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Kommunalwahl 2026

TDeswegen wird Stades Bürgermeister im September 2026 neu gewählt

Kai Koeser (SPD, links) und Arne Kramer (CDU) kandidieren beide für das Amt des Stader Bürgermeisters.

Kai Koeser (SPD, links) und Arne Kramer (CDU) kandidieren beide für das Amt des Stader Bürgermeisters. Foto: Brunkhorst/Privat

Am 13. September 2026 wird mit den Kommunalwahlen auch darüber abgestimmt, wer der neue Bürgermeister von Stade wird. Das ist nicht überraschend, hat aber eine Vorgeschichte.

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Von Lars Strüning
Mittwoch, 01.10.2025, 18:50 Uhr

Stade. Sönke Hartlef (CDU) aus Bützfleth wurde von den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt vor sechs Jahren ins Amt gehievt. Er entschied 2019 die Wahl gegen die Amtsinhaberin Silvia Nieber (SPD) für sich. Hartlef war zuvor ihr ehrenamtlicher Stellvertreter. Er legte am 14. September 2019 den Eid ab.

Ausnahme: Hartlefs Zeit endet nach sieben Jahren

Normalerweise hätte die Amtszeit für fünf Jahre gegolten. Die Stadt nutzte aber eine Ausnahmeregelung, die es erlaubte, die Amtszeit zu verlängern, damit die Abstimmung über den Rathauschef oder die -chefin parallel mit den Kommunalwahlen stattfinden kann. So ist Hartlef bis zum 31. Oktober 2026 gewählt.

Sönke Hartlef (CDU) ist Bürgermeister von Stade. Seine Amtszeit läuft Ende Oktober 2026 ab.

Sönke Hartlef (CDU) ist Bürgermeister von Stade. Seine Amtszeit läuft Ende Oktober 2026 ab. Foto: Stadt Stade

Der Rat der Stadt hat am Montagabend folgerichtig entschieden, dass die Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister parallel zur Kommunalwahl am 13. September 2026 stattfinden soll. Das sichert eine hohe Beteiligung und spart der Stadt Geld. Doch so sicher, wie es jetzt erscheint, war der Termin nicht.

Hinter den Kulissen wurde gemunkelt, ob nicht vorzeitige Wahlen notwendig werden. Der Grund: die schwere Erkrankung von Sönke Hartlef.

Schwere Krankheit schränkt Bürgermeister ein

Im Februar 2023 hatte er seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Ein Schritt, der Respekt abnötigte. Seitdem hat er Operationen und Therapien über sich ergehen lassen müssen. Immer wieder kam er zurück ins Rathaus, um sein Amt auszuüben. Seit Wochen ist er öffentlich nicht mehr wahrnehmbar.

Eine der letzten größeren Auftritte war der Besuch der Stader Delegation mit ihm in der polnischen Partnerstadt Goldap im Mai des Jahres. Im August hatte er noch die neue Feuerwehrspitze der Ortschaft Hagen ins Amt eingeführt. Trotz der schweren Erkrankung und den hohen Fehlzeiten dachte Hartlef nichts ans Aufhören. Ein Amtsverzicht kam für ihn nicht infrage.

Es besteht die Möglichkeit, bei der Kommunalaufsicht einen Antrag auf Zur-Ruhe-Setzung zu stellen. Die Kommunalaufsicht, die beim Landkreis angesiedelt ist, entscheidet über diesen Antrag. Stimmt sie zu, endet die Amtszeit in sechs Monaten.

Selbstredend endet die Amtszeit auch mit dem Tod. Dann hat die Kommune sechs Monate Zeit, um eine Neuwahl auf die Beine zu stellen. Naht ein anderer Wahltermin, ist eine weitere Verlängerung der Vakanz um drei Monate möglich.

So kann der Rathaus-Chef abgewählt werden

Der Amtsverzicht oder eine Abwahl sind die beiden Möglichkeiten, die Zeit des hauptamtlichen Bürgermeisters vorzeitig ablaufen zu lassen. Für eine Abwahl muss eine Dreiviertel-Mehrheit des Rates einen entsprechenden Bürgerentscheid beantragen und beschließen. An der Abwahl müssen sich mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten beteiligen.

Der Hauptverwaltungsbeamte, wie der Bürgermeister im Amtsdeutsch heißt, ist abgewählt, wenn bei der Abstimmung eine einfache Mehrheit dem Antrag des Rates folgt. Alternative: Der Rathauschef oder die Rathauschefin erklären vor der Abwahl durchs Wahlvolk ihren Verzicht. Dieses Prozedere war in Stade aber kein Thema.

So bleibt es beim fixierten Termin am 13. September 2026. Laut Stadtrat Carsten Brokelmann spart die Stadt durch die gemeinsame Wahl 32.500 Euro. Der neue Chef oder die neue Chefin wird zum 1. November kommenden Jahres den Dienst im Rathaus antreten.

Der neue Bürgermeister ist acht Jahre im Amt

Die neue Amtszeit wurde von der Landesregierung auf acht Jahre ausgedehnt, bisher waren es normalerweise fünf. Das soll den Job attraktiver machen, weil er für die Gewählten eine verlässlichere Perspektive bietet. Am 13. September wird aller Orten der hauptamtliche Bürgermeister neu gewählt wie auch der Landrat. Bisher gibt es in Stade zwei Bewerber.

Da ist Kai Köser von der SPD, Ortsvereinsvorsitzender und Ratsherr. Und da ist Arne Kramer von der CDU, ebenfalls Ortsvereinsvorsitzender und Mitglied des Rates. Beide hatten frühzeitig ihr Interesse bekundet und waren im Sommer von ihren Parteien aufgestellt worden.

Mit dem 1. Oktober hat für sie der Wahlkampf begonnen. Einmal persönlich für das hohe Amt und einmal für die Partei, um möglichst viele Mitglieder in den Rat der Stadt und für die Ortsräte in Bützfleth, Haddorf, Wiepenkathen und Hagen zu bringen.

Weitere Namen für die Bürgermeisterwahl sind in Stade noch nicht bekannt. Sollte es mehr als zwei Bewerber geben, könnte ein Stichwahl am 27. September folgen, also zwei Wochen später. Gewählt ist, wer mindestens 50 Prozent der Stimmen erhält.

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