TDeutliche Kritik zum Abschied: Susi Milewski legt Sitz im Buxtehuder Rat nieder

CDU-Frau Susi Milewski verzichtet nach acht Jahren auf ihr Ratsmandat. Foto: privat
Sie übt Kritik an allen Fraktionen - ihre eigene eingeschlossen. Nach acht Jahren im Rat der Stadt Buxtehude zieht sich CDU-Frau Susi Milewski aus der Kommunalpolitik zurück. Das sind die Gründe für ihren plötzlichen Abschied.
Buxtehude. Susi Milewski hat am Donnerstagabend nach acht Jahren ihr Ratsmandat zurückgegeben und wird sich weitgehend aus der Kommunalpolitik zurückziehen. Sie kritisiert dabei den Umgang im Rat der Stadt Buxtehude miteinander. Milewski stört sich aber auch am Umgang und Misstrauen, das Teile der Politik der Verwaltung und Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt entgegenbrächten. „Wieso machen wir uns das Leben oft selbst so schwer?“, fragt Milewski. Man würde, sobald die Rats- oder Ausschusssitzungen begännen, in einen farbigen politischen Topf gepackt.
Vorschläge der Mitbewerber vorurteilsfrei diskutieren
„Aber ich möchte auch über einen Grünen-Vorschlag ohne Vorurteile reden und erwarte das auch andersherum“, sagt Milewski. „Wir wollen doch alle etwas Positives für Buxtehude erreichen.“ Einen Teil der Schuld dafür, dass sich das Klima im Rat unter den Parteien verschlechtert hat, sieht sie bei den Medien. „Eine Schlagzeile mit dem Begriff Streit lässt sich besser verkaufen“, sagt Milewski. Sie bezieht ihre Kritik ausdrücklich auf alle Fraktionen und damit auch auf die CDU. „Wir sind ein Teil des Ganzen“, sagt sie.
Vom Stadtelternrat in den Rat der Hansestadt
Susi Milewskis Weg in die Politik begann durch die Elternarbeit - als damalige Vorsitzende des Stadtelternrats. Damals fand sie es wichtig, dass vor der Schule in ihrem Wohnort Ottensen Tempo 30 eingeführt wird. Heute ist das Standard, damals aber noch umstritten. Als sie ihr Anliegen damals im zuständigen Ausschuss vorbrachte, fühlte sie sich ziemlich abgebügelt.
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Dass nach der Sitzung die CDU-Frau Marianne Lüthje sie ansprach und das Anliegen ernst nahm, hatte zwei Konsequenzen: Ottensen bekam Tempo 30 und Susi Milewski orientierte sich in Richtung CDU. Marianne Lüthje war die erste weibliche Vorsitzende der Buxtehuder CDU. Sie ist 2017 gestorben. Auch aufgrund ihrer eigenen Erfahrung fordert Susi Milewski ihre Ratskollegen auf, Menschen in den Bürgerfragestunden ernster zu nehmen.
Bester Wahlkampf aller Zeiten für die CDU
Susi Milewski trat 2012 das erste Mal als Parteilose für die Christdemokraten an. Bei der zweiten Kandidatur 2016 - mit CDU-Parteibuch - schaffte sie den Einzug in den Rat der Hansestadt.
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Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits stellvertretende Vorsitzende der CDU Buxtehude. Der erfolgreiche Wahlkampf der Buxtehuder bei der Kommunalwahl 2021 war dabei das herausragende Ereignis der Parteiarbeit. Die Partei schaffte es unter Führung von Alexander Krause, sich vom negativen Landes- und Bundestrend abzusetzen und in Buxtehude stärkste Kraft zu werden. „Das war der beste Wahlkampf aller Zeiten“, so Milewski.
Das Mandat von Milewski übernimmt die Ortsvorsteherin und CDU-Frau Else Behrens. Für den Vorsitz im Kulturausschuss schlägt die CDU den Ratsherren Niels Kohlhaase vor.