speisen kombiniert werden: „Wodka passt super, Bier geht auch“, lernen wir. So sollte wirklich jeder das passende Getränkepairing finden.
Hausgemachte Getränke: Von Tee bis Limonade
Neben Alkohol gibt es eine Reihe von hausgemachten Getränken, die in Georgien sehr geschätzt werden. „Wir machen sehr leckere Tees auf Basis von schwarzem, grünem oder Kräutertee. Dazu kommen Zitrusfrüchte, Gewürze und Honig – perfekt für jede Jahreszeit.“
Wir probieren im Art of Sweet and Food die hausgemachten Limonaden, die mit frischen Zutaten hergestellt werden. Sowohl die Zitrusfrüchte-Limonade als auch die tropische Limonade passen perfekt zu unseren Gerichten.
Ein überraschendes Fest für die Sinne
Die georgische Küche lebt von ihren Kontrasten – herzhaft und süß, deftig und erfrischend. Egal, ob traditionelles Khachapuri, süße Churchkhela oder ein kräftiger Chacha zum Anstoßen: Wer sich auf diese kulinarische Reise einlässt, wird mit einem echten Geschmackserlebnis belohnt.